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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zögerte noch.
    „Es gilt, keine Zeit zu verlieren, Erlauchter", drängte der Elfahder.
    Seltsam, dachte Ijarkor: Er hat keine Angst ums eigene Leben. Aber wenn ich umkäme und er überlebte, wäre er für den Rest seines Daseins ein Gebrandmarkter.
    „Wir haben keine Eile", entschied er. „Ich habe noch einige Fragen an die Velisand zu richten."
    Der Elfahder stand steif. Er wagte es nicht, der Entscheidung des Ewigen Kriegers zu widersprechen.
    „Du machst mich irre, Ijarkor", sagte in diesem Augenblick eine kräftige Stimme, die aus der gewölbten Decke zu kommen schien. „Ich hatte erwartet, du würdest dich sofort in Sicherheit bringen."
    Ein eigenartiges Gefühl heiterer Gelassenheit überkam den Ewigen Krieger. Er überblickte die Lage. Die abziehenden Weltraumnomaden hatten ihm eine Falle gestellt.
    Irgendwo in der Nähe lief der Mikroprozessor eines Zünders durch ineinander verschachtelte Warteschleifen. Das waren die schwachen Signale, die die Sensoren des Bootes aufgefangen hatte. Und wenn die letzte Schleife durchlaufen war, würde der Prozessor einen Impuls erzeugen, der einen Sprengkörper zur Explosion brachte. Es würde ein spektakulärer Vorgang sein; denn die Nomaden hatten gewiß nicht gedacht, daß es leicht sein würde, einen Ewigen Krieger zu töten.
    Er hatte keine Angst. Sein Leben war ihm gleichgültig. Was seine Heiterkeit erregte, war, daß Srolg recht gehabt hatte: Es gab tatsächlich eine Falle. Und wenn sie zuschnappte und der Ewige Krieger darin umkam, würde der Geschwänzte vor Zorn an den Wänden emporklettern. Denn ohne seinen Krieger war er nichts. Er und seine Artgenossen besaßen zwar die Macht, aber sie bedurften der Ewigen Krieger, um sie auszuüben.
    „Ich bin in Sicherheit", antwortete er dem unsichtbaren Sprecher. „Deine armselige Bombe kann mir nichts anhaben. Du kannst die vier Velisand hier umbringen und vielleicht noch andere, die in diesem Wrack leben, aber nicht mich. Im übrigen: Dem Feigling gebührt Verachtung, und ein Feigling bist du, sonst zeigtest du dich."
    „Starke Worte, Popanz", höhnte die Stimme aus der Höhe. „Ich bin nicht in deiner Nähe.
    Aber zeigen will ich mich dir trotzdem."
    Eine Videofläche materialisierte mitten in der Luft. Der Schädel eines humanoiden Wesens erschien. Das Gesicht war geformt durch deutlich ausgeprägte Wangenknochen.
    Unter dünnen Augenbrauen, die sich halbkreisförmig wölbten, saßen zwei grüne Augen mit schwarzen Pupillen. Das dichte Haupthaar war grau mit einem Stich ins Violette und zu einer schneckenförmigen Frisur über dem Hinterkopf aufgetürmt. Ockerfarbene Lippen rahmten den schmalen Mund. Aus dem spitzen Kinn kräuselte sich ein kurzer Bart. Das Auffallendste an dem Gesicht aber waren Scharen winziger, schwarzer Punkte, die sich in ständiger Bewegung zu befinden schienen. Sie waren in die blasse Haut eingebettet und schienen darin zu schwimmen.
    „Ich kenne dich", sagte der Ewige Krieger. „Du hast mir schon einmal einen üblen Handel angedreht. Du bist Veth Leburian."
    „Ich bin der Desotho", antwortete das Gesicht.
     
    *
     
    „Du Kreatur mit dem Fell auf dem Kopf und dem lächerlichen Titel", spottete Ijarkor: „Weißt du überhaupt, worauf du dich eingelassen hast? Deine Sendung ist längst angepeilt. In wenigen Augenblicken hörst du auf zu existieren, zusammen mit allen, die sich in deiner Nähe befinden."
    „Das Risiko will ich gerne eingehen", antwortete der Desotho. „Es scheint mir nicht zu groß zu sein. Denn zuerst stirbst du, und zu welcher Aktion deine Flotte noch fähig ist, wenn der Ewige Krieger nicht mehr existiert, das bleibt abzuwarten."
    „Du kannst mich nicht töten", sagte Ijarkor. „Der Ewige Krieger ist unsterblich."
    „Das sieht man an Pelyfor", höhnte der Desotho. „Aber während wir reden, vergeht Zeit - und der Zünder läuft. Du hast mich überrascht, ich sagte es schon. Du bist nicht mehr der Krieger, dem ich vor Jahren begegnete. Aber immer noch bist du der Vertreter einer Macht, die Not und Leid über diesen Teil des Universums bringt. Ich bin bereit, mich mit dir zu messen - Kämpfer gegen Kämpfer. Nimmst du das Angebot an, wird der Zünder deaktiviert."
    Ijarkors Verstand arbeitete hektisch. Was Leburian ihm anbot, entsprach genau seinem Wunsch. Aber konnte er es sich leisten, den letzten Rest der Würde des Ewigen Kriegers dahinzugehen, indem er allzu begierig auf das Angebot einging? Er war dem Amt, das die Singuva ihm mit Hilfe des Kodexgases

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