1367 - Brennpunkt Pinwheel
Paratronschirm, in den sich sein Schiff sofort nach Sichtung der anderen Schiffe gehüllt hatte, ihre Bewaffnung wertlos machte.
Doch dann schlug die Ortung zum zweitenmal Alarm - und der Kamashite mußte erkennen, daß das Kugelschiff Nunquists und der Leichte Holk ihm gefolgt waren.
Sie befanden sich zwar noch rund fünfzehn Lichtstunden hinter der BANSHEE, aber ihr Auftauchen mußte die drei fremden Schiffe beziehungsweise ihre Besatzung verunsichert haben. „Neue Überlichtetappe einleiten!" befahl Tovari dem Syntron seines Schiffes. „Wir müssen die Verfolger abhängen!"
„Laß mich sie ein bißchen blenden, Gebieter!" bat Lullog. „Sie haben die Speicher ihrer Transformkanonen schon wieder aufgeladen."
„Sorge dafür, daß sie uns nicht treffen!" erwiderte Tovari. „Aber richte keinen unnötigen Schaden an!"
Während sein Schiff beschleunigte, ließ er sich ein Ortungsbild eines der drei fremden Schiffe auf einen Schirm seines Schaltpults projizieren.
Nachdenklich musterte er anschließend die seltsame, dreifach untergliederte Konstruktion.
Insgesamt betrug die Länge dreihundert Meter und der größte Durchmesser vierzig Meter. Der Bugteil war fünfundsiebzig Meter lang und verjüngte sich nach vorn bis auf fünfzehn Meter Durchmesser an der abgeplatteten Bugspitze. Das Mittelschiff war ebenso lang und hatte die Form eines sich nach hinten verjüngenden Zylinders mit dreißig Meter größtem und zehn Meter kleinstem Durchmesser. Der Heckteil war ebenfalls ein konisch geformter, sich nach hinten verjüngender Zylinder, der aber mit hundertfünfzig Metern Länge So groß war wie die beiden anderen Teile zusammen. „Das sind weder Kartanin noch Maakar", stellte der Kamashite fest.
Er zuckte leicht zusammen, als in nur wenigen Lichtminuten Entfernung fünf Transformbomben explodierten. „Frechheit!" kommentierte er das Ergebnis. „Syntron, ich will, daß du dem Leichten Holk und dem Kugelschiff je eine Transformbombe vor den Bug setzt, damit dieser Nunquist sieht, daß wir uns nicht alles gefallen lassen."
Der Syntron bestätigte - und handelte innerhalb weniger Sekunden. Wenige Lichtminuten vor den Verfolgerschiffen blähten sich tückisch schillernde Kunstsonnen auf. Der Leichte Holk und das Kugelschiff aktivierten ihre Paratronschutzschirme, flogen aber vorsichtshalber dennoch ein Ausweichmanöver, was sie noch weiter zurückfallen ließ.
Die drei fremden Schiffe mischten sich nicht ein, sondern hielten Abstand und beschleunigten ebenfalls.
Als die BANSHEE einige Minuten später in den Hyperraum ging, meinte Tovari: „Ich bin gespannt darauf, ob wir die Fremden irgendwann wiedersehen werden. Wie denkst du darüber, Lullog?"
„Sie sind nicht absolut fremd, Gebieter", erklärte der Erbgott. „Die Auren ihrer Zellkernstrahlung sind verwandt mit der entsprechenden Aura des Hominiden auf der NARGA PUUR, der mit den Pterus von Etustar paktierte."
„Was?" entfuhr es Tovari. „Aber das war im Dunklen Himmel, rund vierzig Millionen Lichtjahre von hier entfernt! Es kann sie doch nicht hier wie dort geben!"
„Darüber will ich nicht urteilen", erwiderte Lullog. „Ich habe dich nur über eine Feststellung informiert. Übrigens habe ich noch etwas anderes festgestellt."
„Und das wäre?" fragte Tovari wißbegierig. „Du mußt jetzt sehr stark sein, Gebieter!" verlangte Lullog.
Der Kamashite wurde blaß. „Sehr stark? Was soll das heißen? Hast du eine schlechte Nachricht für mich, du Figur?"
„Vermutlich ja" erklärte Lullog. „In einem der fremden Schiffe habe ich die Restemissionen der Zellkernstrahlung einer Person aufgespürt, die mit Iruna von Bass-Teth identisch gewesen sein muß."
„Gewesen sein muß?" wiederholte Tovari entsetzt. „Bedeutet das, sie lebt nicht mehr?"
„So ist es, Gebieter", antwortete der Erbgott. „Iruna von Bass-Teth ist tot, und ihr Körper scheint sich tiefgefroren an Bord eines der fremden Schiffe zu befinden."
„Sie ist tot!" flüsterte Tovari Lokoshan fassungslos. „Die kleine Bansheeroom ist tot! Wie soll ich das nur Atlan beibringen? Er wird vor Schmerz den Verstand verlieren."
Plötzlich stutzte er, packte die türkisfarbene Statuette mit beiden Händen und schrie sie an: „Aber wenn sie tot ist, warum bewahren die Fremden sie dann tiefgefroren auf? Vielleicht ist doch noch eine Spur von Leben in ihr."
„Das ist nicht auszuschließen", meinte Lullog. „Meine psionischen Wahrnehmungen wurden nämlich zu früh unterbrochen, als die
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