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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moment nichts Konkretes.«
    »Das heißt, Sie wollen erst mal nichts unternehmen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Ich warf Glenda einen Blick zu.
    »Möglicherweise bleibt uns ja nur Rumänien. Mallmann ist auch ein Spieler und Provokateur. Als solcher ist er für jede abgefahrene Überraschung gut. Wenn uns nichts anderes einfällt und wir auch von anderer Seite keinen Hinweis bekommen, dann wird uns wohl nur Rumänien als nächste Anlaufstation bleiben. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
    Sir James nahm sein Glas mit Wasser und trank es leer. »Dann denke ich, dass jetzt jeder von uns wieder seiner Arbeit nachgehen sollte. Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden.« Er senkte den Blick und fügte noch etwas hinzu: Dabei schüttelte er auch den Kopf. »Wenn Mallmann seinen Erzfeind zum Vampir macht, dann ist es für ihn der Anfang. Dann hat er den richtigen Start erwischt und könnte es auch bei uns versuchen. Ich möchte nicht, dass dieser Fall eintritt.«
    Das wollten auch wir nicht.
    Sir James erhob sich und verließ nach einem kurzen Gruß das Büro.
    Suko schüttelte den Kopf. »Wenn ihr mich fragte, so muss ich leider zugeben, dass ich für Frantisek keinen Schimmer der Hoffnung sehe. Das ist nun mal so.«
    Ich sagte nichts darauf. Ich wollte es nicht verneinen und auch nicht bestätigen. Doch die Vorstellung, Frantisek Marek jagen zu müssen, machte mir schon Angst, denn er würde nicht so werden wie eine Justine Cavallo, die ihren Blutdurst einigermaßen im Griff hatte und sich an ihre menschliche Zeit bestens erinnerte.
    Zwei von dieser Sorte wären auch nur schwer zu verkraften…
    ***
    Der Biss!
    Marek hatte ihr gespürt. Das Eindringen der Zähne durch die Haut, als wäre sie so dünn wie Papier. Mallmann hatte seine Hauer tief in das Fleisch gestoßen und eine Wunde gerissen, aus der das Blut sprudelte.
    Es hatte ein Geräusch dabei erzeugt, und das war sogar an die Ohren des Pfählers gedrungen. Und er hatte auch die weiteren Geräusche gehört. Das Schmatzen, das Saugen, das satte Stöhnen, das diesen Vorgang begleitete. Mallmann musste all seine Gefühle in diesen Beiß- und Trinkvorgang hineingelegt haben.
    Es war schlimm gewesen. Zumindest in den ersten Sekunden. Marek hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, was ein Mensch wohl fühlte, wenn er leer getrunken wurde, jetzt erfuhr er es am eigenen Leibe.
    Es war keine schlimme Sache. Abgesehen von den Geräuschen und dem Sprudeln des Bluts in den Rachen des Anderen. Marek fühlte sich körperlich sogar wohl. Recht leicht, beinahe schon beschwingt. Er hätte sogar lachen können.
    Aber Dracula II hielt sich an die Regeln, die er selbst aufgestellt hatte. Es dauerte nicht lange, da brach er ab. Ein schneller Stopp, der Marek überrascht. Zum Denken kam er nicht, auch nicht zum Sprechen, denn als ihn Mallmann zu Boden gleiten ließ, da hatte er das Gefühl, zu schweben.
    Der Vampir verschwand. Marek blieb zurück. Er musste immer wieder an den Biss denken. Er hatte sein normales Menschsein nicht verloren, daran glaubte er zumindest, weil er eben denken konnte wie ein normaler Mensch.
    Und dann fiel ihm noch etwas auf. Er konnte seine Hände bewegen. Sie waren nicht mehr gefesselt. Zuerst wollte er es nicht glauben.
    Der scharfe Draht hatte die Haut aufgerissen. Darin zeichneten sich Ringe ab, die an den Rändern eingerissen waren.
    Blut war hervorgequollen!
    Blut?
    Marek spürte die Veränderung in sich selbst. Er wurde plötzlich nervös, und zugleich wurde er von einer ungewöhnlichen Gier übermannt.
    Er rollte mit den Augen, blieb weiterhin auf dem Rücken liegen und war froh, dass die Helligkeit durch die offene Falltür in den Keller drang, sodass er auch etwas erkennen konnte.
    Er brachte seine Handgelenke dicht an seine Lippen heran. Marek wollte das Blut nicht nur riechen, er wollte es auch schmecken, und ein gieriges Schlürfen war zu hören, als er seine Zunge aus dem Mund streckte und damit über die ersten Tropfen schleckte. Er musste gestehen, dass ihm das eigene Blut mundete. Er leckte es nicht nur einfach so ab, wie es ein Mensch macht, wenn er sich geschnitten hat, nein, er verspürte sogar einen Genuss, und in seine Augen stahl sich ein bestimmter Glanz, der ein großer Ausdruck der Freude war.
    Für ihn war es der reine Genuss. Marek konnte gar nicht genug davon bekommen. Er drehte die Hände und spürte kaum noch Schmerzen. Da hatte sich in ihm etwas verändert, dass er jetzt als gut empfand. So tief steckte das andere Dasein

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