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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berechtigt."
    „Nein!" widersprach Hygorasch heftig.
    Die Augen des weißhäutigen nackten Pterus auf dem Hyperfunk-Bildschirm verengten sich.
    „Du schweigst, Haluter!" zischelte er drohend. „Kein Wort weiter!"
    „Ich bin kein Haluter!" begehrte Hygorasch auf. „Und ich schweige nur dann, wenn du die Gefangenen schonst. Tötest du sie, werde ich deine Absetzung fordern - und du weißt, daß meine Stimme großes Gewicht hat."
    „Die Stimme eines Vasallen!" tobte Windaji Kutisha, bevor er seine Selbstbeherrschung zurückgewann und seine Worte gerne ungeschehen gemacht hätte.
    Hygorasch sagte nichts weiter. Er wollte nicht noch mehr über seine Rolle verraten, als die Gois ohnehin aus seinem Disput mit dem Chef der Jägerbrigade entnommen haben würden. Sie blickten ihn zweifelnd und argwöhnisch an, obwohl sie natürlich nicht die geringste Ahnung davon haben konnten, daß er mit der Kraft seines Geistes die Stygischen Netzlinien vor der KALMER III während des Enerpsiflugs so beeinflußt hatte, daß das Gardistenschiff mit der angekoppelten BULLY nicht zu den vom Enterkommando genannten Koordinaten gelangte, sondern zu denen des Raumforts 703.
    Windaji Kutisha war selbstverständlich über seine Rolle informiert, denn schließlich hatte er sie nicht zum erstenmal gespielt - und die KALMER III war nicht das erste Schiff der Ewigen Krieger gewesen, das von Gois aufgebracht worden, aber niemals dort angekommen war, wo sein Enerpsiantrieb in aller Ruhe mit allen technischen Hilfsmitteln untersucht worden sein sollte.
    Allerdings, eines wußte auch der Schreckliche Jäger nicht - und er hatte es unwillentlich verraten, als er Hygorasch einen Haluter genannt hatte, obwohl es doch offensichtlich war, daß er weder ein Haluter noch ein anderes organisch lebendes Intelligenzwesen war.
    Die Fetzen der Nachbildung eines halutischen Kampfanzugs und die teilweise verglühte und abgefallene tiefschwarze Kunststoffhaut darunter ließen zuviel von dem eigentlichen Körper beziehungsweise seiner Hülle aus reinem Super-Atronital-Compositum sehen, als daß eine Verwechslung mit einem echten Haluter möglich gewesen wäre.
    Windaji Kutisha hatte ihn demnach nur aus purer Verlegenheit so genannt, weil er nicht wußte, was ein Paladin-Roboter war und weil er gegenüber den Gois auf der KALMER III keine Unsicherheit erkennen lassen wollte. Kurz gesagt, er hatte keine Ahnung, was Hygorasch wirklich war.
    Das sprach jedoch nicht gegen die Intelligenz des Chefs der Jägerbrigade; denn bisher war Hygorasch stets in anderen Masken bei seinen Einsätzen aufgetreten. Wenn man das berücksichtigte, hatte er noch vergleichsweise schnell „geschaltet".
    „Was wird hier eigentlich gespielt?" fragte Sid Avarit, der Parateampartner Elisande Grels und ebenfalls zum Volk der Antis gehörend.
    „Die Fragen stelle ich!" fuhr Windaji Kutisha ihn über Hyperfunk scharf an. „Falls ihr Gois augenblicklich kapituliert, werde ich euer Leben schonen - vorausgesetzt, ihr laßt euch nicht von dem Verräter beeinflussen, der ein abtrünniger Vasall des Sothos ist und sein Leben verwirkt hat."
    Die in der Zentrale der KALMER III anwesenden Gois starrten den Paladin-Roboter verwirrt an. Anscheinend mußten sie erst langsam verdauen, daß das Wesen, das sie für einen Verräter ihrer Sache gehalten hatten, anscheinend ein Verräter an der Sache der Ewigen Krieger sein sollte.
    Hygorasch wußte, daß der an sich geistesgegenwärtige Schachzug des Schrecklichen Jägers nicht unbedingt die beabsichtigte Wirkung erzielen mußte. Aber er würde ihm, dem Vasallen, immerhin ein paar Möglichkeiten offen halten.
    „Wir kapitulieren", sagte Elisande Grel und wandte sich an Sid Avarit. „Veranlasse, daß die Schleusen geöffnet werden und unsere Leute ihre Waffen abgeben!"
     
    *
     
    Hygorasch spürte, daß die Anti noch sehr viele Fragen hatte, was ihn betraf, aber er beschloß, vorläufig zu schweigen. Er hätte doch nur lügen müssen, um seine wahre Identität nicht preiszugeben - und er wußte, daß er sich durch zu viele Lügen nur in Widersprüche verstricken würde, die schließlich auch für ihn selbst zu einem unauflösbaren Knäuel werden würden.
    Vorläufig mußte es genügen, daß er ihr durch eine mentale Botschaft einen Hoffnungsschimmer gelassen hatte, an den sie sich halten konnte, wenn die Verhöre des Schrecklichen Jägers sie psychisch zu überfordern drohten.
    Zwar ahnte sie nicht, daß die mentale Botschaft von ihm stammte, doch wenn sie

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