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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kahlen Raum, der Ijarkor an das Dashid in seinem Palast erinnerte. Nur gab es hier bescheidenes, aus zwei steifen Sesseln bestehendes Mobiliar, und die Statue des Attar Panish Panisha fehlte.
    „Nimm Platz", forderte Sh'rolk den Krieger auf. „Wer ESTARTU gegenübertreten will, der muß reinen Gewissens sein. Darauf zielen die Vorbereitungen."
    „Ich bin reinen Gewissens", behauptete Ijarkor.
    Das Gebläse in diesem Raum arbeitete anders als das in seinem Dashid. Es gab kein Geräusch von sich. Aber Ijarkor spürte, daß die Luft plötzlich den Atem ESTARTUS enthielt. Der Atem drang ihm ins Bewußtsein. Seine Gedanken wurden träge.
    „Bist du das wirklich?" fragte Sh'rolk in einem Tonfall, der Zweifel ausdrückte.
    Der Krieger hätte aufbrausen mögen. Wie durfte der Zwerg es wagen, sein Wort anzuzweifeln? Aber der Zorn, den er eigentlich hätte empfinden müssen, materialisierte nicht. Er empfand lediglich dumpfe Verwunderung über die Unverschämtheit des Geschwänzten.
    „Stell eine Verbindung mit deinem Bordcomputer her", trug ihm Sh'rolk auf.
    Ijarkor war unfähig, sich zu widersetzen. Niemand erteilte dem Ewigen Krieger einen Befehl. Und dennoch mußte er tun, was der Geschwänzte von ihm verlangte. Er aktivierte das kleine Kommunikationsgerät, das zur technischen Ausstattung seiner aus einem Umhang und einem Beingewand bestehenden Kombination gehörte. Der Computer an Bord der SOMBATH, eine Zehntellichtsekunde über Etustar, meldete sich sofort.
    „Womit kann ich dir dienen?" fragte er respektvoll.
    „Sag ihm, du möchtest die Aufzeichnung abrufen, die du als letzte unter privatem Kode angefertigt hast", befahl Sh'rolk. Ijarkor gehorchte abermals. „Der Zeitpunkt, den du mit mir vereinbart hast, ist noch nicht gekommen", antwortete der Computer. „Möchtest du die Aufzeichnung trotzdem hören?"
    „Ja", sagte Ijarkor und wunderte sich darüber, wie leicht ihm das Wort über die Lippen kam.
    „Ich lese", erklärte der Computer. „Hast du Antwort auf folgende Fragen erhalten: Warum besitzt der Ewige Krieger, der von Etustar zurückkehrt, keine Erinnerung an seinen Aufenthalt dort? Hast du ESTARTU gesehen? Wie hat ESTARTU dich verjüngt ...?"
    Als der Computer geendet hatte und die Verbindung getrennt worden war, herrschte lange Zeit Schweigen in dem kleinen, kahlen Raum. Ijarkors Gedanken hatten sich inzwischen vollends verwirrt. Er wußte nicht, ob das, was er zu erleben glaubte, wirklich geschah. Auf jeden Fall fehlte ihm die Fähigkeit, die Ereignisse zu beeinflussen. Er hatte keinen eigenen Willen mehr.
    „Wer zweifelt", sagte da plötzlich Sh'rolk, „frevelt an der Majestät ESTARTUS. Du zweifelst, sonst hättest du deinem Bordcomputer nicht diesen Auftrag gegeben.
    ESTARTU verleiht dir Kraft und Selbstvertrauen, langes Leben obendrein. Aber mit Zweiflern hat sie keine Geduld. Einmal sei dir verziehen. Solltest du aber ein zweitesmal zweifeln, dann verwirkst du Amt und Leben. ESTARTU hat keine Geheimnisse vor dir. Es gibt Dinge, die sie dir nicht mitteilt, weil dir solche Kenntnisse keinen Nutzen bringen.
    Diesmal noch sollst du Antwort auf deine Fragen erhalten. Aber hüte dich, nochmals unnötig zu fragen ..."
     
    *
     
    „Der Zweck deines Aufenthalts auf Etustar ist zweifach", sagte Sh'rolk. „Erstens wirst du in deinem Glauben an die Weisheit ESTARTUS, an die Richtigkeit des Dritten Weges und an die Unabdingbarkeit des Permanenten Konflikts gestärkt. Zweitens werden die Zellen deines Körpergewebes verjüngt; du erhältst eine Dusche ultrahochfrequenter Strahlung, die den natürlichen Alterungsprozeß neutralisiert. Denn die Ewigen Krieger haben zu leben, bis das endgültige Ziel erreicht ist, und das endgültige Ziel heißt: die Lehre vom Permanenten Konflikt so weit zu verbreiten, wie unsere Raumschiffe reichen. Das ist ein weites Gebiet, Krieger, und es enthält nicht nur Hunderte, sondern über eintausend Galaxien wie die deine."
    Der Zwerg schwieg. Ijarkors Gedanken mochten verwirrt sein, aber er hörte wohl, was zu ihm gesagt wurde. Die Worte sanken in sein Bewußtsein, und er hatte das Gefühl, er würde sie nie mehr vergessen.
    „Es gibt keinen Grund - außer einem - die Erinnerung an den Aufenthalt auf Etustar in deinem Gedächtnis aufrechtzuerhalten. Sie würde dich nur verwirren und unsicher machen. Deshalb werden die Eindrücke, die dein Verstand hier sammelt, vor der Abreise gelöscht. Dies geschieht während desselben Prozesses, der dich verjüngt.
    Des weiteren fragst

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