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1360 - Abschied der Vironauten

Titel: 1360 - Abschied der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaute scheinbar desinteressiert auf die übrigen Gäste des Eckcafes; niemand schenkte den drei Menschen mehr Beachtung als nötig. „Das Psionische Netz wird bald endgültig zusammenbrechen. Wer dann noch nicht zu Hause ist, wird den Rückweg so schnell auch nicht schaffen."
    „Für mich und Roi ist die Entscheidung schwer", erklärte Tekener. „Wir wissen natürlich, daß sich in der Milchstraße und in Pinwheel einiges tut... Womöglich brauchen sie uns da. Aber auf der anderen Seite sind wir hier in Estartu erst kurze Zeit aktiv. Und irgend jemand von uns sollte hierbleiben, nicht wahr?"
    „Was meinen Jenny und Demeter dazu?"
    Eine klare Antwort hatte Atlan hier nicht erwartet. Er sah sich jedoch getäuscht - offenbar hatten die beiden Terraner in den Stühlen vor ihm konsequent nachgedacht. ,„Sie wollen hierbleiben." Roi sah nachdenklich zu Boden. Durch die Wolkendecke warf das Sonnenlicht einen düsteren Schimmer auf seine Züge. „Also stecken wir in einem Dilemma, ich und Tek. Was wird mit meinem Vater? Jemand muß sich um ihn kümmern. Nicht bloß Gesil, und von ihr wissen wir ohnehin nicht, was sie anfängt."
    „Das wird auch geschehen", sagte Atlan. „Bleibt ihr nur hier in Estartu! Bully und Irmina sind ihre Toshin-Male los. Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend etwas außer Gewalt sie von der Milchstraße fernhält.
    Außerdem: Wissen wir denn, was Tiff und Homer G. Adams im Augenblick unternehmen? Vielleicht sind sie Perry schon auf der Spur."
    „Wie sollten sie das?" wollte Roi wissen. „Alter, aus dir wird noch ein passabler Tagträumer."
    Atlan schwieg dazu. Nur ein Gefühl hatte ihn zu der unbegründeten Äußerung verleitet.
    Du denkst an eine Intervention von ES? fragte der Logiksektor. Unwahrscheinlich, aber durchaus möglich. „Noch etwas", fügte er seiner Mutmaßung hinzu. „Bully und Irmina gehen gewiß nicht allein. In einer Stunde mache ich einen Abstecher zu Geoffry - wenn mich nicht alles täuscht, wird sich unser Allround-Genie hier ebensowenig halten lassen. Ich spreche mit ihm."
    „Das hab' ich schon gemacht", sagte Tekener. „Bei Geoffry rennst du offene Türen ein."
    „Schon. Dann kann ich mir das ja sparen. Aber ich habe noch ein letztes Eisen im Feuer."
    „Welches?" wollte Roi interessiert wissen. Der hochgewachsene Terraner schaute ihn durchdringend an, und Atlan hatte einen Augenblick das Gefühl, als reiche dieser Blick auf den Grund seiner Seele. „Du willst selbst in die Milchstraße, nicht wahr, Alter? Das ist es. Du willst dich über den Bann der Kosmokraten hinwegsetzen."
    Atlan begegnete dem ungläubigen Blick der beiden Freunde mit Festigkeit. „Ja, das will ich. Koste es, was es wolle. Und ich habe so ein Gefühl, als ob gar nichts schiefgehen kann."
    Tekener verzog abfällig die Mundwinkel. „Wenn du das versuchen willst, bist du verrückt. Wie Roi schon sagte: Aus dir wird noch mal ein echter Träumer."
    „Ein Träumer? Nein, Tek, da irrst du dich, und du auch, Roi. Ich bin ein knochenharter Realist. Ihr kümmert euch also um Estartu, ich werde einen Weg zu Perry finden."
    Bis dahin allerdings gab es einiges zu tun; galt es doch, vor seiner Abreise dem Rätsel jener mysteriösen Melodie auf die Spur zu kommen. Sein Logiksektor konnte oder wollte ihm dabei nicht helfen. Blieb nur noch Salaam Siin, der Meistersinger. Ihn mußte der Arkonide finden.
    2. Vergangenheit Gegen Ende Februar des Jahres 447 NGZ hielt sich die EXPLORER im Halo von Absantha-Shad auf. Über die zwölf Galaxien Estartus war das Chaos hereingebrochen: Die psionischen Wunder standen im Begriff, restlos zu verlöschen, eines nach dem anderen. Die Orphischen Labyrinthe von Trovenoor, die Elysischen Ringe von Erendyra, die Smaragdenen Schlüsselmonde von Palcaquar ...
    Doch Reginald Bull war nicht böse darum. Jedes der sogenannten Wunder hatte einem verbrecherischen System als Aushängeschild gedient.
    Die Enerpsi-Raumfahrt funktionierte nur mehr bedingt. Überall hatten sich unvorhergesehen Kalmenzonen gebildet, und den meisten Vironauten brach' bei dem Gedanken, plötzlich festzusitzen, der kalte Schweiß aus. Die größte Kalmenzone aber erstreckte sich über 430.000 Lichtjahre vom Tarkanium bis zu DORIFER - eine Folge der Deflagration von vier Milliarden Tropfen Paratau. Bull wußte, daß sich auch Sabhal innerhalb dieser Zone befand. Zum Glück waren, ebenso wie die Raumer der Elfahder, sämtliche Netzschiffe mit Zusatzantrieben ausgerüstet.
    Vor ein paar Tagen hatte

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