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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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links nach rechts an Länge zunehmenden Strahlenzacken. Die halbe Sonnenscheibe war schwarz gefärbt; die sechs Zacken prangten in leuchtendem Rot. Julian Tifflor erinnerte sich, daß das Symbol auf der Kleidung des toten Noori pan Lotok von anderer Farbe gewesen war. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie es im einzelnen ausgesehen hatte, aber er wußte, daß Gold und Silber mit zu den vorherrschenden Farbtönen gehört hatten. Vielleicht, dachte er, war die Färbung des Sechszackensymbols eine Art Rangabzeichen unter den Hauri.
    Der Schädel des Gefangenen war haarlos und wirkte ausgemergelt. Wer nicht so genau hinsah, der hätte den Hauri mit Ratber Tostan verwechseln können. Als der ehemalige USO-Spezialist die Angehörigen der Spezies Hauri mit dem Namen „Sticks" belegt hatte, da war dies sicherlich nicht ohne ein gehöriges Quantum Selbstironie geschehen. Denn keiner sah vom äußeren Erscheinungsbild her den Hauri ähnlicher als Ratber Tostan.
    Da waren allein die Augen, die als untrügliches Unterscheidungsmerkmal dienten. Die Hauri hatten tiefe Augenhöhlen, auf deren Grund kleine Sehorgane saßen, die man unter normalen Umständen kaum wahrzunehmen vermochte. Geriet ein Hauri jedoch in Erregung, so begann es in seinen Augen zu glühen, und ein intensives grünliches Leuchten brach daraus hervor.
    Ein paar Minuten verstrichen. An der Wand des Raumes, der eigens für diesen Zweck hergerichtet und ausgestattet worden war, leuchteten zwei grüne Lichter als Zeichen dafür, daß Fellmer Lloyd und Iruna von Bass-Teth bereits in Aktion getreten waren.
    Der Hauri wurde plötzlich unruhig.
    Er drehte sich von einer Seite auf die andere. Schließlich hob er die langen, dürren Beine über die Kante der Liege und setzte sich aufrecht. Er barg den knochigen Schädel in den Händen und versetzte den Oberkörper in rhythmisch schwankende Bewegungen. „Er spürt, daß sich jemand an seinem Bewußtsein zu schaffen macht", sagte Atlan mit unterdrückter Stimme.
    Der Hauri sprang auf. Er nahm die Hände vom Gesicht, und als er sich dem Aufnahmegerät zuwandte, sah Julian Tifflor das dämonische Leuchten in seinen Augen. Er legte den Kopf in den Nacken und stieß einen schrillen Schrei aus. Dann trat er vor. Als wüßte er genau, wo die Kamera angebracht war, schritt er bis zur entsprechenden Stelle der Wand und richtete den Blick schräg in die Höhe. Er war jetzt so nahe, daß das Aufnahmegerät nur noch seinen Schädel erfaßte. Die dünnen Lippen, die aussahen, als seien sie aus Horn, öffneten sich, und mit tiefer, dröhnender Stimme begann der Hauri zu singen: „Also spricht Heptamer, Sohn der Götter und Herrscher der Eshraa Maghaasu, und belehrt solcherart die Unwissenden."
    Weder Atlan noch Julian Tifflor beherrschten das Haurische. Der Translator des Syntrons lief synchron und brachte die Übersetzung des Textes in unaufdringlichem, halblautem Tonfall, der von der Darbietung des Sängers nicht ablenkte. „Der Sechste Tag ist das Ende des Anfangs", sang Laonn tet Veegnar. „Es werden Zeichen sein, die die Klugen zu deuten wissen, um den Beginn des Sechsten Tages zu erkennen. Girratu, die Göttin des Feuers, wird ihr Haupt erheben und Hitze verbreiten. Und am Himmel über den Sternen wird als Zeichen ihrer Macht zu erkennen sein ein Leuchten wie das der Blume Omfar. Die Sterne werden aneinanderrücken, und die Stätten werden einander näher sein ..."
    Es war ein eigenartiger Gesang. Mit fast hypnotischer Wirkung grub er sich ins Bewußtsein des Zuhörers.
    Die glühenden Augen des Sängers machten es dem Zuschauer unmöglich, den Blick von der Bildfläche zu wenden. Julian Tifflor spürte, wie die langgezogenen Töne ihm die Gedanken, umgarnten, wie sie sein Denkvermögen lähmten und ihn an sich zu ziehen versuchten, als solle er Teil des Geschehens werden, das der Gesang beschrieb.
    Der Arkonide sprang plötzlich auf. Mit Hilfe einer Handschaltung löschte er die Verbindung. Das Bild wurde dunkel, der Gesang verstummte. Verwundert sah Tifflor, wie Atlan sich den Schweiß von der Stirn wischte. „Noch eine Minute länger", sagte er dumpf, „und ich hätte nicht mehr geradeaus denken können. Vor den Hauri muß man sich in acht nehmen. Sie singen fast so überzeugend wie die Ophaler."
    Julian Tifflor wußte, daß der Versuch mißlungen war. Laonn tet Veegnar hatte gespürt, daß Fremde in sein Bewußtsein eindringen wollten. Sie hatten es nicht fertiggebracht, den Mentalwall zu durchbrechen.
    Der

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