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1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landekoordinaten?
    Verhaltensweisen? Irgendwelche Instruktionen?"
    „Nichts weiter", sagte Dao-Lin, während die Lautsprecherstimme ein und denselben Wortlaut wiederholte. „Nichts", sagte Dao-Lin. Einen Augenblick schien es, als wollte sie noch etwas hinzufügen, aber dann fügte sie sich, wie ich meinte, ins Unvermeidliche. Offenbar hatte sie einen Moment lang daran gedacht, mich noch einmal zur Umkehr zu bewegen. Aber meine entschlossene Haltung dürfte sie davon abgebracht haben.
    Und ich war entschlossen, die Stimme von Ctl auf die Probe zu stellen. „Gib mir die Leitung frei, Poerl", verlangte ich und ging ans Mikrofon. Ich schaltete auf Sendung und sagte auf kartanisch: „Ich rufe die Stimme von Ctl und fordere sie auf, sich bei den weiteren Gesprächen der Umgangssprache zu bedienen. Ich komme im Auftrag des Clans der Wissenden ..."
    Ich konnte meinen Spruch nicht zu Ende aufsagen, denn die Stimme von Ctl fiel mir mit ihrem archaischen Kauderwelsch ins Wort - und verstummte gleich darauf für immer. „Was hat denn das zu bedeuten, Dao-Lin?" fragte ich verblüfft. „Die Stimme von Ctl hat es abgelehnt", erklärte dle Kartanin leicht amüsiert, „sich in der unreinen Sprache zu unterhalten. Sie scheint das, was du Umgangssprache nennst, als Verballhornung des wahren Kartanisch anzusehen."
    „Wenigstens läßt das gewisse Rückschlüsse zu", sagte ich verärgert. „Ich habe die Funkquelle angepeilt", meldete Ephremon, der wie seine Gefährtin Arsala und die beiden Terraner Donald Screen und Lydia Peel vom PIG-Stützpunkt Abendrot stammte. „Der Sender liegt dicht an der Energiequelle, inmitten der Megalopolis im Zentrum des Kontinents."
    „Damit steht fest, wo wir landen werden", erklärte ich und traf die entsprechenden Vorbereitungen. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, das Beiboot erst bei Tagesanbruch zu landen, aber dafür lag eigentlich keine Notwendigkeit vor. „Achtung, wir werden beschossen!" meldete da der Arkonide an den Ortungsgeräten. „Irgend etwas kommt auf uns zu. Ein ziemlich schwerer Brocken ... wie ein Geschoß!"
    „Funkempfänger spricht an", sagte Poerl. „Die Funksignale kommen von Ephremons Geschoß!"
    Ich beschloß daraufhin, keine Abwehrmaßnahmen einzuleiten.
    Das Ding, das Ephremon für ein Geschoß gehalten hatte"bremste ein Dutzend Kilometer vor uns ab, machte eine Schleife und paßte sich unter Einsatz seiner Steuerdüsen unserem Kurs und unserer Geschwindigkeit an.
    Der erste Kontakt hatte mittels des kartanischen Informationskodes stattgefunden. Ich riet Poerl, auf dieselbe Weise zu antworten und nicht weiter zu reagieren. „Wer sagt, daß das Ding nicht doch brisant ist?" beharrte Ephremon. „Es könnte ein ferngesteuertes Wachfort sein. Eine fliegende Bombe oder sonstwas Gefährliches. Ich traue den Kartanin nicht."
    „Es ist noch nicht gesagt, daß Ctl eine kartanische Kolonie ist", entgegnete Poerl und blickte hilfesuchend zu Dao-Lin. Aber die Kartanin ließ ihre Augen nicht vom Monitor. „Erweckt der Satellit deine Erinnerung?" fragte ich sie. „Ist es ein Satellit?" fragte Dao-Lin trocken zurück. „Sieht wohl eher wie eine ausrangierte Straßenwalze aus", gab ich zu. „Aber vielleicht gibt es auch kartanische Weltraumstationen dieser Bauart."
    Das Objekt war etwa zwölf Meter lang und hatte vier quer liegende Zylinder von drei Meter Länge und verschiedenen Durchmessern. Die größte „Walze" hatte ebenfalls einen Durchmesser von drei Metern, die kleinste einen von einem Meter. Der Rumpf hatte annähernd die Form eines Trapezoids und besaß eine Reihe von Gelenkarmen, von denen einige jedoch wie amputiert wirkten: Ihnen fehlten Werkzeuge und sogar Glieder. Es hätte sich also auch durchaus um einen Service-Satelliten für kleinere Reparaturen handeln können. Die Steuerdüsen wirkten an dem Objekt wie Fremdkörper, waren ziemlich dilettantisch angeflanscht worden. Aber sie schienen als einzige an dem Ding zu funktionieren. Irgendwie, so fand ich, paßte das Ding nicht recht zusammen.
    Plötzlich begannen die drei Querwalzen zu rotieren, die Antriebsdüsen spuckten, und das Gefährt kam auf uns zu. Die Illusion, als würde es über eine unsichtbare Straße rollen, war schlicht und einfach perfekt.
    Kaum hundert Meter von uns entfernt setzten wieder die Bremsdüsen ein, und die orbitale Walze kam zum Stehen. „Na, willst du nicht endlich mit mir reden?" klang es plötzlich aus dem Interkom. „Ich weiß, daß du es kannst. Ich habe es gehört und

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