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1336 - Der Jäger von Gatas

Titel: 1336 - Der Jäger von Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte, um erstens Nikkis Schicksal aufzuklären, die seiner Vermutung nach dem Clan der Wissenden in eine Falle gegangen war, und um zweitens einen ernstgemeinten Frieden mit den Kartanin und nicht nur einen Scheinfrieden wie bisher anzubahnen, mußte er dann vom Schlaf übermannt worden sein.
    Ärgerlich blinzelte er zu dem Visiphon in seiner Nähe, von dem das Schrillen ausging.
    Das genügte, um die Blickschaltung ansprechen und das Gerät aktivieren zu lassen.
    Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht (oder exakter das Abbild des Gesichts) von Harima Shum, einer seiner Assistentinnen.
    Homer unterdrückte ein Gähnen, was ihn gleichzeitig am Sprechen hinderte.
    Aber Harima Shum brauchte keine Erklärungen. Sie wußte genau, daß ihr Chef sich zuviel zugemutet hatte. Dennoch war sie gezwungen, ihm noch mehr zuzumuten.
    „Kommandantin Kchachark und Psychopfleger Goggi Tschembal zum Rapport, Homer", sagte sie. „Soll ich sie auffordern, einen Warteraum aufzusuchen?"
    Homer winkte müde ab.
    „Nein, sie sollen hereinkommen, Harima." Er sah sich suchend um. „Wo ist eigentlich mein persönlicher Servo?"
    „Er wartet hier bei mir", antwortete die Assistentin. „Du hattest ihn aus deinem Büro geschickt, weil er dich alle paar Minuten nach deinen Wünschen fragte."
    „Und mir damit auf den Nerven herumtrampelte", ergänzte Homer. „Du kannst ihn jetzt wieder hereinschicken. Er soll mir einen Kaffee bringen."
    „In Ordnung", erwiderte Harima.
    Etwas summte, dann öffnete sich ein Spalt in der Wand, und ein scheibenförmiges Objekt von etwa dreißig Zentimetern Durchmesser und zehn Zentimetern Dicke schwebte herein, verharrte drei Meter in Augenhöhe vor Homer G. Adams und zirpte einmal schwach.
    Der Hansesprecher wartete darauf, daß der Servo ihn nach seinen Wünschen fragte.
    Als er jedoch auch nach einer Minute keinen Ton von sich gegeben hatte, der einer Frage annähernd ähnelte, wurde Homer ungeduldig.
    „Eine Kanne Kaffee, stark und schwarz!" raunzte er den Servo an.
    Verwundert registrierte er, daß der Servo näher an ihn heranschwebte und plötzlich eine dampfende Kanne sowie eine Tasse auf der Oberseite trug, die er mit Hilfe eines Kraftfelds vor Homer absetzte. Es war nicht der Vorgang an sich, der den Hansesprecher verwunderte, sondern das absolute Schweigen, mit dem das geschah.
    Er aktivierte die Blickschaltung des Visiphons abermals - und als das Gesicht von Harima Shum auf dem Bildschirm abgebildet wurde, fragte er knurrig: „Warum spricht der verflixte Servo kein Wort mit mir, Harima? Hat er einen Kurzschluß im Sprachzentrum?"
    „Ich habe sein Sprachzentrum ausgeschaltet, damit er nicht wieder auf deinen Nerven herumtrampeln kann, Chef, antwortete die Assistentin. „Ansonsten sollte er aber ganz normal funktionieren."
    „Wie ein Roboter", mäkelte Adams.
    „Das ist er schließlich auch", gab Harima schnippisch zurück. „Ich schicke jetzt die Kommandantin und den Psychopfleger der Karracke LEMURIA zu dir."
    „In Ordnung!" brummte Homer G. Adams und schnippte mit den Fingern, woraufhin sein Servo mit Hilfe eines Kraftfelds Kaffee in die bisher noch leere Tasse goß.
    Homer hob die Tasse, setzte sie an, trank einen Schluck und spie ihn so heftig wieder aus, daß die auf Hochglanz polierte Kombination der Topsiderin, die im gleichen Moment sein Büro betrat, besudelt wurde.
    Adams zog unwillkürlich den Kopf ein und murmelte eine Entschuldigung, denn er war trotz seines hohen Alters und seines großen Ansehens, das er überall in der Milchstraße genoß, der von Schüchternheit und Zurückhaltung geprägte Mann geblieben, als der er vor einer halben Ewigkeit zu Perry Rhodan gestoßen war und die General-Cosmic-Company seligen Angedenkens gegründet hatte.
    Anschließend deutete er mit steif ausgestrecktem Arm zuerst auf seinen Servo und danach auf Kommandantin Kchachark.
    „Abwischen!" befahl er. „Und das nächstemal den Kaffee nicht so heiß servieren, daß ich mir den Mund verbrenne!"
    Er erhob sich, vollführte eine etwas linkisch wirkende Verbeugung in Richtung der Topsiderin und sagte: „Ich bitte nochmals um Entschuldigung, liebe Kchachark."
    Er blickte sich suchend um.
    „Wo ist denn eigentlich Psychopfleger Goggi Tschembal?" erkundigte er sich.
    „Hier bin ich, Homer!" rief der Siganese über seinen winzigen Sprachverstärker und winkte, während er weiter auf und mit dem handtellergroßen, aus massivem Ynkelonium bestehenden Nasenring hin und her schaukelte, den die

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