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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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darauf, daß Sie zahlen müssen, bis Sie bluten.
    „Keiner wäre froher als wir, wenn es tatsächlich grober Unfug wäre", sagte Matteo dumpf. „Aber hier ist jemand ermordet worden, verdammt! Gerard Despense hieß er. Forschen Sie doch bei ihm daheim nach! Sie werden sich wundern…"
    Ein paar Stunden später, nach der Vorstellung und kurz vor Mitternacht, war er es dann, der sich wunderte. Und mit ihm alle anderen Angehörigen der Sippe, die Stein und Bein schworen, daß sich alles so verhielt, wie sie gesagt hatten. Bloß sprach der Augenschein dagegen.
    Der Polizeiwagen stoppte, ein junger Mann stieg in Begleitung der Polizisten aus. Raffael Amalfi entsann sich, ihn an diesem Abend schon einmal gesehen zu haben: das war der Mann, der ein zusammengerolltes Bündel trug und sich dauernd umsah, als suche er jemanden.
    „Das ist Gerard Despense", wurde der junge Mann den Zigeunern vorgestellt. „Seine Freundin Sil- vie Tremon und er sind oben im Wald gewesen. Aber dann ist das Mädchen plötzlich schreiend davongelaufen und spurlos verschwunden! Monsieur Despense hat sie gesucht, nirgendwo finden können, auch hier nicht, und ist schließlich heimgekehrt. Da entdeckten wir ihn bei der Überprüfung. Was sagen Sie nun, meine Herren Amalfi?"
    „Wir sagen gar nichts mehr", entschied Raffael für alle anderen mit.
    „Wir fahren jetzt zur Wache, holen das Mädchen, und dann kann das Pärchen sehen, was es aus der angebrochenen Nacht macht", stellte der Einsatzleiter klar. „Und Sie, Herrschaften, machen sich schon mal auf eine gepfefferte Rechnung für unseren Großeinsatz gefaßt. Auf eine Anzeige werden wir wahrscheinlich verzichten."
    „Das will ich Ihnen auch geraten haben", grollte Raffael.
    „Wollen Sie uns drohen?" fragte der Polizist und trat mißtrauisch einen Schritt zurück.
    „Ich will Ihnen damit anraten, sich zu überlegen, daß es in diesem Land Gesetze gibt", sagte Raffael grimmig. „Und an Gesetze halten wir uns ebenso, wie es die Polizei tut. An Gesetze, Vorschriften - und an unser Gewissen. Ich bitte Sie, unser Lager zu verlassen und nicht so bald wieder in dienstlicher Eigenschaft zu betreten."
    „Ich werde dafür sorgen, daß Sie hier verschwinden", drohte der Polizist.
    Raffael lachte spöttisch auf. „Versuchen Sie's", sagte er und ließ den Polizisten einfach stehen. Mit seinen Söhnen kehrte er in den Wohnwagen zurück.
    „Ich verstehe das nicht", sagte er. „Für Despense und das Mädchen freut es mich, daß der Junge noch lebt, daß nichts geschehen ist. Aber habt ihr wirklich nicht geträumt? Da oben im Wald muß doch etwas passiert sein!"
    „Langsam glaube ich auch, daß wir alles nur geträumt haben", murmelte Matteo. „Und doch… es war zu realistisch. Vater, weißt du, wie Blut riecht? Ich hab's nicht nur gesehen, sondern auch gerochen. "
    „Wir werden Dorian und Coco fragen, sobald sie kommen. Hoffentlich kommen sie bald."

    In der darauffolgenden Nacht hatte Georges Charieux ein eigenartiges Erlebnis.
    Er war leidenschaftlicher Motorradfahrer. In dieser Nacht befand er sich auf seiner schweren Maschine auf der Rückfahrt von St. Brieuc. Er hatte dort eine Diskothek besucht. Lamballe war zwar nicht gerade eine der sieben kleinsten Städte, und die Mädchen in den Diskos waren ansehnlich und willig, aber St. Brieuc war eben größer, und dort hatte alles mehr Format. Deshalb fuhr er häufig die fünfundzwanzig Kilometer und amüsierte sich dort, und nicht selten brachte er ein Mädchen mit nach Lamballe in seine Junggesellenwohnung, um sie am Morgen wieder zurückzufahren. Oder er blieb in St. Brieuc.
    Diesmal hatte es mit dem Kontakt nicht geklappt. Er befand sich allein auf dem Rückweg. Etwa fünf Kilometer vor Lamballe bog er von der autobahnähnlichen Fernstraße auf die Direktverbindung ab.
    Und da sah er die Erscheinung am Himmel.
    Sie kam von vorn auf ihn zu. Da flog etwas, recht tief und schwach erleuchtet. Es wurde von einer Art Lichtaura umgeben und näherte sich rasend schnell. Charieux wunderte sich. Ein Segelflieger kam doch niemals so tief herunter, und für einen Hubschrauber machte das Ding entschieden zu wenig Krach.
    Das änderte sich, je näher es kam, aber es war kein Brummen und Dröhnen, sondern ein eigenartiges Heulen. Es klang, als würden zwei Dutzend Seelen um die Wette wimmern. So zumindest kam es Charieux vor.
    Nach kurzer Zeit war es nahe genug heran, daß er Einzelheiten erkennen konnte. Er stutzte, wurde langsamer, weil er sonst den Lenker

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