1351 - Templergold
Menschenmögliche zu tun. Er sollte sich nur etwas in Geduld fassen.
Der Computer half uns diesmal nicht. Es gab keine Informationen im Internet über diese Zeit, da mussten schon die Experten ran, die Bescheid wussten, wo sie zu suchen hatten.
Godwin streckt die Beine aus und nickte Suko und mir zu. »Jetzt sitze ich also hier in London.«
Ich nickte. »So schnell geht das.«
»Hoffentlich ist es kein Schlag ins Wasser.«
»Warum sollte das so sein?«, fragte Suko. »Ihr seid in Paris gewesen, ihr habt Teile des Schatzes entdeckt und…«
Godwin winkte ab. »Nicht so voreilig, Suko. Ob es sich dabei wirklich um einen Schatz handelt, steht noch nicht fest. Wir wissen nur, dass es alter Schmuck ist, der durchaus aus der Zeit unserer Vorfahren stammen kann.«
Der Inspektor grinste. »Chorknaben waren die auch nicht. Sie haben sich so einiges zusammengeraubt, denke ich.«
»Na, das muss man relativieren. Vieles haben sie auch geschenkt bekommen. Vor allen Dingen Landbesitz und auch Festungen. Sie waren bei den Kreuzzügen eben gut.«
Ich musste lachen. »Da untertreibst du. Ihr seid die Besten gewesen, und die Schätze stammten zumeist aus dem Orient, denn man weiß heute, das es nicht nur Kreuz- sondern auch Raubzüge gewesen sind.«
Godwin nickte. Er kannte es aus eigener Erfahrung. »Da stimme ich dir zu, John. Unsere Vorfahren haben sich nicht eben wie die großen Helden benommen. Sie haben reichlich Beute gemacht und sie mit nach Europa genommen. Dagegen hatte die Kirche zunächst nichts. Schließlich sind die Templer von dieser Institution noch belohnt worden durch reichliche Schenkungen. Bis sie dem Papst eben zu mächtig wurden und auch zu reich. Da setzte man sie dann auf die Liste. Die Templer wurden verfolgt, gefangen genommen, gefoltert und getötet. Zum Glück nicht alle. Es kam zur großen Flucht, die sogar bis hin in die Staaten führte. Nur kamen eben nicht alle an. Die Stürme auf dem Atlantik waren schon damals schlimm. Vieles liegt auf dem Meeresgrund und ist nicht vergessen.«
Mir war ein Gedanke gekommen, den ich nicht für mich behielt.
»Es gab da noch den großen Schnitt, Godwin.«
»Ja…?«
»Die Hinwendung zu Baphomet.«
Er stutzte für einen Moment. »Ist das nicht ein anderes Thema, John?«
»Mag sein. Aber es gibt auch Schnittpunkte, nehme ich an.«
»Die musst du mir erklären.«
»Du weißt selbst, dass einige in ihrem Hass auf die Verfolger einen neuen Weg gegangen sind. Sie haben sich auf die andere Seite gestellt. Sie machten Baphomet zu ihrem Gott oder Götzen. Das verfolgt uns ja noch heute.«
»Richtig. Worauf willst du hinaus?«
»Darauf, dass auch die Baphomet-Templer die Flucht ergriffen haben. Sie sahen ein, dass es nicht gut für sie war, in den angestammten Gebieten zu bleiben und haben sich deshalb abgesetzt. Auch um ihm in Ruhe dienen zu können.«
»Stimmt. Worauf willst du genau hinaus?«
»Wie hätten sie fliehen sollen?« Ich hob die Schultern. »Das ging nur mit Schiffen, und das Meer kennt sicherlich keine Rücksicht. Es macht auch keine Unterschiede zwischen Gut und Böse. Es schlägt brutal zu und holt sich seine Beute.«
Der Templerführer nickte. »Du hast leider Recht. Wenn ich dich richtig verstanden habe, denkst du, dass auch Schiffe mit Baphomet-Templern gesunken sind.«
»Das wäre nur logisch.«
Godwin legte den Kopf zurück. »Gehst du davon aus, dass der Schmuck den Baphomet-Templern gehört hat?«
»Ich schließe es nicht aus und gehe sogar einen Schritt weiter. Sie könnten einen magischen Schutz erhalten haben. Alles ist möglich. Nicht jeder Schatz wurde an Land gebracht und versteckt wie von Rosslyn Chapel beispielsweise.«
»Wir werden sie uns holen.«
»Wäre zu wünschen.«
Suko meldete sich zu Wort, nachdem er einen Schluck von seinem Tee genossen hatte. »Wenn ich euch richtig verstanden habe, geht ihr davon aus, dass die gefundenen Schmuckstücke von den Templern weggeschafft wurden, die dem Dämon Baphomet dienten.«
»Nein, Suko«, sagte ich. »Wir gehen nicht davon aus. Wir ziehen es nur in Betracht. Sollte es zutreffen, sind wir genau die richtigen Verfolger. Ansonsten könnte sich die normale Polizei damit beschäftigen. Aber daran glaube ich nicht mehr. Mir sagt einfach mein Gefühl, dass mehr dahinter steckt.«
»Okay, dann lassen wir uns überraschen.«
Zunächst mussten wir auf eine Antwort aus Alet-les-Bains warten.
Das dauerte, und Shao, die eine gute Köchin war, hatte Erbarmen mit uns. Sie brachte
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