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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zugeteilt war und von keinem anderen benutzt werden konnte.
    Perry Rhodan versuchte sich auszumalen, wie LEDA ihn behandelt hatte, während er bewußtlos lag.
    Vermutlich hatte sie ihm Medikamente in gasförmigem Zustand verabreicht. Er hatte sie eingeatmet, und seine Schmerzen waren gewichen, die Schäden, die der Psi-Sturm in seinem Gehirn angerichtet hatte, beseitigt. „Vier Tage", staunte er. „Wo sind wir?" wollte er dann wissen. „In einem fremden Universum", antwortete LEDA. „Die elektrische Elementarladung beträgt null Kommaeins fünf acht Attocoulome. Nicht allzu viel Strangeness, aber immerhin."
    Es war seltsam. Nicht einmal die Eröffnung, daß er das Standarduniversum verlassen hatte und sich in einem unbekannten Kosmos befand, konnte ihn erschüttern. Es war fast, als hätte er in den letzten Sekunden der Ohnmacht mit 'einer solchen Entwicklung gerechnet. „Vier Tage Ohnmacht", sagte er, „war das der Strangeness-Schock?"
    „Ja", bestätigte die Kapsel. „Es ist mir gelungen, ihn zu mildern. In diesem Zusammenhang muß ich eine Warnung aussprechen. Du bist, was deine Reaktion auf Strangeness anbelangt, immer noch auf meinen Schutz angewiesen. Mein Einflußbereich ist gering und erstreckt sich nur wenig über die physikalischen Abmessungen dieser Kapsel hinaus. Du mußt also im Innern der Kapsel bleiben, wenn du keinen weiteren Schock abbekommen willst."
    „Keine Angst", sagte Perry Rhodan. „Ich habe nicht die Absicht, ins Vakuum des interstellaren Raums hinauszuspringen. Obwohl die Netzkombination mich natürlich schützen würde. Das tut sie doch noch, auch in diesem fremden Universum, nicht wahr, Leda?"
    „Auf die Kombination ist Verlaß", antwortete LEDA. „Aber etwas anderes mag dir zu denken geben. Es gibt in diesem Universum kein Psionisches Netz - wenigstens keines, das ich wahrnehmen kann."
    Das überraschte ihn. Er hatte gelernt, daß das Netz, das aus Strängen psionischer Energie bestand, ein nätürliches Produkt der Schöpfung war und als solches einen ebenso selbstverständlichen Bestandteil des Kosmos darstellte wie die Sterne, die Galaxien, das Vakuum, die interstellaren Materiewolken und die Hintergrundstrahlung, die letztes Zeugnis von dem vor langer Zeit erfolgten Urknall ablegte. In diesem Zusammenhang spielte keine Rolle, daß das, was die Gänger des Netzes das Psionische Netz nannten, von DORIFER erst vor relativ kurzer Zeit erschaffen worden war. DORIFER hatte vor rund 50.000 Jahren innerhalb seines Einflußbereichs die Psi-Konstante aufgeschaukelt und damit erst bewirkt, daß die Fäden des Psionischen Netzes zu Straßen wurden, die Raumschiffe mit Enerpsi-Antrieb und Netzgänger mit dem Abdruck des Einverständnisses als Verkehrswege benutzen konnten.
    Aber schon lange vor DORIFERS Eingreifen waren die Querionen in der Lage gewesen, entlang psionischer Energiebahnen zu reisen. Für sie war das Psionische Netz immer dagewesen - jenes Netz, das natürlicher Bestandteil eines jeden Universums war.
    LEDA war ein Erzeugnis der querionischen Technik. Aber sie war nicht in der Lage, das Vorhandensein psionischer Feldlinien in diesem Universum zu erkennen?
    Er mußte eine Zeitlang nachdenken, aber schließlich hatte er seine Frage formuliert und sprach sie aus. „In deinen Augen, Perry Rhodan", antwortete LEDA, „mag ich ein wundersames Gebilde sein. Aber in mir steckt nur ein kleiner Teil des Wissens, das die Querionen besitzen. Ich kann ein Psionisches Netz nur erkennen, wenn es genauso oder ähnlich beschaffen ist wie jenes im Einflußbereich DORIFERS. Ich bin nur ein querionisches Produkt, kein Ersatz für einen Querionen."
    „Das heißt, daß wir hier festsitzen?" fragte er verblüfft. „Nein, das heißt es nicht. Ich besitze ein zweites Triebwerk. Ich kann dich überlichtschnell an jeden Ort bringen, nach dem dein Herz verlangt."
    „Wie wär's mit zurück nach Hause?" fragte er. „Tut mir leid. Ich wurde ebenso gegen meinen Willen in dieses fremde Universum geschleudert wie du.
    Ich weiß nicht, wo der Ausgang ist."
    Er dachte darüber nach. Er war in einem fremden Universum gefangen. Er empfand Trauer, wenn er an Gesil dachte. Sie würde sich grämen und Sorgen um ihn machen. Es gab keine Möglichkeit, sie darüber zu informieren, daß er körperlich und seelisch wohlauf war. Das machte ihm zu schaffen.
    Aber um seiner selbst willen hatte er keinerlei Bedenken. Er empfand Wißbegierde. Es war ihm nicht die Gelegenheit gegeben worden, ein fremdes Universum zu

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