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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darüber zu erfahren."
    „Laß mich etwas weiter ausholen." Der Delegationsleiter der Tarkan-Kartanin rückte seinen Stuhl zurecht. „Ich will offen sein. Wir kommen aus einem anderen Universum, das wir Tarkan nennen. Euer Universum heißt Meekorah. Hangay ist eine Galaxis Tarkans. Vor 160 Tagen wurde der erste Teil unserer Galaxis Hangay nach Meekorah versetzt. Diese Versetzung ist nahezu reibungslos verlaufen. Allerdings liegen mir auch Informationen vor, daß der Zeitpunkt des Transfers ursprünglich anders geplant gewesen war."
    „Du sprichst über diese Ungeheuerlichkeit wie über das Wetter", antwortete ich nicht gerade freundlich. „Ich kann allein unsere Besitzansprüche nicht vertreten, aber ihr Tarkan-Kartanin müßt doch bedacht haben, daß ihr fremdes Territorium betretet. Das könnte erheblichen Ärger geben."
    „Das mag sein", räumte Da-Shou ein. „Aber das ist ein Punkt, über den ich nicht zu befinden habe. Der Plan, Hangay nach Meekorah zu versetzen, ist uralt. Meines Wissens wurde er von langer Hand vorbereitet."
    Mir schossen einige verworrene Gedanken durch den Kopf.
    Die Zusammenhänge zwischen den Kartanin von Tarkan und denen aus unserem Universum waren mir noch immer nicht klar. Zweifellos lag das an der Beeinträchtigung meiner Erinnerung.
    Da-Shous Worte, daß der Plan des Transfers uralt und von langer Hand vorbereitet sei, ließ eigentlich nur einen Schluß zu. Die hiesigen Kartanin mußten aus Tarkan stammen. Und sie waren vor langer Zeit von dort als eine Art Vorkommando gekommen, um den Boden zu ebnen.
    Da-Shou berichtete über weitere Einzelheiten des unglaublichen Transfers, aber viel Neues ergab sich dadurch nicht. „Welches ist der Grund für diesen Gewaltakt?" fragte ich. „Es handelt sich um keinen Gewaltakt", widersprach der Delegationsleiter. „Die Versetzung Hangays ist eine Notwendigkeit, denn Tarkan, die Schrumpfende, ist ein sterbendes Universum. Das düsterrote Hintergrundleuchten ist das Signal des nahenden Endes. Der Grund des Transfers ist allein unser Überlebenswille. Und wenn ihr das berücksichtigt, werdet ihr uns auch besser verstehen."
    „Bist du ein kompetenter Führer der Tarkan-Kartanin?" fragte Ernesto Briebesca, mein Bordastronom. „Ich bin ein hoher Politiker der Edyjam", gab Da-Shou zu. „Es gibt viele Kartanin-Völker in Hangay.
    Meine derzeitige Zuständigkeit erstreckt sich nur über einen kleinen Raumsektor Hangays. Und in diesem Bereich seid ihr aufgetaucht."
    „Das sehe ich anders." Ernesto schüttelte unwillig den Kopf. „Ihr seid in unserem Bereich erschienen. Ihr habt uns in Todesgefahr gebracht. Und zwei eurer Artgenossen aus unserem Universum kamen sogar zu Tode."
    „Wir bedauern das sehr." Mehr sagte der Edyja-Kartanin nicht dazu, und mehr konnte er auch nicht sagen, denn mehrere seiner Delegationsmitglieder waren schreiend aufgesprungen. Sie gestikulierten wild mit den Armen. Der Mann mit dem Psionater rief eine Warnung: „Gefahr! Schwellenwert ist überschritten!"
    Es ging drunter und drüber, und ich brauchte einen Moment, um den Grund zu erkennen.
    Vor der Schleuse, die aus der Kuppel ins Freie zur nur knapp fünfzig Meter entfernten BOJA führte, tanzte gespenstisch eine Gestalt hin und her. Es war der uns schon bekannte Traumtänzer, nur schien er jetzt die doppelte Größe angenommen zu haben. „Was ist das?" schrie Da-Shou.
    Ich verfluchte die Spukgestalt und gab dem getarnten Kampfroboter Xydrofont einen Wink. Sofort setzte sich dieser in Richtung Traumtänzer in Bewegung. Zur gleichen Zeit drängten aber auch die Edyjam zur Schleuse. Sie schlossen dabei ihre Helme und versuchten, einen möglichst großen Abstand zwischen sich und uns zu bringen.
    Xydrofont drängte sich durch die aufgebrachten Tarkan-Kartanin. Es gelang ihm, sich bis zu Traumtänzer durchzukämpfen, wobei er sich nicht gerade rücksichtsvoll verhielt. Auf seine geheimen Waffen verzichtete er gemäß meiner Anweisung. Davon würde er nur im äußersten Notfall Gebrauch machen.
    Er versuchte, die gestrüppartige Spukgestalt mit den bloßen Händen zu fassen, aber das wieselflink tänzelnde Wesen wich ihm immer wieder aus. Als Xydrofont das bemerkte, schob er sich immer weiter in eine bestimmte Richtung, so daß Traumtänzer von der Schleuse weggedrängt wurde.
    Die Edyja-Kartanin erkannten das. Zwei von ihnen rannten in Richtung der Schleuse und betätigten den Mechanismus. Da sie alle ihre Raumanzüge geschlossen hatten (meine Begleiter und ich jedoch

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