1323 - Paladin VI
Paladin VI
Ein Gegner wird zum Freund – der Sotho setzt auf die falsche Karte
von H. G. Ewers
Auf Terra schreibt man den April des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4033 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Aufbruch der Vironauten und zum Erscheinen der beiden Sothos aus ESTARTU führten, mehr als 16 Jahre vergangen.
Seither haben die Lehre des Permanenten Konflikts und der Kriegerkult In der Galaxis Ihren Einzug gehalten - Tyg Ian hat nachhaltig dafür gesorgt. Glücklicherweise hat der Sotho den Widerstand aller Galaktiker nicht brechen können. Geheimorganisationen, allen voran die von Julian Tifflor geleitete GOI, sorgen dafür, daß die Hoffnung auf Freiheit von fremder Unterdrückung erhalten bleibt.
Die GOI ist es auch, die durch Taten beweist, daß die Herrschaft des Sothos und seiner kodextreuen Schergen in der Milchstraße noch nicht so gefestigt ist, als daß sie nicht erschüttert werden könnte.
Ein Beispiel dafür ist auch die erfolgreiche Rebellion der Haluter. Obwohl der Sotho eine große Invasionsarmee auf die Heimatwelt der Giganten schickt, erleiden Tyg Ians Truppen eine totale Niederlage.
Der Sotho wird von den Ereignissen völlig überrascht- und das gilt auch Im Fall von PALADIN VI...
Die Hauptpersonen des Romans:
Windaji Kutisha - Der Schreckliche Jäger wird überlistet.
Elisande Grel , Sid Avarit und Xrzach - Gefangene des Schrecklichen Jägers.
Hygorasch - Ein Vasall sagt sich los.
Harkon von Bass-Thet - Kommandant einer besiegten Armee.
Tyg Ian - Der Sotho zieht sich zurück.
Peregrin - Ein Schmuggler, der zur rechten Zeit kommt.
1.
Als die gesamte restliche Besatzung der BULLY durch den Hyperenergiekorridor in die KALMER III stürmte, fürchtete Hygorasch im ersten Augenblick, die Gois wollten trotz der aussichtslosen Lage, in der sie sich befanden, Widerstand gegen das Raumfort der Jägerbrigade und die zahlreichen ausgeschwärmten Kampfschiffe des Raumforts leisten.
Er wollte sie warnen oder sonst wie davon abbringen, schwieg aber, weil er nicht wußte, wie er das tun könnte, ohne sich als Stygians Vasall zu verraten.
Im nächsten Moment wurden seine Befürchtungen und Absichten ad absurdum geführt, denn da erlosch der Hyperenergiekorridor, und auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung flammte es an Backbord grell auf. Der 200 Meter durchmessende Kugelraumer mit dem Namen BULLY schien sich in eine künstliche Sonne verwandeln zu wollen.
Das war allerdings nicht der Fall. Hygorasch wußte es sofort, denn wenn die BULLY sich in eine künstliche Sonne verwandelt hätte, wäre die KALMER III im selben Augenblick mitverglüht, und er hätte keine Zeit mehr gehabt, das Kugelschiff aufglühen zu sehen.
Als die BULLY in sich zusammenfiel und ihr Glühen sich abschwächte, wurde endgültig klar, daß die geflüchtete Besatzung lediglich Thermonital-Ladungen gezündet und im exakten Mittelpunkt des Schiffes einen Implosionsgenerator aktiviert hatte.
Dadurch war zweierlei verhindert worden: erstens, daß jemand außerhalb der BULLY zu Schaden kam und zweitens, daß die Besatzung des Raumforts das Schiff der GOI untersuchen und Hinweise auf neue technische Entwicklungen der galaktischen Widerstandsorganisation entdecken konnte.
Ob die Leute der. BULLY sich selbst damit einen guten Dienst erwiesen hatten, das allerdings bezweifelte des Vomager. Zwar kannte er Windaji Kutisha, den Chef der Jägerbrigade, der sich auf dem Raumfort befand, noch nicht persönlich, aber er hatte genug über ihn gehört, um sich vorstellen zu können, daß der „Schreckliche Jäger" auf die Selbstzerstörung der BULLY mit harten und vielleicht sogar drastischen Maßnahmen gegen seine Gefangenen reagieren würde - Maßnahmen, die durchaus einige von ihnen das Leben kosten mochten.
Und das durfte nicht sein, denn er, Stygians Vasall wider Willen und geheimste Geheimwaffe des Sothos, brauchte zumindest eine Person aus dem Kreis der Gefangenen, um das Geheimnis seiner Herkunft zu entschlüsseln.
Die Antifrau Elisande Grel, mit der ihn eine ungeheuer starke Affinität verband, obwohl sie zur Gegenseite gehörte...
*
„Ich könnte eure Vernichtung befehlen!" tobte Windaji Kutisha, dessen Abbild noch immer auf einem Hyperfunk-Bildschirm in der Zentrale des Gardistenschiffs zu sehen war. „Da ihr euer Schiff zerstört habt, nachdem ich euch zur Kapitulation aufforderte, bin ich nach dem Gesetz des Kampfes dazu
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