1405 - Die Erben der Posbis
einem solchen Raum aus könnten wir uns am einfachsten einen Überblick über die Verhältnisse in Subtown verschaffen."
„Und wenn die Räume mit Gurrads besetzt sind?" wandte Rhodan ein. „Dann müssen wir sie ausschalten und versuchen, ihnen die Erinnerung an den Zwischenfall zu nehmen", erklärte Iruna von Bass-Teth. „Notfalls mache ich das allein. Ich will nicht, daß jemand verletzt wird. Die Gurrads sind unsere potentiellen Verbündeten, ob sie das nun jetzt schon begreifen oder erst in ein paar Monaten oder Jahren."
„Richtig!" stimmte der Arkonide ihr zu.
Gemeinsam betraten sie eines der langsam laufenden Transportbänder und ließen sich von ihm befördern - bis Atlan auf ein hellgraues Schott zwischen zwei langen durchsichtigen Wänden deutet, hinter denen robotronische Aggregate unermüdlich arbeiteten.
Die Galaktiker sprangen vom Band und stellten sich links und rechts neben dem grauen Schott auf.
Danach trat der Arkonide genau davor - und während die Schotthälften auseinanderglitten, schnellte sich Iruna mit einem wahren Tigersprung hinein, die Hände zur Austeilung von Dagorschlägen bereithaltend.
Im nächsten Moment blieb sie stehen und schüttelte lächelnd den Kopf.
Die Gefährten folgten ihr und sahen, daß sie tatsächlich einen Monitorraum gefunden hatten und daß die Gurrads es anscheinend angesichts einer perfekten robotronischen Technik nicht für erforderlich hielten, die Überwachungsräume ständig zu besetzen.
Es gab hier keinen Gurrad - und es gab keine Roboter.
Nach kurzer, intensiver Untersuchung der Schaltungen und Kontrollen aktivierten Atlan und Iruna die Monitoranlage.
Rund hundert kleine Bildschirme wurden hell.
Auf ihnen waren Produktionsanlagen, Transportbandstraßen, die Röhren von Vakutrains sowie subplanetarische Supermärkte und Freizeiteinrichtungen zu sehen, in denen es von Gurrads nur so wimmelte.
Und noch etwas sahen die vier Galaktiker - und es ließ sie so erschrecken, daß sie für Sekunden so gut wie gelähmt waren und nur untätig verfolgen konnten, wie das Verhängnis seinen Lauf nahm.
Denn auf einem der Plätze zwischen einem Supermarkt und einem Freizeitzentrum war plötzlich ein mittelgroßer, kräftiger Humanoider mit schulterlangem Silberhaar und einer barbarischen Kleidung aus felsgrauem Drachenleder aufgetaucht und hatte mit bloßen Fäusten zwei langmähnige Gurrads angegriffen. „Covar Inguard!" stieß Atlan wütend hervor, als er sich wieder gefaßt hatte. „Wie kommt dieser Bursche auf die Hundertsonnenwelt!"
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
Untätig mußten die vier Galaktiker mitansehen, wie der Barbar von Bugaklis nach kurzem, heftigem Kampf von den beiden rotgekleideten Gurrads niedergeschlagen und gefesselt wurde.
Untätig mit Ausnahme von Iruna, die anhand der Kontrollen herauszufinden versuchte, den Ort des unheilvollen Geschehens zu lokalisieren. „Eirene!" stieß Perry Rhodan ungläubig hervor, als er sah, wie seine Tochter aus einem Seitenkorridor herausstürmte und im Laufen mit ihrem Kombilader die beiden Überwältiger Covars paralysierte. „Wie kommst du nach Subtown?"
„Ich ahne es", murmelte Atlan grimmig.
Weder er noch Rhodan noch Iruna bemerkten, wie Nuria, nachdem der Akonin die Lokalisierung des „Tatorts" gelungen war, sich mit schußbereiter Armbrust aus dem Monitorraum schlich.
Erst, als die Bilder auf allen Monitoren zu flimmern begannen, als von überallher Sirenengeheul kam und als der Mausbiber Gucky in dem Moment bei Eirene materialisierte, als sie ebenfalls paralysiert zu Boden sank, merkten sie, daß die Sana nicht mehr bei ihnen war.
Im nächsten Augenblick wurde auch der Ilt von Paralysestrahlen getroffen und damit außer Gefecht gesetzt.
Danach wurden sämtliche Monitoren dunkel. „Wir müssen ihnen helfen!" rief Rhodan und blickte Iruna auffordernd an. „Du weißt, wohin wir müssen."
„Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren, Perry", entgegnete die Akonin mit erzwungener Ruhe. „Eirene, Gucky und Covar können wir nicht durch blindwütiges Eingreifen helfen. Dabei würden nur wir selber mattgesetzt. Im Gegenteil, wir müssen alles tun, um den Gurrads unsere Anwesenheit in Suntown und Subtown zu verbergen. Nur dann können wir auf unserer Chance zum Eingreifen warten. Dazu gehört auch, daß wir Nuria zurückholen, bevor sie sich verrät. Das erledige ich." Sie eilte durch das Schott hinaus.
Atlan hielt Rhodan fest, als dieser hinter Iruna herlaufen wollte.
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