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1336 - Der Jäger von Gatas

Titel: 1336 - Der Jäger von Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dir zu vertrauen als einem Terrageborenen, der in ihren Augen von Dekadenz und Degeneration zumindest angehaucht ist."
    Garr grinste sarkastisch, bis der Hansesprecher verlegen die Schultern zuckte und meinte: „Jaja, wir durchwanderten ein Tief - und die von mir anfangs geschürte Begeisterung für den Kriegerkult war auch nicht das rechte Mittel gegen die psychische Krise, die ganz einfach aus einer Identitätskrise herausgewachsen war. Inzwischen haben wir uns wieder auf unseren eigenen Willen, unseren eigenen Fleiß und unsere eigene Einsatzbereitschaft besonnen.
    Das bedeutet jedoch nicht, daß wir plötzlich wieder kriegslüstern geworden wären. Die GOI ist eine reine Widerstandsorganisation, die nicht auf Eroberungen aus ist, sondern darauf, die Kraft und Ausdauer der Okkupanten zu brechen.
    Wir müssen aber leider damit rechnen, daß es Stygian trotz allem gelingen wird, die Blues und mit ihnen auch viele andere Völker des Galaktikums in seinen Permanenten Konflikt hineinzuziehen. Damit nicht die ganze Galaxis im Feuer des Krieges verbrennt, müssen wir dennoch weiterhin den großen Krieg vermeiden. Das heißt, wir müssen uns auf heimliche Nadelstiche sowie eine stärkere heimliche Unterstützung der GOI und der gegen den Kriegerkult rebellierenden Haluter beschränken."
    „Das ist schwach, Homer", kritisierte Garr. „Mit solchen Methoden allein bringen wir Stygian nicht davon ab, direkt oder indirekt die Macht in der Milchstraße an sich zu reißen und allen Galaktikern seinen Willen aufzuzwingen. Wenn das geschieht, müssen wir damit rechnen, daß Millionen von Galaktikern, die nicht in Unfreiheit leben wollen, in einem Massenexodus die Milchstraße verlassen."
    „Das müssen wir zumindest einkalkulieren, obwohl die GOI ein paar andere Eisen im Feuer hat, über die ich nicht reden darf. Aber wenn alle Stränge reißen, brauchen wir ein Sammelbecken, in das der Strom der Flüchtlinge sich ergießen kann - und wo sie nicht auf Gedeih und Verderb fremden Mächten ausgeliefert sind."
    „Und von wo sie schnell in die Milchstraße zurückkehren können, um einer hoffentlich wankenden Macht des Sothos den Todesstoß zu versetzen und anschließend an der Normalisierung der Verhältnisse mitzuarbeiten", ergänzte der Hyperphysiker.
    „Das auch", erwiderte Homer G. Adams. „Deshalb müssen wir aktiv werden, um mit den Kartanin einen Frieden zu schließen, der auf einem festen und dauerhaften Fundament steht. Der bisherige Zustand kann ja nur als Scheinfrieden bezeichnet werden."
    Er berichtete, was er über Nikki Frickels Mission in Pinwheel und über ihr Schicksal wußte, und schloß: „Versuche, zu den Hohen Frauen der Kartanin vorzudringen und von ihnen als Gegenleistung für Zugeständnisse unsererseits - ich denke da an einen Technologietransfer - eine positive Grundeinstellung gegenüber dem Galaktikum und die Bereitschaft, Flüchtlingen aus der Milchstraße menschenwürdiges Asyl anzubieten, zu erreichen."
    „Eine schwierige Aufgabe", erwiderte Garr Amrun nachdenklich. „Vor allem, weil das Verhältnis zu den Kartanin in der Vergangenheit unnötig belastet wurde."
    „Das ist richtig", gab Homer schuldbewußt zu. „Aber ich bin entschlossen, diese Episoden endgültig abzuschließen und das Tor für eine gemeinsame positive Zukunft von Galaktikern und Kartanin aufzustoßen."
    „Ohne zu wissen, was hinter diesem Tor lauert?" fragte Garr halb scherzhaft, halb ahnungsvoll. „Ich habe viele Informationen über die Kartanin gesammelt, Homer, und bin dabei auf viele Widersprüche gestoßen. Dieses Volk" wird uns noch viele Nüsse zu knacken geben. Aber ich bin selbstverständlich bereit, deine Mission zu erfüllen, die du natürlich wieder einmal eigenmächtig geplant hast."
    „Viele Köche verderben den Brei", verteidigte sich der Hansesprecher. „Ich danke dir für deine Einsatzbereitschaft, Garr. Das Transportmittel steht bereit. Melde dich bitte in zwei Stunden beim Chef meiner Gruppe für Spezialaufgaben, Hungha Tsching."
    Die beiden Männer erhoben sich, schüttelten sich die Hände - und dann verließ der Oxtorner Homers Büro.
    „Viel Glück!" flüsterte Adams, als die Tür sich hinter Amrun schloß.
     
    5.
     
    „Hier ist es", zwitscherte Yetüfi und blieb im Schatten eines Nogawyrbaums stehen. „Seht ihr die drei eisgekrönten Bergriesen dort hinten? Es sind der Kamschlü, der Sagawüsch und der Rümpasch. Ich war zweimal mit Trüliit in Gülüpyrt, wenn er dort seine Forschungen

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