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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Zwerges: „Du hast Einblick in Dinge erhalten, die dich nichts angehen. Du besitzt ein Wissen, das uns gefährlich werden kann. Wir müssen dafür sorgen, daß du es nicht von hier mitnimmst ..."
     
    3.
     
    Ijarkor sah sich um. So lebendig war die Vergangenheit vor seinem geistigen Auge geworden, daß er sich in der Gegenwart erst wieder orientieren mußte. Er befand sich im Dashid an Bord der SOMBATH, und die SOMBATH stand in Begleitung einer aus insgesamt 8000 Einheiten bestehenden Flotte zwei Lichttage außerhalb des Ephytra-Systems. Er hatte soeben eine gehörige Dosis Kodexgas eingeatmet, und ein wesentlicher Teil seiner bisher für verloren gehaltenen Erinnerungen war wieder an die Oberfläche des Bewußtseins gespült worden.
    So war es gewesen!
    Als er damals Etustar verließ, hatte er sich an nichts mehr erinnern können. Weder daran, daß er Fragen gestellt hatte, noch daran, daß ihm Antworten gegeben worden waren. Er hatte das Feuer ESTARTUS in sich gespürt. Er war überzeugt, daß die Mächtige ihm ihre besondere Gunst geschenkt habe. Er hatte sich voller Eifer in ein neues Projekt stürzen wollen, zu dem ihm die Idee von ESTARTU selbst eingegeben worden war: In der Kernzone von Siom Som würde er ein Netz gigantischer Transmitterstationen errichten. Die Stationen gedachte er Heraldische Tore zu nennen, und sie würden das estartische Wunder von Siom Som sein.
    Die doppelte Dosis ESTARTU-Atem, die Sh'rolk ihm hatte angedeihen lassen, war lange Zeit wirksam gewesen. Über Jahrtausende hinweg hatte Ijarkor keine Zweifel an der Existenz des Überwesens oder an der eigenen Berufung zum Herrscher einer ganzen Galaxis gekannt. Aber dann war die Ungewißheit zurückgekehrt. Daran erinnerte er sich jetzt - undeutlich erst, weil sein Gedächtnis noch nicht soweit reaktiviert war, daß er die Einzelheiten dieser weitaus späteren Epoche hätte erkennen können. Aber noch ein oder zwei Sitzungen im Dashid, und er würde sich an alles Wesentliche erinnern, was in seinem Leben je geschehen war.
    Vom Dashid kehrte er nicht unmittelbar in den Raum zurück, in dem er sich zuletzt mit Srolg unterhalten hatte. Er hielt sich eine Zeitlang in seinem Privatquartier auf und wechselte die Kleidung. Er legte eine Kombination an, die er früher gerne getragen hatte.
    Sie war einteilig aus schwarzen und silbernen Stoffen gearbeitet. Der Kragen wölbte sich steil nach oben, als suche er mit dem Kinn Kontakt. Auf dem Brustteil prangte das Symbol des Dritten Weges: das Dreieck mit den drei Pfeilen. Über die Hüfte schnallte er sich einen breiten Gurt, der mit Mikrogeräten und ihren Bedienungselementen gespickt war.
    So ausgestattet, kehrte er in den Raum zurück, in dem Srolg auf ihn wartete. Er schritt zu dem Podest, das sich im Mittelpunkt der Halle aus dem spiegelnden Boden erhob, und nahm in dem wuchtigen Sessel Platz, der vom Umfang und der Ausstattung her eher einem Thron glich. Srolg kauerte an der Wand. Den langen Schwanz hatte er sich um den Arm gewickelt. Wie er so dahockte und den Ewigen Krieger mit nachdenklichem Blick musterte, bot er den Eindruck vollendeter Harmlosigkeit. Ijarkor erinnerte sich an die Worte, die Sh'rolk zu ihm gesprochen hatte: „Die Welt draußen soll uns für degenerierte Seitenprodukte des Volkes der Pterus, meinetwegen auch für die Hofnarren der Sothos halten."
    „Wir greifen an", sagte der Krieger.
    „Gut", lobte Srolg. „ESTARTUS Atem hat seine Wirkung getan. Wo wirst du angreifen?"
    „Cursaafhar, wo sonst?" erwiderte Ijarkor knapp.
    „Mit der konzentrierten Feuerkraft der gesamten Flotte."
    „Ich suche den, der gegen die Majestät des Ewigen Kriegers gelästert hat", erklärte Ijarkor mit gelassener Würde. „Ich will ihn bestrafen und die, die mit ihm zusammenarbeiten."
    „Du willst Cursaafhar nicht vernichten?" fragte Srolg ärgerlich.
    Ijarkor gab ein verächtliches Zischen von sich.
    „Cursaafhar ist eine Ansammlung von Wracks", sagte er. „Was gibt es da zu vernichten?"
    „Du bist ein Weichling, Krieger!" schrie der Zwerg. „Du verstehst das Prinzip des Kampfes nicht mehr."
    „Ich verstehe es sehr gut", wies Ijarkor den Vorwurf zurück. „Und ich warne dich. Du weißt, wie weit deine Macht über mich reicht. Du kannst mich in den Kampf treiben. Aber die Art und Weise, wie der Kampf geführt wird, bestimme ich!"
     
    *
     
    Wie der Raumschifffriedhof Cursaafhar entstanden war, darüber gab es zahlreiche Sagen und Legenden, aber nicht ein einziges hartes Faktum. Am

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