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1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich als Sprecher angepeilt. Verstell dich nicht länger, ich weiß, daß du einer von uns bist."
    Wir sahen einander entgeistert an, denn da wir alle die kartanische Umgangssprache beherrschten, konnten wir jedes Wort verstehen.
    Ich faßte mir als erste ein Herz und antwortete: „Ich bin überaus interessiert an einem Gespräch. Aber ich wußte nicht, daß du Neu-Kartanisch verstehst.
    Beherrschst du auch die ältere Version dieses Idioms?"
    Aus dem Lautsprecher kam ein unverständlicher Wortschwall, dann folgte in modernem Kartanisch: „Warum sollte ich nicht auch richtig sprechen können? Dagegen ist es ein Zufall, daß ich dein Kauderwelsch beherrsche. Hätte nicht geglaubt, daß ich diesen Sprachschatz je verwenden könnte. Was bist du denn eigentlich für einer? Doch kein Sechser, oder?"
    „Ich habe einen weiten Flug hinter mir", sagte ich ausweichend. „Aha", kam die Antwort. „Also einer aus den Subhangars. Hattest Glück, daß du nicht wie die anderen verrotten mußt. Was habe ich euch früher beneidet, weil ihr zum Fliegen geschaffen wurdet! Aber dann habe ich bald erkannt, was es geschlagen hat. Je länger der Tag wurde, desto klarer wurde rnir, daß ihr euch nie in die Luft erheben würdet. Ich dagegen habe mir meinen Traum wahr gemacht, obwohl ich nicht zum Fliegen geschaffen bin. Aber sag mal, was du für ein Typ bist. Ich habe noch keinen wie dich gesehen."
    „Ich heiße Nikki Frickel. Und du?"
    Es entstand eine kurze Pause. Dann: „Einen Namen hast du?" Wieder entstand eine kurze Pause, bevor es fast wehmütig aus dem Lautsprecher klang: „Ich nicht."
    „Entweder sitzt in dem Ding ein Wesen, das so verrückt ist, wie der Satellit aussieht ...", murmelte die Arkonidin Arsala, „oder es handelt sich um eine unbemannte Robotstation."
    Bevor ich etwas sagen konnte, sagte der Unbekannte, der Arsala gehört haben mußte: „Natürlich bin ich ein Roboter. Ein Sechser bloß. Aber einer mit Köpfchen! - Und du?"
    „Ich schicke dir ein Bild!" sagte ich und schaltete die Bildübertragung hinzu, und zwar unter extremem Weitwinkel, so daß die gesamte Zentrale mit allen Insassen zu sehen war. Poerl winkte in die Optik. „Das gibt es nicht!" sagte die Robotstation mit kindlicher Uberraschung. „Ihr seid ... Lebewesen?
    Intelligenzwesen? Doch nicht Angehörige von ..."
    „Von wem?" hakte ich sofort nach. „Nichts, ich habe nur welsch gedacht", sagte der Roboter. „Aber Intelligenzwesen aus Fleisch und Blut seid ihr schon! Ihr habt Namen. Ich habe es für einen Sechser sehr weit gebracht. Habe mir die seltensten Module beschafft. Sogar ein Wörterbuch mit eurer Sprache. Habe fliegen gelernt und habe erreicht, was nicht einmal jene schaffen, die fürs Fliegen gebaut wurden: Ich habe abgehoben, bin gestartet. Nur einen Namen hat mir niemand gegeben."
    „Wie würde dir Ikarus gefallen?" fragte ich. „Ist dieser Name für mich? Ikarus ... Ikarus würde mir schon gefallen. Darf ich mich so nennen?"
    „Aber ja", sagte ich lachend, wurde jedoch sofort wieder ernst. „Ich sage Ikarus zu dir, wenn du mir einige Auskünfte gibst. Willst du mir helfen?"
    „Kann ich das?" wunderte sich der Roboter. „Weiß ich, Ikarus, etwas, das du, Nikki Frickel, nicht weißt?"
    „Ich möchte dir jemand zeigen, eine Person", sagte ich. „Und du sagst mir, ob dich diese Person an jemanden erinnert. Paß gut auf, Ikarus!"
    Ich drehte die Kamera in Dao-Lins Richtung und veränderte die Brennweite so, daß sie in ganzer Größe und ohne Verzerrung ins Bild kam. Dazu sagte ich: „Das ist Dao-Lin-H'ay. Eine Frau aus dem Volk der Kartanin. Sie gehört dem Clan der Wissenden an. Ich frage dich: Ist sie eine Angehörige von ... ?"
    Ich ließ den Satz unausgesprochen, und das nicht nur, weil ich sowieso nicht weiterwußte, sondern um Ikarus' eigene Worte zu wiederholen und ihn dazu zu animieren, den Satz zu vollenden.
    Aber er fiel nicht darauf herein. Entweder er war ein zu simpler Roboter -oder er war auch sehr clever. „Wie soll ich wissen, wie die Angehörigen von ... aussehen?" fragte er, es klang bedauernd. „Ich würde dir ja gerne helfen, Nikki Frickel, aber wie kann ich das?"
    „Hast du auf Ctl schon mal jemand gesehen, der wie Dao-Lin-H'ay aussieht?" fragte ich weiter. „Nein, wie denn? Wo und wann sollte ich? Ctl ist so stinklangweilig. Warum, glaubst du, wollte ich fortfliegen?"
    „Bist du sicher, daß du auf Ctl noch nie eine Kartanin gesehen hast?"
    „Jemanden, der Kartanin heißt, schon überhaupt

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