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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pupillen lag ein stahlblauer Glanz.
    Der Ewige Krieger kannte das Mienenspiel der fremden Kreatur nicht. Aber er hatte keine Schwierigkeit zu deuten, was er sah. Schreck zuckte über das Gesicht des Fremden. Mit einem Ruck zog er die langen, dünnen Beine an, als könne er sich auf diese Weise vor dem Monstrum, das vor ihm aufragte, in Sicherheit bringen.
    In diesem Augenblick verachtete Ijarkor sich selbst. Er haßte die Rüstung, die ihn dazu verleitete, sich selbst in einer Weise darzustellen, die bei anderen Furcht und Schrecken erzeugte. Er haßte sie noch mehr, seit sie ihn damals, bei seiner jüngsten Rückkehr von Etustar, so erbärmlich im Stich gelassen hatte.
    Er war drauf und dran, die Projektion zu deaktivieren. Aber er erkannte, daß er dadurch eine Antiklimax geschaffen hätte, die seiner Absicht nicht förderlich war. Er mußte die Rolle des Fürchterlichen weiterspielen.
    „Steh auf und zeige Demut im Angesicht des Ewigen Kriegers", herrschte er den Entsetzten an.
    Das Audiosystem übertrug seine Stimme mit solcher Gewalt, daß auch die anderen drei Fremden zu sich kamen. Ihre Reaktion entsprach der ihres Genossen. Die Angst stand ihnen auf dem Gesicht geschrieben.
    Der Angesprochene hatte sich inzwischen erhoben. Ijarkor registrierte es mit Genugtuung: Er verstand Sothalk.
    „Sag mir deinen Namen, und welchem Volk du angehörst", donnerte die Stimme des Ewigen Kriegers.
    Das fremde Wesen unternahm drei Anläufe, ehe ihm die ersten Laute zitternd über die dünnen Lippen kamen.
    „Ich ... ich bin Pranknor, Herr ... aus ... aus dem Volk der Velisand."
    „Und ein Weltraumnomade", dröhnte es aus der Rüstung.
    „O nein, Herr, ich... ich bin kein Nomade", verteidigte sich das Geschöpf. „Keiner von uns Velisand ist ein Nomade. Wir wohnen immer hier. Deswegen wollten wir das Schiff auch nicht verlassen, als die anderen sich zurückzogen."
    „Sie haben sich also zurückgezogen", sagte Ijarkor. „Aus Furcht vor dem Ewigen Krieger?"
    „Ja, Herr."
    „Du kannst dein Leben retten, Wicht, wenn du mir die Richtung nennst, in die sie sich gewandt haben", donnerte der Krieger.
    Da geschah etwas Seltsames. Eine Verwandlung vollzog sich mit dem Velisand. Er schien zu wachsen. Die hagere Gestalt straffte sich, und in die großen Äugen trat ein eigentümlicher Glanz. Seine Stimme klang entschlossen, und es war keine Spur von Unsicherheit oder gar Angst mehr darin, als er sagte: „Dann ist mein Leben wohl verloren, Herr. Ich weiß nicht, wohin die Nomaden sich gewandt haben. Sie sagten es uns nicht, weil sie wußten, daß du hier erscheinen und uns ausfragen würdest."
    Der Elfahder bewegte sich unruhig. So viel Selbstbewußtsein dem Ewigen Krieger gegenüber machte ihn zornig.
    „Er wird dir auf jeden Fall sagen, was er weiß, Erlauchter", sagte der mit dem Stachelpanzer. „Wir haben Methoden ..."
    „Genug davon", fiel ihm Ijarkor barsch ins Wort. „Er weiß nichts. Selbst wenn du ihn zu Tode quältest, könnte er dir nichts sagen."
    Hinter dem Gittervisier des Helmes vollführten die grünen Leuchtpunkte einen irrlichternden Tanz Der Elfahder war verwirrt. So hatte er den Ewigen Krieger noch nie sprechen hören.
    „Pranknor spricht die Wahrheit, Herr", meldete einer der anderen drei Velisand sich zu Wort. „Ich habe es mit eigenen Ohren gehört: Dagruun ordnete an, daß den Zurückbleibenden keine Auskunft über den Kurs der Flotte gegeben werden dürfe."
    „Der Flotte!" dröhnte der Ewige Krieger. „Sie haben eine ganze Flotte? Wie viele Einheiten?"
    „Du hast Pranknor vor Schlimmem bewahrt, Herr, darum will ich dir antworten. Über fünftausend Schiffe sind es insgesamt, die hier stationiert waren, als Dagruun den Aufbruch befahl."
    „Wer ist Dagruun?"
    „Er hat in Cursaafhar den Befehl, Herr."
    „Welchem Volk gehört er an?"
    „Er ist ein Ephytraner."
    Ijarkor hätte noch weiter gefragt. Aber in diesem Augenblick empfing er ein Warnsignal, das aus dem Kontrollraum des Beiboots kam. Die Stimme, die zu ihm sprach, war die des Bordcomputers.
    „Es gibt Anzeichen neuer energetischer Aktivität in deiner unmittelbaren Umgebung. Die Impulse sind schwach. Sie könnten von einem Zündmechanismus stammen. Du bist in Gefahr. Zieh dich auf dem schnellsten Weg zurück."
    Der Elfahder hatte die Mitteilung ebenfalls gehört. Er reagierte sofort.
    „Marschordnung!" schallte sein Befehl. „Das Leben des Ewigen Kriegers ist mit allen Mitteln zu schützen."
    Die Gardisten formierten sich. Ijarkor

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