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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass ich mitfahre?«
    »Ja.«
    »Und was macht dich so heiß darauf?«
    »Dass wir möglicherweise eine Reise antreten müssen, und zwar nicht mit dem Zug oder dem Flugzeug.« Dabei schaute ich Glenda an, die genau wusste, dass sie als spezielle Reiseführerin agieren sollte.
    Das hatte Suko überzeugt. Danach telefonierten wir beide. Suko mit Shao, und ich mit Jane Collins.
    »He, gibt es was Neues, was Marek angeht?«, fragte mich die blonde Detektivin.
    »Leider nicht.«
    »Mist!«
    »Wir befürchten natürlich das Schlimmste, ob es uns passt oder nicht, aber es wäre unter Umständen sinnvoll, wenn wir noch mal mit Justine reden.«
    »Warum?«
    »Weil sie möglicherweise einen Hinweis geben kann.«
    »Na, da wünsche ich dir viel Glück…«
    »Begeistert klingst du nicht.«
    »Da hast du Recht. Justine ist nicht ansprechbar. Sie nimmt es als eine persönliche Niederlage hin, dass es Mallmann geschafft hat, mit seinem Opfer zu entkommen.«
    »Ja, das war nicht gut. Auch nicht für sie. Man hat ihr die Grenzen aufgezeigt.«
    »Gut, vielleicht ist es besser, wenn ihr mit ihr sprecht. Wann seid ihr bei uns?«
    »Suko und ich fahren jetzt vom Yard weg, und wir bringen auch Glenda Perkins mit.«
    »Okay.«
    Suko hatte sein Gespräch ebenfalls beendet. »Shao zeigt Verständnis«, sagte er. »Sie drückt uns beide Daumen, dass wir es schaffen, Marek wieder zurückzuholen.«
    Ich nickte, und Glenda sprach meine Gedanken aus. »Fragt sich nur als was…«
    ***
    Das Pendel hatte den Anfang gemacht, doch der Spiegel zeigte Frantisek Marek mit aller Brutalität, was mit ihm passiert war. Er sah sich noch, das traf zu, aber nicht mehr so konturenscharf. Das lag nicht daran, dass die Spiegelfläche so rau war. Es gab einen anderen Grund. Einen viel tieferen und grausameren. Frantisek Marek befand sich auf dem Weg in eine andere Existenz. Um es noch deutlicher zu sagen: Er war im Werden! Die Erkenntnis traf ihn wie der Schlag ins Gesicht. Bisher hatte er es geschafft, sich normal auf den Beinen zu halten. Das war nun nicht mehr möglich. In Höhe der Knie knickten die Beine ein. Er zitterte. Er hatte Mühe, sich aufrecht zu halten, und er war froh, das Bett hinter sich zu wissen, auf das er sich setzen konnte.
    Keine Täuschung. Das Tasten zur linken Halsseite hoch, die verdammten Male, das alles stimmte. Er war von dem Blutsauger Mallmann überfallen und gebissen worden.
    Wie gern hätte er es als Traum angesehen. Nun hatte ihn die brutale Wahrheit geschafft.
    Der Pfähler blieb sitzen. Er hätte keine Kraft gehabt, sich zu erheben. Sein Blick war stumpf geworden. Er starrte ins Leere. Plötzlich kam ihm der Gedanke an seine Frau.
    Jahre lag es zurück, da hatte er mit ansehen müssen, wie Marie zu einer Blutsaugerin geworden war. Ein so grausames Schicksal, das er nicht hatte wahrhaben wollen. Es war ein gewisser John Sinclair gewesen, der ihm klargemacht hatte, dass es nur einen Weg für Marie gab. Sie musste erlöst werden. [3]
    John hatte sich darum gekümmert. Und Marek hatte damals nackten Hass gegen Sinclair verspürt. Aber er hatte auch einsehen müssen, dass es keinen anderen Weg gegeben hatte, und so war die Freundschaft zu dem Geisterjäger geblieben. Nicht nur das, sie hatte sich sogar vertieft. Im Laufe der Jahre hatten sie viele gemeinsame Abenteuer erlebt. Oft genug waren sie nur haarscharf mit dem Leben davongekommen, doch da war er ein Menschen gewesen und keine Vampir.
    Das sah nun anders aus.
    Er gehörte nicht mehr zu den Menschen. Er befand sich auf dem Weg in eine andere Existenz. Er würde sich nicht mehr als Pfähler Marek ansehen, sondern als Vampir. Außerdem hatte er den Pfahl sowieso verloren. Mit ihm würde er keinen Blutsauger mehr zur Hölle schicken können, das stand fest.
    Nun war er es, der zur Hölle geschickt werden musste. Im Moment noch nicht. Da war er nur angebissen worden und hatte einen kleinen Teil seines Blutes verloren. Aber Mallmann würde zurückkehren, um ihn noch weitere Male zu beißen. Dann gab es auf diesem Weg kein Zurück mehr. Sollte es tatsächlich zu einem Treffen zwischen John und ihm kommen, blieb dem Geisterjäger nur eines übrig.
    Die Silberkugel! Vielleicht auch das Kreuz, das sich dann für Marek in einen Urfeind verwandelt hatte. Es würde seine Existenz zerstören, und das zu Recht, wie er jetzt einsah.
    Noch konnte er denken wie ein normaler Mensch, und er machte sich auch nichts vor. Seine Zukunft lag wie auf dem Präsentierteller vor ihm. Möglicherweise

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