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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Kartanin besitzen nichts als Lineartriebwerke. Sie haben weder Metagrav noch Viren. schiffe. Deshalb wird die Entfernung für sie zum kritischen Faktor. Ist es nicht logisch, daß sie ihre Stützpunkte nahe beieinander anlegen?"
    „Nicht unbedingt."
    Bull knurrte nur. Ein weiterer Knopfdruck ließ Zusatzanalysen aus dem Drucker laufen. Alle Informationen zusammengenommen deuten auf eine vierte Lao-Sinh-Welt im gleichen Sektor hin, stand dort. Dabei handelt es sich voraussichtlich um die bisher unentdeckte Zentralwelt der Lao-Sinh-Kartanin in Estartu. „Siehst du das, Stronker?" fragte Bull erregt. „Jetzt haben wir sie!"
    „Vielleicht. Aber noch etwas ... Hast du dir angeschaut, wie die Kartanin ihre Systeme nennen?
    Shallej im Argon-System, Kumai im Branderk-System. Und Bansej?"
    „Shant-System", vervollständigte Bull grübelnd, „Das verstehe, wer will. Weshalb benannten die Kartanin eines ihrer Systeme nach dem Kleidungsstück, das alle Upanishad-Schüler zu tragen gewohnt sind? Wie dem auch sei - jetzt kommen wir ihnen auf die Spur. Ich fühle, daß wir ganz nah dran sind, Stronker!
     
    2.
     
    Am 1. November 446 NGZ erreich-Iten sie von „Norden" her Absantha|Gom. Es hatte keinerlei Zwischenfälle gegeben. Darin lag einer der Haupt-Vorteile ihres engen Kontakts zu den Netzgängern. Sie waren stets über alle wichtigen Bewegungen der Gegenpartei informiert. „Wie lange noch?" fragte Bull. Einer der Bildschirme hatte das Branderk-System mit seiner fast winzigen, weißen Sonne bereits eingeblendet. Es handelte sich jedoch um ein Simulationsbild.
    Sichtkontakt war noch unmöglich. „Eine halbe Stunde", gab Lavoree, Stronker Keens Gefährtin und Vertreterin, Auskunft. Sie hielt engen Kontakt zur Virensubstanz der EXPLO-IRER. „Dann bleibt noch Zeit genug." Bull verließ die Zentrale und suchte einen kleinen Lagerraum auf. In der Mitte stand ein Container aus durchsichtigem Panzerplast, der eine unüberschaubare Menge winziger Kügelchen enthielt. Es handelte sich um 500.000 Paratautropfen - exakt die Anzahl, die er mit Gucky auf Pinnafor erbeutet hatte. Sie bildeten den Köder in seinem Plan.
    Das grüne Leuchten inmitten des Containers stammte von Paratronfeldern. Ohne Vorrichtungen dieser Art wäre die Substanz spontan verpufft, und dabei hätte sie unkontrollierbare Energien freigesetzt. Deflagration lautete der Fachbegriff. Hier lag auch das hauptsächliche Problem der Kartanin: Sie verfügten nicht über Paratronschirme. Deshalb waren sie gezwungen, Mitglieder ihrer eigenen Art als Wächter zu verheizen.
    Bull stieß mißmutig die Luft aus. Hatte er nicht die Pflicht, den katzenhaften Humanoiden zu helfen?
    Aber durfte er ihnen deshalb das Geheimnis der Paratronfelder aushändigen? Er war unsicher - und am Ende sagte er sich, daß niemand die Kartanin zum Umgang mit Paratau zwang.
    Mühelos schob er einen Antigravschlitten unter den Container. Seines Eigengewichts beraubt, hob das Behältnis ab und kam in zwanzig Zentimetern Höhe über dem Boden zum Stillstand. Bull mußte nur noch dessen Trägheit überwinden und ihn vor sich her in die Zentrale dirigieren. „Hallo, Bully! Was willst du hier mit dem Zeug?"
    „Verhandeln, Stronker. Du wirst schon sehen. Haben uns die Kartanin bereits entdeckt?"
    „Kaum. Wir sind zu weit entfernt."
    „Dann gib mir Daten über das Branderk-System."
    „Okay ... Vier Planeten, nichts Außergewöhnliches. Kumai ist Nummer zwei, eine Eiswelt ohne atembare Atmosphäre, zuwenig Sauerstoff für Menschen und Kartanin. Durchmesser: 20.400 Kilometer, Schwerkraft: 0,2, über Terranorm. Der Mond ähnelt Luna, auch im Durchmesser. In diesem >Flugschreiber< von Pinnafor steht, daß er Maikum heißt."
    „Das reicht, Stronker. Ich denke, wir funken auf der Lao-Sinh-Welle, bevor die Kartanin uns doch noch in die Ortung bekommen. Vielleicht nützt uns der psychologische Vorteil. Sie sollen von unserer technologischen Überlegenheit wissen."
    Er gab Anweisung, zunächst sein Bild nach Kumai zu funken. Das künstliche Virenbewußtsein der EX-PLORER sollte dabei. alle prägnanten äußeren Merkmale herausfütern. So würde auf den Bildschirmen der Lao-Sinh nur ein idealisiertes Terranergesicht erscheinen. Bull war schon zu häufig persönlich aufgetreten - er konnte es sich nicht leisten, aufgrund seiner Statur oder des Toshin-Mals erkannt zu werden. Im Hintergrund des Bildes hatte er die Paratautropfen plaziert. „Jetzt!"
    Er wußte nicht, ob er in diesen Sekunden auf Kumai

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