1391 - Der Fürst des Feuers
verriet ihm aber, daß auch dieser zur JUNA-GASH und damit zur Zentrale Afu-Metems führte.
Der Fürst des Feuers erwartete ihn in der Gestalt des falschen Benguel Geisterseher. Er saß auf einem thronartigen Sessel und bot seinem Besucher diesmal keinen Platz an. Die Gewänder an den Wänden waren neu und diesmal ausschließlich in roten Farben gehalten. Adam verschwand, als er seinen Begleiter abgeliefert hatte. „Ich begrüße dich, Perry Rhodan", eröffnete Afu-Metem das Gespräch.
Der Terraner gab ihm keine Antwort. „Warum sagst du nichts?" fragte der übergroße Scheinbenguel mit gespielter Freundlichkeit. „Habe ich dich gerufen? Oder du mich?" blaffte Rhodan. „Du hast dich jenseits der Grenzen meiner Spielregeln bewegt", erklärte Afu-Metem. „Das weckt Sorgen in mir. Ich war fair zu dir, aber du versuchst bei jeder Gelegenheit, Helfer für eine Unsinnigkeit zu finden."
„Ich weiß nicht, worauf du anspielen willst. Abgesehen davon - wir könnten wohl endlos darüber streiten, was unsinnig ist und was nicht. Was willst du, Afu-Metem?"
„Mein Name ist Geisterseher. Vergiß das nicht. Des Herrn Heptamers Reich, die Großstätte der Vollendung, hat viele Ohren, auch solche, die durch die Energiewände hören. Treibe deine Frechheiten nicht auf die Spitze. Ich habe dir eine Hand geboten."
„Was willst du, Afu-Metem?" fragte Rhodan kalt. „Zwei Dinge. Du mußt deine angekündigte Rede an die Imagosüchtigen um zwei Tage verschieben."
„Mach ich. Was willst du noch?"
„Dein kleiner Begleiter macht mir Sorgen. Er ist zu aktiv. Ich möchte, daß du ihn etwas bremst."
„Das wäre kein Problem", lenkte der Terraner wieder scheinbar ein. „Ich verlange aber Gegenleistungen."
„Hah!" Geisterseher schien sich zu amüsieren. „Du hast versucht, auf den Altweisen der Benguel Einfluß zu nehmen. Aber du hast erleben müssen, daß er vernünftiger ist als du. Also, von welchen Gegenleistungen sprichst du?"
„Ich bin bescheiden. Ich möchte nur ein paar Informationen. Das käme auch dir entgegen. Je mehr ich weiß, desto besser kann ich deine Pläne und die Lehre des Hexameron verstehen. Bisher hatte ich es nur mit untergeordneten Gläubigen zu tun, die den Eindruck erweckten, sie wollten mir eine Irrlehre verkaufen und als Gegenleistung den bedingungslosen Gehorsam meiner Seele bekommen."
„Natürlich kannst du die wahren Zusammenhänge nicht überblicken. Du würdest die völlige Erkenntnis auch gar nicht verkraften? Ich bin dennoch bereit, deine Fragen zu beantworten."
Perry Rhodan wunderte sich über dieses Entgegenkommen, aber er zögerte nicht, die Gunst dieser Stunde zu nutzen. „Wer bist du? Woher kommst du?"
„Mein Ursprung liegt in den Tiefen der einzig wahrhaftigen Existenz. Ich bin ein gewolltes Produkt dieser Existenz. Sie hat mich erzeugt und geboren. Ich bin ein Teil von ihr."
„Orakelhaftes Geschwätz", konterte der Terraner. „Ich hätte mir denken können, daß du nur solche verschwommenen Antworten gibst."
„Deine Fragen sind verschwommen, Perry Rhodan. Meine Antworten sind klar. In ihnen lebt die Existenz aller Universen. Frage weiter!"
„Woher nimmst du die Sicherheit, mit der du argumentierst?"
„Ein wichtiger Tag rückt immer näher, Perry Rhodan. Es ist nicht der Tag, von dem du, die Benguel und die Juatafu träumen. Es ist nicht der Tag, den ihr mit der Zeit der Reife verbindet. Es ist der Tag des Triumphes des starken Armes des Hexameron. Dieser Arm bin ich. Ich habe die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß es deinen Triumph nicht geben kann, nicht geben wird. Du bist nur der Knecht einer längst Umgekommenen. Das solltest du dir einmal vor Augen halten!". „Du sprichst von ESTARTU?"
„ESTARTU! Hah!" Der falsche Benguel stieß ein heiseres Lachen aus. „ESTAETU ist Vergangenheit. Die Vergangenheit ist tot und vergessen."
„Hast du sie vergessen? Wo ist ESTARTU geblieben?"
„Sie hat ihre Existenz vor vielen tausend Jahren aufgeben müssen. Es gibt heute keine Funken mehr von ihr. Der Herr Heptamer hat sie auf dem Planeten Zerenghaa vernichtet und ihre kümmerlichen Reste in sich aufgesogen. Es ist sinnlos, über Verstorbene zu reden."
Auch Ondrum war ein Verstorbener, dachte Perry Rhodan. Er lebte noch heute in den Tagträumen Beodus. Hatte das etwas zu bedeuten?
Gab es hier Parallelen, die weder er noch der Attavenno erkannten?
Und abgesehen davon. Er hatte den von Afu-Metem geschilderten Tod ESTARTUS in einer potentiellen Vergangenheit im
Weitere Kostenlose Bücher