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1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ordnung", stimmte ich zu. „Es gibt nebenbei aber auch Wichtigeres zu tun. Versucht, die Roboter zu kontaktieren. Es muß unter ihnen welche, oder zumindest einen, geben, die intelligent sind und des Sprechens mächtig. Achtet auf alles Ungewöhnliche."
    „Wird gemacht."
    Dao-Lin und ich erreichten den Stadtrand. Vor uns erhob sich ein zweihundert Meter hoher und einen Kilometer langer Komplex. Er war völlig fensterlos, schien nirgends einen Zugang zu haben und bestand aus einem graublauen, glatten Material, das das Licht nur aus einem bestimmten Winkel reflektierte.
    Ich landete mit eingeschaltetem Schutzschirm probeweise auf dem Dach, das einige würfel- und quaderförmige Aufbauten besaß. Dao-Lin tat es mir gleich, allerdings ohne den Schutzschirm zu aktivieren.
    Nichts passierte, also schaltete auch ich meinen Individualschirm aus. Wir spazierten über das Dach, Dao-Lin mit einer gewissen scheuen Distanziertheit, so als wolle sie möglicherweise auf uns gerichteten Sensoren zu erkennen geben, daß sie es an Achtung und Widerstreben nicht missen ließ - ich mit aktivierten Ortungsgeräten. Das Material, auf dem wir lustwandelten, erschien mir als eine Legierung aus Metall und Kunststoff, eine Probe konnte ich freilich nicht ohne weiteres nehmen. Die Durchleuchtung gab keine genaue Analyse - der Datenverweis „Riesenmoleküle" war denn doch zuwenig -, und ich wollte nicht unbedingt gleich mit dem Laser herumfummeln und Proben herausschneiden.
    Nur nicht daran rühren! Wir wollten uns erst einmal einen Überblick verschaffen. „Heben wir ab!" sagte ich zu Dao-Lin, und wir flogen weiter. Über tiefe, dunkle Straßenschluchten, die in verschiedenen Höhen von Brücken gekreuzt wurden, über gleichartige Dächer, die sich nur durch die Zahl der Aufbauten unterschieden, vorbei an fensterlosen Häuserfronten, alle aus ein und demselben Material ... über leere, dämmrige Straßencanons ... alles öcl und leer, tot, steril, sauber, ohne irgendwelche Zeichen des Verfalls.
    Sagte ich öd und leer? Ich bremste meinen Flug ab, als wir über eine Häuserschlucht flogen, in der ein wahres Gewimmel von Maschinen unterschiedlicher Bauart herrschte.
    Ich gab Dao-Lin ein Zeichen und flog tiefer. Dutzende Kleinroboter bewegten sich saugend und fächelnd über die Brücken, die die Gebäude in verschiedenen Höhen miteinander verbanden. Aber es waren „Blind"-Verbindungen, denn weder an Anfang oder Ende gab es Türen in den Hauswänden.
    Entlang der eigentlichen Straße fuhr eine Stafette von Fahrzeugen mit jeweils drei Saugwalzen. Ich erkannte sofort, daß es „Brüder" von Ikarus waren, der sich in den Weltraum hatte schießen lassen. Nur daß sie auch seitlich Saugwalzen angebracht hatten, mit denen sie die über der Straße liegenden Gebäudefronten säuberten. Als sie zur Kreuzung kamen, hielten sie kurz an, machten eine ruckartige Drehung um neunzig Grad und fuhren auf die Hauswände zu, kippten nach hinten, bis sie senkrecht in die Höhe standen, und fuhren dann - saugend und wischend und sich gleichzeitig offenbar auch festsaugend - die Hausfront hinauf, ein Fahrzeug neben dem anderen, so daß sie die gesamte Fläche lükkenlos bestrichen. „Das also sind die Saubermänner der Schweigenden Stadt", sagte ich mit eingeschaltetem und auf kartanische Frequenz justiertem Funkgerät. „Alles Sechser, Maschinen ohne Intelligenz. Ob es unter ihnen einen wie Ikarus gibt, der aus der Art schlägt und uns verstehen kann? Oder ist da irgendwo ein intelligenter Fünfer, der die Straßenkolonne beaufsichtigt?"
    „Was habt ihr entdeckt?" mischte sich da Ephremon von Bord des Beiboots in den Funkverkehr. „Einfache Straßenroboter, vermutlich ferngesteuerte Maschinen", antwortete ich. „Auch bei uns keine besonderen Vorkommnisse", meldete sich anschließend Poerl. „Wir haben inzwischen dreißig verschiedene Robottypen registriert, die, je nach Bauart, verschiedene Tätigkeiten verrichten. Aber keiner davon tut etwas Sinnvolleres, als die Parklandschaft zu hegen und zu pflegen.
    Keiner von ihnen ist ansprechbar."
    „Sucht weiter", trug ich Poerl auf. „Nikki, mir ist da etwas eingefallen", fuhr Poerl aufgeregt fort. „Ich muß das sofort loswerden, denn es könnte von Bedeutung sein."
    „Schieß los!" sagte ich ergeben, während ich an Dao-Lins Seite die Straßenschlucht emporschwebte. Bei mir erwählte ich die Sendestation als nächstes Ziel. „Erinnerst du dich der seltsamen Geschichte, die du mir über die

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