1354 - Strangeness-Schock
fragte ich mich. Aber ich fand keine schlüssige Antwort.
Oakh-Omt-K'oos bohrte weiter, aber etwas Konkretes erfuhr sie nicht. Die Tarkan-Kartanin wurden allmählich unruhig, so daß die Wissenschaftlerin ihre Bemühungen aufgab. „Das gibt uns endlich Gelegenheit, auf unser Anliegen einzugehen." Da-Shou atmete auf. „Wir haben euch den wichtigsten Faktor schon mitgeteilt, die Psi-Strahlung, die von euch ausgeht. Meine Wissenschaftler sagen, daß ihr euch innerhalb von Hangay allmählich unseren physikalischen Verhältnissen anpassen werdet. Das heißt, daß die Strahlung, die uns schadet, abklingt und schließlich ganz verschwindet. Andererseits ist es wahrscheinlich, daß sich auch ganz Hangay allmählich an die kosmischen Verhältnisse von Meekorah angleichen wird. Wie langsam oder wie schnell das geschehen wird, wissen wir noch nicht genau. Wir beobachten diesen Prozeß aber sorgfältig."
„Wir nennen diesen Faktor Strangeness", warf ich ein. „Ihr seid fremd im kosmischen Sinn für uns. Und umgekehrt ist es auch so."
„Wir verwenden einen anderen Begriff dafür, aber der spielt keine Rolle. Wichtig ist für mich nur, daß ihr noch einen Störfaktor in Hangay darstellt. Oder eine permanente Gefahr. Wenn eins eurer Raumschiffe auf einem bewohnten Planeten landet, kann es zu einer Katastrophe kommen, die nicht nur die Intelligenzen, sondern auch die Fauna und Flora ausrotten könnte. Die halbe Masse deiner SORONG, Nikki Frickel, hätte noch vor zwanzig Tagen ganz Edyja in den Tod geschickt. Versteht daher, daß wir euch genau beobachtet haben, denn wir wollen unser Leben und unsere Natur schützen. Als die Strahlung auf weniger gefährliche Werte abgeklungen war, haben wir versucht, euch anzufunken.
Anfangs habt ihr nicht reagiert, aber dann hat es doch noch geklappt."
„Es gibt einen einfachen Grund dafür", erklärte ich Da-Shou. „Durch die Einwirkung eurer Strangeness waren wir alle besinnungslos. Und ich bin mir inzwischen immer sicherer, daß auch diese Spukgestalten Traumtänzer und Käsegesicht eine Folge des Strangeness-Schocks sind."
„Wir wollen einen friedlichen Kontakt zu den Intelligenzen von Meekorah." Auf meine Worte ging Da-Shou gar nicht ein. Entweder wollte er das nicht, oder er konnte es nicht. Oder er kämpfte wieder gegen seine Verwirrung. „Wir haben diesen Kontakt aber nicht nur aus diesem Grund gesucht. Die Gefahr, die von euch ausgeht, besteht noch. Und das ist unsere Sorge."
„Die Gefahr ist größer, als du glaubst", sagte ich. „Es können jederzeit Raumschiffe meines Volkes oder der mit uns verbündeten Völker oder der Meekorah-Kartanin - wenn ich unsere Kartanin einmal so nennen darf nach Hangay kommen. Man wird uns in der Heimat vermissen. Man wird nachforschen. Und die Kartanin von Ardustaar wissen, daß ich ihrem UMBALI-Schiff zu Hilfe geeilt bin. Man wird in unseren sicher fernen Galaxien das Auftauchen Hangays zwar nicht optisch beobachten können, man kann es aber hyperphysikalisch erkennen. Es werden Schiffe kommen. Und da kann ich nur hoffen, daß sich Hangay bis dahin unserem Universum angepaßt hat."
Da-Shous Miene verriet, daß er die Bedeutung meiner Worte erkannt hatte. Und übertrieben hatte ich wahrlich nicht. „Mir ist kein solcher Fall bislang bekannt", antwortete er. „Außer eurem natürlich. Wir überwachen seit eurem Auftauchen alle Sektoren Hangays, und wir werden die Überwachung fortsetzen, bis diese Effekte verschwinden."
„Vorsicht, Da-Shou!" schrie ich, denn hinter dem Edyjam wuchs eine Gestalt förmlich aus dem Boden.
Es war Käsegesicht!
Da-Shou sprang auf Seine Delegationsmitglieder folgten diesem Beispiel. Aber die Faust des Weißgesichtigen donnerte schon auf den männlichen Kartanin nieder.
Im gleichen Moment feuerte Xydrofont auf Käsegesicht. Von der Wucht des Energiestrahls wurden die Kartanin auseinandergeschleudert. Sie klappten ihre Raumhelme zu und krochen nach allen Seiten davon.
Weit kamen sie nicht, denn zwischen ihnen erschien Traumtänzer. Er schleuderte mit Funken, deren Gefährlichkeit ich nicht beurteilen konnte. Der Lärm, der dadurch entstand, ermöglichte es mir nicht, irgendwelche Befehle zu geben. Ich mußte mich auf meine Leute verlassen.
Ich sah nur Da-Shou, der auf dem Boden kniete und versuchte, den Hieben Käsegesichts auszuweichen.
Xydrofonts Beschuß hatte nichts bewirkt.
Kelim baute um Traumtänzer den Energiekäfig auf. Dadurch verhinderte er zumindest, daß das Blitze um sich schleudernde
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