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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verfügungsgewalt, wenn ich sie zusammenschießen lasse."
    Tovari Lokoshan grinste, denn er nahm als selbstverständlich an, daß Nunquist nur bluffte und keineswegs ein Raumschiff - und sei es nur eine Kogge - ohne Not zerstören lassen würde.
    Lullog belehrte ihn eines Besseren. „Nunquist meint es ernst, Gebieter", teilte er Tovari in seiner für Unbefugte unhörbaren Art mit. „Die Geschütze des Kugelschiffs werden schon auf die BANSHEE gerichtet."
    „Sie sollen sich in Kanonen aus Blei verwandeln!" entfuhr es dem Kamashiten im ersten Schreck.
    Es blieb jedoch nicht bei diesem ersten Schreck.
    Plötzlich glühten an der der BANSHEE zugewandten Seite des Kugelschiffs mehrere helle Punkte auf. „Schutzschirme aktivieren!" schrie Tovari in dem Glauben, sein Schiff würde im nächsten Moment von Strahlbahnen getroffen.
    Doch der Syntron gehorchte nicht. Jedenfalls nicht sofort. Allerdings schlugen auch keine Strahlbahnen in die BANSHEE ein. Statt dessen erloschen die glühenden Punkte in der Hülle des Kugelschiffs wieder. „Die auf uns gerichteten Impulskanonen des Kugelschiffs sind geschmolzen und verdampft", meldete der Syntron. „Geschmolzen und verdampft?" echote der Kamashite verständnislos, dann begriff er, was geschehen war.
    Blei hatte einen sehr niedrigen Schmelzpunkt. „Unterlaß solche Übergriffe künftig, du Satanspuppe!" fuhr er den Erbgott der Lokoshans an. „Ich hatte es nicht ernst gemeint. Dort drüben befinden sich unsere Freunde, auch wenn sie es zur Zeit nicht wahrhaben wollen."
    „Sie wollen es ganz und gar nicht wahrhaben, Gebieter", erwiderte Lullog. „Soeben haben sie ihre Paratronschirme aktiviert und die Transformkanonen voll Energie gepumpt. Soll ich sie nicht auch in Blei verwandeln, Gebieter?"
    „Bist du wahnsinnig!" entgegnete Tovari erschrocken. „Wenn die Transformkanonen verglühen, explodieren die Gigawattbomben an Ort und Stelle. Du hältst dich ab sofort aus allem heraus, was hier geschieht. Syntron, Schutzschirme aktivieren und Absetzmanöver einleiten, aber blitzartig!"
    „Ausführung!" antwortete der Syntron.
    Die BANSHEE schien noch einen Moment lang im Raum stillzustehen, während ihr Metagrav-Antrieb jene hochenergetischen Prozesse „anwarf", die zur Projizierung eines Schwerkraft-Zentrums in Flugrichtung führten und gleichzeitig die Verstärkung dieses Hamiller-Punkts bis zu seiner Umwandlung in ein Pseudo-Black-Hole einleiteten. „Wir haben keine Chance, wenn ich nicht ein bißchen nachhelfe, Gebieter!" warnte Lullog.
    Tovari Lokoshan sah es ein. Wenn das Kugelschiff die BANSHEE mit Transformbomben des stärksten Energiekalibers eindeckte, schützte auch der Paratronschirm nicht. „Aber wirklich nur ein bißchen!" räumte er ein.
    Unwillkürlich hielt er die Luft an, als zwischen der BANSHEE und den beiden anderen Schiffen drei grell leuchtende künstliche Sonnen aufgingen, sich rasend schnell ausdehnten und wieder erloschen. „So war es gut", lobte Tovari seinen Schutzengel und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Beschuß mit Transformkanonen wiederholte sich noch zweimal immer mit dem gleichen, Nunquist sicherlich frustrierenden Ergebnis. Danach hatte sich der Hamiller-Punkt in einen vektorierten Metagrav-Vortex verwandelt, die BANSHEE hüllte sich in die Grigoroff Schicht und stürzte durch das künstliche Mini-Black-Hole in den Hyperraum ...
    Als die BANSHEE in den Normalraum zurückfiel, hatte sie eine Strecke von rund sechshundert Lichtjahren zurückgelegt und befand sich im sternenlosen Raum zwischen dem Kugelsternhaufen Natuum im Halo von M33 und der sogenannten galaktischen Ebene.
    Absolut sternenlos war dieses Gebiet allerdings nicht, wie Tovari Lokoshan bestätigt bekam, als er den roten Riesenstern an Backbord entdeckte, der höchstens zehn Lichtstunden entfernt sein konnte.
    Das war aber nicht die einzige Entdeckung, die der Kamashite machte. Doch es war die harmloseste.
    Denn die nächste Entdeckung bestand aus der Sichtung von drei Großraumschiffen, die in einer lockeren Verbandsformation flogen und zwischen denen die BANSHEE in den Normalraum zurückgekehrt war.
    Es waren Schiffe, wie der Kamashite sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    Er erschrak.
    Den Besatzungen der fremden Schiffe schien es ähnlich zu gehen. Jedenfalls stoben die Schiffe jäh nach drei verschiedenen Richtungen auseinander.
    Sie eröffneten jedoch nicht das Feuer auf die BANSHEE.
    Zuerst dachte Tovari, die Fremden hätten eingesehen, daß der

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