1391 - Der Fürst des Feuers
Mißtrauen blieb auch jetzt. Immerhin waren seine Folgerungen aus dem Auftauchen des Minispions richtig gewesen. „Befinden sich Juatafu-Roboter an Bord?"
„Es gibt in der JUNAGASH und den angekoppelten Raumschiffen keine Juatafu. Das weißt du bereits."
„Was vor drei Tagen galt, muß jetzt noch lange nicht so sein. Ich erwarte die Delegation."
Adam eilte hinaus. Wenige Minuten später tauchte er in Begleitung einer Gruppe Benguel wieder auf. Es handelte sich, wie angekündigt, um zwölf annähernd gleich große Bepelzte und um einen, der mit einer Körpergröße von etwa eineinhalb Metern seine Begleiter deutlich überragte. Das mußte der Altweise sein.
Die zwölf Benguel trugen einfache knappe Umhänge von blauer Farbe, die gerade den kurzen Körperrumpf einhüllten. Beine und Arme waren unbedeckt.
Der Altweise war mit einem langen Umhang bekleidet, der aus verschiedenen Farben und Stoffstücken zusammengenäht worden war. Das Kleidungsstück wirkte sehr einfach, aber es verlieh seinem Träger durch die exotische Musterung eine gewisse Würde.
Unaufgefordert hockten sich die Benguel in einem Halbkreis um Perry Rhodan auf den Boden. Sie verschränkten ihre langen Gliedmaßen in einer schneidersitzähnlichen Form und starrten ihre Imago mit flackernden Blicken an. Adam gab dem Altweisen ein Zeichen. Dieser trat durch die Reihe der hockenden Benguel und verneigte sich leicht mit gekreuzten Armen. „Du bist die Imago", erklärte er unterwürfig. „Wir sind deinem Ruf gefolgt. Wir hoffen, daß die Zeit der Reife gekommen ist und daß du uns an den Ort der Vollendung führen wirst."
Die hockenden Benguel brachen in laute Jubelrufe aus.
Perry Rhodan breitete seine Arme beschwichtigend aus, bis wieder Ruhe in dem Halbrund eingekehrt war. „Ich habe euch schon einmal um Geduld gebeten", erklärte er. „Die Dinge haben sich in der jüngsten Zeit nicht so entwickelt, wie es wünschenswert gewesen wäre. Vielleicht schätzt ihr die Situation der Imago falsch ein."
„Du bist die Imago", sagte der Altweise. „Da gibt es nichts einzuschätzen oder abzuwägen."
Rhodan überlegte fieberhaft, wie er seinen Zuhörern weitere versteckte Hinweise auf seine wirkliche Lage geben konnte. Die Chancen, daß die Imagosüchtigen ihn verstanden, waren gering. In ihrem Imagowahn besaßen die Benguel keinen Blick mehr für die Realitäten. „Habt ihr euch einmal gefragt", versuchte er es erneut, „wo ich mich in all den Jahren befunden habe?
Habt ihr nie daran gedacht, daß ich die Zeit der Reife nicht immer nach meinem freien Willen bestimmen kann?"
„Wir verstehen dich nicht", lautete die gemeinsame Antwort der hockenden Benguel.
Nur der Altweise schien etwas nachdenklich geworden zu sein. „Es fehlt dir an nichts. Das hast du selbst verkündet", sagte er.
Rhodan winkte Beodu heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Nimm die zwölf Benguel und führe sie hier überall herum. Veranstalte einen ordentlichen Wirbel, so daß ich ungestört mit dem Altweisen reden kann."
Der Attavenno verstand die Absicht seines Freundes sofort. „Meine Getreuen." Perry Rhodan hob seine Stimme und ließ einen Arm über die Versammlung kreisen. „Ich fordere euch auf, mit meinem Freund Beodu unsere Unterkunft zu besichtigen. Ich möchte, daß ihr alles prüft, damit ihr euren Brüdern und Schwestern in allen Einzelheiten schildern könnt, wie eure Imago lebt."
Der Attavenno winkte den Hockenden aufmunternd zu. „Und wenn euch das nicht reicht", fuhr der Terraner fort, „dann feiert ein kleines Fest der Wiedersehensfreude."
Der Altweise wirkte irritiert. Rhodan plazierte ein Sitzmöbel neben seinem Sessel und deutete darauf.
Zögernd folgte der hochgewachsene Benguel dieser Aufforderung.
Zunächst führte Rhodan ein belangloses Gespräch mit dem Altweisen. Er fragte ihn nach seiner Herkunft, seinem Alter und seinen astrologischen Interessen und persönlichen Erfolgen. Der Altweise antwortete bereitwillig, aber er schien sich dabei nicht behaglich zu fühlen.
Unterdessen heizte Beodu die zwölf Benguel regelrecht auf. Er scheuchte sie von einer Ecke in die andere, führte ihnen die diversen Automaten vor und verwickelte sie pausenlos in Gespräche. Der Stimmenpegel schwoll an, zumal auch Perry Rhodan von Zeit zu Zeit mit auffordernden Zwischenrufen dieses Spiel unterstützte.
Als sich drei Benguel über eine Sache, die ihre Imago betraf, nicht einig werden konnten, brach ein kleiner Streit aus. Auch diesen schürte Beodu mit allen
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