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1391 - Der Fürst des Feuers

Titel: 1391 - Der Fürst des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblick erlosch das Signal.
    Beodu wartete geduldig. Erst nach mehreren Minuten klang das leise Prasseln wieder auf. Am Decoder blinkten zwei Dioden. Die eine verriet, daß das Gerät zu arbeiten begonnen hatte, das andere besagte, daß die Sendung zu schwach oder gestört war. Was auf dem kleinen Display zu lesen war, ergab auch noch keinen rechten Sinn: VRSSENA MOENÜR 8 SDARD-STUNDEBERAC IMAGO.
    Beodu stieß ein zufriedenes Schnalzen aus. Die Nachricht war zwar arg verstümmelt, wie die vielen Fehlern verrieten, aber immerhin war sie brandheiß. Das Wort IMAGO war klar zu erkennen.
    Er wartete geduldig, ob sich diese Botschaft noch einmal wiederholte. Tatsächlich folgte eine neue Sendung nach gut zehn Minuten, was auf einen automatisierten Prozeß hindeutete. Diesmal präsentierte der Decoder ein ähnliches Bild: RLAUNAGASH 48 STANDARD - KÜBERWACHT IMAGO.
    Nach der dritten Wiederholung stand durch Überlappung und Vergleich der Texte der ganze Nachrichteninhalt fest: VERLASSE JUNAGASH MORGEN FÜR 48 STANDARDSTUNDEN - KÜBERWACHT IMAGO.
    Beodu machte einen Freudensprung. Er packte in aller Eile seine Sachen zusammen. Als er die schwere Platte hochheben wollte, bot Ondrum ihm seine Hilfe an. Es war die natürlichste Sache der Welt, daß der alte Freund ihm bei dieser mühsamen Arbeit zur Seite stand. Zusammen brauchten sie keine fünf Minuten, bis die Wand der Aquum-Station wieder völlig glatt war.
    Beodu verstaute seine Werkzeuge und nahm die Lampe auf. Dann deutete er auf den Ausgang. „Kommst du noch ein Stück mit, Freund Ondrum?" fragte er. „Gern", antwortete dieser. „Aber du weißt ja, daß ich nicht mehr viel Zeit habe. Ich muß hinunter zum See der Verirrung, um zu sterben."
    „Ich mag deinen makabren Humor nicht", meinte Beodu. „Mit dem Tod sollte man keine Scherze treiben."
    „Du hast recht." Ondrum schritt voraus. „Ich scherze auch nicht. Und das weißt du."
    „Es gibt nur den gemeinsamen Weg", bedrängte Beodu den Jugendfreund. Mit schnellen Schritten holte er zu ihm auf. „Also laß diese Albernheiten."
    Sie verließen die Aquum-Station an einer Stelle, wo sich der Korridor gabelte. Der eine Weg führte zu den Bergen der Wahrheit, die im Abendlicht der Sonne Umbril glutrot erstrahlten, der andere mündete in die Wüste des Verrats, wo bereits die Nacht eingezogen war. „Ich gehe diesen Weg", sagte Ondrum und deutete mit je einem seiner Arme in die beiden Richtungen.
    Bevor Beodu etwas antworten konnte, teilte sich Ondrum in zwei gleiche Attavennok, die jeder mit wenigen Schritten einige hundert Meter zurücklegten und in der Ferne verschwanden.
    Beodu faßte sich an den Kopf. Er riß gewaltsam die Augen auf und schüttelte sich wild. Er stand am Ausgang der Aquum-Station. Und er war allein.
    Er leuchtete zurück zu der Stelle, an der er die Schaltwand geöffnet hatte. Die Wand war verschlossen, aber sein Werkzeug lag dort noch auf dem Boden.
    Panik griff nach ihm. Er hastete zurück und verstaute seine Utensilien.
    Dann rannte er zurück zu seiner Unterkunft.
     
    *
     
    In der übernächsten Nachtphase wurde Perry Rhodan durch ein unbestimmtes Geräusch wach. Als er sich aufrichtete, schaltete sich automatisch die Beleuchtung seiner Unterkunft ein. Er entdeckte nichts Verdächtiges. „Ich habe etwas gehört", wandte er sich an den Pikosyn. „Ganz richtig", antwortete dieser. „Beodu ist zum drittenmal unterwegs."
    „Wie bitte?" Nun war das Erstaunen auf der Seite des Terraners. „Ja, er unternimmt nachts Exkursionen. Was er dabei anstellt, weiß ich nicht. Wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält, wird er sicher mit dir darüber sprechen."
    „Das gefällt mir absolut nicht." Rhodan schüttelte unwillig den Kopf und verließ seine Liege. Beodu hatte zwar angedeutet, daß er etwas unternehmen wollte, aber daß er dies auf eigene Faust tun wollte, hatte er dem Terraner verschwiegen. „Ich sehe das etwas anders", meinte der Pikosyn. „Ich gehe davon aus, daß der Feuerfürst jeden deiner Schritte überwacht, auch wenn ich das nicht beweisen kann. Seit zwei Tagen gibt es keine Anzeichen für Kontrollmaßnahmen oder Lauschgeräte. Er hat dich aber ganz bestimmt jederzeit im Griff, weil du für ihn von großem Interesse bist."
    „Was hat das mit Beodu zu tun?" unterbrach ihn der Terraner. „Mit dem Attavenno ist das ganz anders. Afu-Metem hat schon bei der Ankunft deutlich gezeigt, daß Beodu für ihn völlig unwichtig ist. Vielleicht wird Beodu überhaupt nicht überwacht. Er

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