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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den
Hochzeitsgast.
    Akman rief seinem Schwiegervater aufgeregte
Worte zu und hielt die anderen aufgeschreckten Gäste davon ab, die Küche zu
stürmen. Doch ganz gelang ihm das nicht.
    Einige hatten die Schwelle bereits
überschritten und starrten fassungslos auf die Szene, die sich ihren Augen bot.
    Stöhnen und qualvolle Klagelaute wurden
ausgestoßen.
    Alles rief durcheinander.
    Jeder wollte wissen, was und wie es geschehen
war, und wie es der Braut gehe.
    Fatima war zum Glück unverletzt.
    Sie kam wieder zu sich und wurde von Vater
und Bruder aus der Küche geführt.
    Der Teppichhändler und Ali Akman standen
fassungslos vor der übel zugerichteten Leiche ohne Gesicht.
    »Ein Mörder«, stieß der Hausherr her vor,
»wir haben einen Mörder im Hans, Ali...«
    Er war weiß wie Kalk und mußte
; ;ich am Schwiegersohn abstützen, um den Halt nicht zu verlieren.
    »Es war jemand hier«, sagte Ali Akman mit
grauenerfüllter Stimme. Das ist richtig ... Aber es war niemand von deinen
Gästen... Unter ihnen gibt es keine Mörder ... Hasan Kalomak hat selbst Hand an
sich gelegt. Er hat... den Verstand verloren ... Das heißt... es hat ihm die
Sinne verwirrt und ihn gezwungen, so etwas zu tun .«
    Sie blickten sich an. Keiner brachte es recht
fertig, die am Boden liegende gesichtslose Leiche anzustarren.
    »Du meinst...« Der Teppichhändler brauchte
nicht auszusprechen, was er in diesem Moment dachte. Auch die anderen, die
Zeuge des ungeheuerlichen Vorfalls wurden, wagten nicht auszusprechen, was sie
dachten.
    Ali Akman tat es. »Wir haben... einen Dschinn
im Haus ... was Abdul am Abend einem kleinen Kreis von Eingeweihten berichtete,
ist eingetreten. Das war kein Scherz. Er hat es ernst gemeint. Er hat die dämonische
Bestie befreit, und Hasan ist sie als erstem begegnet. Nur ein Dschinn kann so
etwas Unfaßbares anrichten...«
    Ali Akman schluckte trocken. Zuletzt war
seine Stimme zu einem Flüstern herabgesunken. Er mußte an sich halten, um die
Fassung nicht zu verlieren.
    Er blickte in die Runde, nahm von seinem
Schwager eine Decke entgegen und legte sie über den Toten, um den schrecklichen
Anblick los zu sein.
    »Er muß sich noch im Haus befinden, Ali«,
wisperte der Teppichhändler, und seine dunklen Augen waren unnatürlich weit
aufgerissen. »Er hält sich verborgen. Er ist außer Kontrolle geraten. Fluch und
Schande über Abdul Assard, der mein Haus vernichten will. Es war ein Fehler,
ihn einzuladen. Er ist ein böser Zauberer, der euer Glück vernichten will. Er
hat einen Pakt mit einem Dschinn geschlossen, die Stimme des Dämons vernommen
und ist ihr gefolgt - anstatt zu fliehen, wie es jedem vernünftigen Menschen
angeraten wird .« Schweiß perlte auf der Stirn des
Mannes und schimmerte auch in seinen graumelierten Koteletten und dem schmalen
weißen Backenbart, der sein asketisches Gesicht rahmte.
    Aufregung hatte alle gepackt, die Zeuge des
Vorganges wurden.
    Einige Gäste, die ursprünglich noch bleiben
wollten, waren mit zehn Pferden nicht mehr zu halten.
    Sie packten ihre Siebensachen und brachen
auf.
    Bevor jedoch die ersten zur Haustür kamen,
war von dort lautes Klopfen zu hören.
    Der Hausherr, Akbar Manod, fuhr zusammen und
gab einen Schreckensschrei von sich.
    Es war vier Uhr nachts. In einer Stunde ging
die Sonne auf.
    Wer kam jetzt noch hierher und begehrte
Einlaß?
     
    *
     
    Die Menschen, die auf der Treppe und im
Hausflur standen, drängten sich ängstlich zusammen und lauschten in die nach
dem Klopfen eingetretene Stille.
    Jedes ungewöhnliche Geräusch brachten sie mit
dem Wirken des Dschinn in Verbindung, der hier getobt und seine blutige Spur
hinterlassen hatte.
    Sie alle wären auf Anhieb imstande gewesen,
mindestens eine schreckliche Geschichte zu erzählen, in denen ein Dschinn sein
Unwesen trieb.
    In den Mythen und Legenden des arabischen
Volkes nehmen Berichte über dämonische Wesenheiten, die den Menschen feindlich
gesinnt sind und die nur ein echter Zauberer durch Beschwörung unter Kontrolle
halten kann, eine große Rolle ein.
    Dschinns waren stets launisch und
unberechenbar, meistens bösartig und rachsüchtig.
    Oft waren sie eingeschlossen in irgendwelche
Gefäße, alte Krüge und Flaschen, aber auch in Lampen, wie die wohl berühmteste
Geschichte über Dschinns - in der Sage von Ali Baba und den 40 Räubern - zu
berichten wüßte.
    Wenn ein Dschinn von einem Menschen oder auch
einem Gegenstand Besitz ergriffen hatte, war mit dem Unmöglichsten zu rechnen.
    Hasan Kalomak war

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