1367 - Brennpunkt Pinwheel
vernichten.
Dabei hatte Kazzenkatt es längst besser gewußt, denn sein Herr, der Chaotarch, hatte ihn schon vor langer Zeit vor dem Element der Finsternis gewarnt.
Die Finsternis entstammt der Zeit, da das Universum jung und wild und zügellos war, der Zeit vor dem Schöpfungsprogramm, vor dem Entstehen erster geordneter Strukturen! hatte er gesagt. In dieser Zeit gab es weder Leben noch Tod, weder Ordnung noch Chaos; es gab nur das Sein in der Grenzenlosigkeit der kosmischen Wildnis. Das Schöpfungsprogramm hat diese Wildnis ausgelöscht, doch als Äonen später der Moralische Kode beschädigt wurde und ein Teil des Universums begann, nach und nach in den Urzustand zurückzufallen, da formte sich auf der untersten Ebene der Negasphäre die Finsternis heraus ...
Das Element der Finsternis erlitt vor Terra eine Niederlage, doch als es sich zurückzog, nahm es Kazzenkatt mit sich. Für ihn war es ein Weg ohne Wiederkehr.
Das Gemeinschaftswesen aber wurde bereits einige Zeit vorher durch die vom Element der Kälte entfesselten Gewalten entmaterialisiert und als Impuls ins Tiefenland abgestrahlt. Aber mit Hilfe des Glaslabyrinths und der Vagendakrone gelang es der immateriellen Wesenheit, sich seiner gemeinsamen ÜBSEF-Konstante bewußt zu werden und um diese herum den alten Gemeinschaftskörper wieder aufzubauen.
Nur, daß danach sowohl der Körper als auch der Geist der Akonin absolut dominierten, so daß das neuerstandene Wesen eigentlich Iruna von Bass-Teth war und das, was von Kazzenkatts Schwester noch existierte, nur ein Schatten hinter Irunas Geist.
Im Tiefenland schien sich Irunas Schicksal erfüllen zu wollen. Sie rettete die drei Ritter der Tiefe Atlan, Jen Salik und Tengri Lethos sowie den Astral-Fischer und Sternnomaden, der sich Giffi Marauder nannte.
Atlan und sie verliebten sich unsterblich ineinander und schworen sich, fortan immer zusammenzubleiben.
Das war ihnen allerdings nur flüchtige Stunden lang vergönnt. Sie mußten sich trennen, weil die Pflicht dem Arkoniden befahl, in die Lichtebene des Tiefenlandes zu gehen, um TRIICLE9 zu retten und damit den Moralischen Kode des Universums zu reparieren.
Iruna von Bass-Teth aber durfte ihn nicht begleiten, denn das Sextadimelement der Lichtebene wirkte absolut tödlich für alles, was auch nur den Schatten einer Sarlengort in sich trug, und es hätte auch Atlan mit getötet, wenn sie zusammen waren.
So brachten sowohl der Arkonide als auch die Akonin ein großes Opfer für die Zukunft des Universums.
Aber im Geist blieben sie immer zusammen, auch wenn sie räumlich durch unvorstellbare Abgründe getrennt waren.
Und Tovari Lokoshan alias Giffi Marauder, der damals Iruna aus dem Tiefenland ins normale Universum zurückgebracht hatte, schwor sich, Iruna und Atlan wieder zusammenzubringen.
7.
August 447 NGZ ...
Tovari Lokoshan duckte sich über die Akonin, als von irgendwoher aus dem Dschungel eine Liane schnellte, sich um David wickelte und sich sofort danach zusammen mit dem Roboter wieder zurückzog. „Aktiviere ihn, Hilda!" flüsterte der Kamashite seiner SERUN-Positronik zu. „Aktivierungsimpuls abgestrahlt", meldete Hilda.
Durch die Düsternis des Dschungels fuhr ein greller Blitz, brannte schräg nach oben eine schmale Schneise bis durch das Wipfeldach und ließ Dampf und Rauch aufwallen.
Irgendwo in den Schatten zwischen Baumriesen und Unterholz nahm Tovari undeutliche Bewegungen wahr. Ihm schien, als verdichtete sich dort die Vegetation. Krachend brachen Äste und Zweige, Bäume sanken knatternd zu Boden, und Lianen peitschten auf Metall. „David?" rief der Kamashite über die Funkverbindung.
Eisige Schauer liefen ihm über den Rücken, als sein Roboter sich nicht meldete und als es dort, wo eben noch Aufruhr im Dschungel geherrscht hatte, still wurde.
Das konnte nur bedeuten, daß David zerstört war.
Tovari Lokoshan riß schluchzend seinen Kombilader aus dem Gürtelhalfter und schaltete ihn auf Desintegrator-Modus. Er schluchzte allerdings nicht, weil er sich vor Kampf und Tod fürchtete, sondern deswegen, weil er gegen die Gemeinschaftsintelligenz des Planeten Greenhouse würde kämpfen und dabei Leben vernichten müsse. Für einen Kamashiten, der sich als integrierter Bestandteil aller Natur fühlte, war das ein furchtbarer Zwang.
Dennoch zögerte Tovari nicht, diesem Zwang zu gehorchen, denn seine Pflicht war, Iruna von Bass-Teth zu beschützen, solange noch ein Hauch von Leben in ihm war.
Er sah, daß rings um
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