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1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Wissenden müßtest du durch unsichtbare Bande mit ihnen verbunden sein. Empfängst du ihre vertraute Ausstrahlung nicht deutlicher?"
    Dao-Lin sah mich mit entrücktem Blick an. „Die Wissenden waren mir noch nie ferner, Nikki", sagte sie.
    Ich weiß nicht, warum, aber ich glaubte ihr. Natürlich ließ ich mich nicht von dem freundschaftlichen Verhältnis, das sich zwischen uns angedeutet hatte, täuschen. Für ihr Volk würde Dao-Lin alles tun, und die Wissenden standen ihr immer noch näher als ich. Aber ich glaubte ihr, daß sie keine wie auch immer geartete Verbindung zum Clan der Wissenden hatte.
    Und Dao-Lins Angst war echt.
    Sie fürchtete sich, weil sie das Verbot mißachtet hatte. Mir erschien es als eine geradezu religiöse Furcht vor etwas Ubernatürlichem.
    Und es gab keinen Grund, ihr nicht zu glauben, daß sie nicht wußte, wer oder was hinter der „Stimme von Ctl" steckte. Es gab auch noch die „Stimme von Ardustaar", hinter der sich die Wissenden verbargen.
    Aber zwischen diesen beiden Stimmen schien es keine Verbindung zu geben. „Und wenn du dich ganz scharf auf die Wissenden konzentrierst, Dao-Lin?" bedrängte ich sie.
    Aber die Kartanin schüttelte nur den Kopf. Sie machte den Eindruck einer Delinquentin, über die man das Tbdesurteil gefällt hatte. „Mein Clan will nichts mehr von mir wissen", sagte die Kartanin.
    Weitere Auswertungsergebnisse wurden ausgeworfen. Die Energietaster sprachen überhaupt nicht an, die Analyse der Planetenkruste wies nur geringe natürliche Metallvorkommen aus - keinerlei Hinweise auf irgendwelche Legierungen oder Metallkonzentrationen.
    Wenn es in diesen Landschaftsmonumenten, zu denen die drei Kontinente geformt worden waren, irgendwelche technischen Anlagen gab, dann waren sie desaktiviert und so winzig, daß man sie aus dieser Höhe nicht orten konnte. „Bist du auf Sendung, Poerl?" fragte ich, während wir uns der Dämmerzone näherten und somit der der Sonne abgewandten Seite des Planeten. „Der Sender, der den kartanischen Informationskode funkt, läuft automatisch", antwortete die Tefroderin, die am Funkgerät saß. „Warum, zum Teufel, meldet sich die Stimme von Ctl nicht mehr!" fiuchte ich.
    Wir ließen die Dämmerzone hinter uns, die Sbnne mit ihrem großen Halo verschwand hinter der Planetenwölbung, und wir tauchten in die Nacht von Ctl ein.
    Ein einzelner Kontinent schob sich ins Bild. Er hatte die Form einer langgestreckten Ellipse mit zwei halbrunden Einkerbungen an den dicksten Stellen, und seine Längsachse war mit dem Äquator identisch. „Die Massetaster schlagen aus!" rief der Arkonide Ephremon. „Ebenso empfange ich Energieechos. Hier sind wir an der richtigen Adresse!"
    „Dao-Lin?" Ich blickte die Kartanin herausfordernd an. Sie erwiderte meinen Blick fast trotzig und schüttelte unwillig den Kopf. „Noch immer kein Kontakt zur Stimme von Ctl", meldete Poerl Alcoun. Die Tätigkeit am Funkgerät wurde ihren Fähigkeiten nicht gerecht. Sie war eine ausgezeichnete Paratensorin und entwickelte mit Hilfe von Paratau phänomenale Lauscherfähigkeiten. Ich hätte sie auch gerne ihrem Talent entsprechend eingesetzt, aber leider besaßen wir keinen Paratau mehr. „Dieser Kontinent ist völlig anders gestaltet als jene auf der Tagseite", meldete Ephremon. „Zwar ist auch hier die Landschaft geometrisch ausgerichtet, aber nach einem verzwickteren Muster. Und es gibt Städte ... richtige Großstädte ... aber nur eine winzige Energiequelle."
    Die Infrarotauswertung zeigte diese Energiequelle als kleinen schwelenden Fleck im Herzen des Kontinents, zwischen den beiden halbkreisförmigen Einbuchtungen an der dicksten Stelle der Landmasse. Die Bildschirmvergrößerung zeigte übrigens, daß der Kontinent kein Ellipsenrund war, sondern ein Vieleck, ein Tausendeck oder so, mit ebenso vielen geraden, kilometerlangen Küstenstreifen. Nirgendwo zeigte sich die Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit. „Ich habe Kontakt!" rief Poerl aufgeregt. „Die Stimme von Ctl meldet sich wieder."
    Gleich darauf drang eine unpersönliche Stimme aus dem ,Lautsprecher, die das für mich unverständliche Kartanisch sprach.
    Ich blickte rasch zu Dao-Lin und stellte fest, daß sich ihre Haarsichel förmlich sträubte. „Was sagt die Stimme?" wollte ich wissen. „Gib schon Antwort, Dao-Lin!"
    „Die Stimme ...", sagte Dao-Lin stockend, „fordert uns zur Landung auf."
    „Sonst nichts?" fragte ich ungläubig. „Keinerlei Zusatzinformationen?

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