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1376 - Die Werber des Hexameron

Titel: 1376 - Die Werber des Hexameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch Rhodan sah dem Gesinnungstest ebenso zuversichtlich entgegen wie dem technischen Teil. Sorgen machte er sich höchstens um Beodu. Der kleine Attavenno hätte besser den Besuch bei seinen Artgenossen streichen sollen.
    Aber er konnte ihn verstehen, dachte Rhodan.
    Der Morgen begann mit Kopfschmerzen. Rhodan horchte auf das dumpfe Pochen des Zellaktivators, der von seiner Brust aus belebende Impulse durch den ganzen Körper schickte.
    Beodu war schon wach. „Ich habe schlecht geträumt", flüsterte der Attavenno. „Das ist kein gutes Vorzeichen, Waqian."
    „Man soll nicht zuviel auf diese Dinge geben", antwortete Rhodan. Er ließ sich keine Verunsicherung anmerken. „Bereiten wir uns vor. Je besser wir in Form sind, desto besser wird das Ergebnis aussehen."
    Nacheinander benutzten sie den kombinierten Sanitär- und Speiseraum, kleideten sich anschließend an und verließen das Haus. Vakk blieb hinter ihnen unbewegt und mürrisch zurück.
    Nai-Leng erwartete sie am verabredeten Punkt. „Folgt mir", bat der alte Kartanin, „ich zeige euch den Weg zum Prüfungsgebäude."
    Es gab nichts mehr zu sagen. Rhodan und Beodu wußten genau, wie sie sich zu verhalten hatten - und zwar sowohl von Nai-Leng als auch aus jenen Anweisungen, die Beodu am Tag ihrer Ankunft von einem Info-Händler erstanden hatte. Nai-Lengs Erfahrungen dienten hauptsächlich als nützliche Erweiterung. „Hier ist es."
    Der Terraner musterte eingehend den engen Platz, den er bislang noch nicht betreten hatte. In der Mitte stand ein kleines, gedrungenes Gebäude, aber er wußte, daß sich bis in eine Tiefe von fünfzig Metern weitere Etagen erstreckten. Vor der Eingangspforte hatten sich ungefähr vierzig Humanoide versammelt.
    Sie alle warteten offenbar darauf, eingelassen zu werden. „Es ist gleich soweit", sprach Nai-Leng mit gesenkter Stimme. „Schließen wir uns den Wartenden an."
    Sie stellten sich mitten in den Haufen. Sekunden später erschien in der einzigen Türöffnung ein mit hundertneunzig Zentimetern Körpergröße vergleichsweise kleiner Hauri. Er rief ein paar unverständliche Worte, doch jedermann wurde klar, daß der Hauri ein Führer war. „So ist es immer", raunte Nai-Leng. „Jetzt bringen sie uns in die tiefste Etage, von da aus werden wir weiterverteilt."
    Der Vorgang lief exakt so ab, wie es der Kartanin vorausgesagt hatte. In einem Großraumlift sanken sie abwärts und wurden zusammengepfercht wie Vieh unten entladen. Der Raum war kahl und rund; er hatte außer der Liftöffnung nur eine weitere Tür. Zehn Minuten später glitten dort zwei Schotthälften beiseite.
    Der Hauri winkte ihnen zu und ließ pulkweise, in Abständen von zwei bis drei Minuten, die Wartenden passieren. Rhodan sah, daß jede Gruppe im anschließenden Korridor von einem weiteren Hauri in Empfang genommen wurde. „Wir müssen zusehen, daß wir in eine Gruppe kommen." Nai-Leng schaute unruhig, als habe Lampenfieber ihn ergriffen.
    Im entscheidenen Augenblick boxte Rhodan zwei benachbarte Vennok rüde beiseite. Bevor die anderen noch protestieren konnten, hatte der Führer Beodu, Nai-Leng und Rhodan selbst mit zwei Wesen, deren Herkunft dem Terraner unbekannt war, passieren lassen.
    Am Ende des Korridors nahm ein Hauri in khakibeiger Uniform sie in Empfang. „Folgt mir, verliert nicht den Anschluß." Seine Stimme ähnelte fast einem rauhen Bellen.
    Sie folgten ihm wortlos durch meist gebogene Korridore, passierten einen Lift und eine Treppe und fanden sich schließlich auf Wartebänken vor einer grau gestrichenen Tür wieder. Rhodan hätte nicht mehr zu sagen gewußt, wo inmitten des Baus ihr Aufenthalt war. Haurische Architektur blieb ihm weiterhin ein Rätsel, sie war das eine Mal streng zweckbezogen und nüchtern, im nächsten Augenblick verschlungen wie ein mittelalterliches Kloster.
    Die Tür stand plötzlich offen. „Der erste!"
    Da sich niemand speziell angesprochen fühlte, erhob sich eines der Fremdwesen. Es stelzte auf dürren Knochenbeinen durch die Öffnung und verschwand beinahe eine Stunde lang. Rhodan bekam es kein zweites Mal zu sehen - offenbar wies - der Raum mehr als eine Öffnung auf.
    Nach Ablauf der Stunde wurde das zweite Fremdwesen hineingebeten.
    Rhodan und seine Freunde saßen nun allein auf der Wartebank. „Ist es für die Prüfer leichter, Wesen gleicher Art hintereinander zu testen?"
    „Ich weiß nicht...", antwortete Nai-Leng. „Doch, ja, du könntest recht haben, Perry Rhodan."
    Keiner von ihnen fand die Worte, ein

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