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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Blicke über Marek wandern, als würde er ihn zum ersten Mal sehen, und er schüttelte dabei den Kopf.
    »Du bist ein alter Mann geworden, Marek. Es ist fast schon lächerlich, dass du es so lange geschafft hast, mir Probleme zu bereiten. Alles hat mal ein Ende, und so verhält es sich auch mit deinem Dasein als menschliches Wesen.«
    Es war für Marek demütigend, so etwas zu hören. Die Falle war zugeschnappt. Alle Trümpfe lagen auf der Seite des Feindes.
    Auf Hilfe konnte er nicht zählen. Zum einen wussten seine Freund nicht, wo er sich befand, zum anderen lag sein Haus ziemlich einsam, und aus dem Ort erhielt er so gut wie keinen Besuch.
    Aber die Verbindung zur Außenwelt war da. Er hörte es, denn das Telefon schrillte. Durch die offene Falltür drang das Geräusch, und Marek kam sich vor wie ein im Meer treibender Mensch, dessen Rettungsring einige Meilen entfernt vorbeitrieb.
    Mallmann lächelte. »Da will jemand was von dir.«
    »Ich weiß.«
    »Schade, dass du dich nicht melden kannst.«
    Der Pfähler sagte nichts darauf. Er hatte das Gefühl, in ein Loch zu fallen, als das Telefon über ihm verstummte. Somit war sein Schicksal endgültig besiegelt.
    Ruhe…
    Eine Stille, die auch Mallmann einige Sekunden genoss, bis er sich seinem Opfer näherte.
    Er schlich, und wieder drang sein bestimmter Geruch in Mareks Nase. Faulig, nach alten Lumpen riechend und auch nach Blut.
    Die linke Hand griff zu.
    Marek schrie auf, weil sich die Finger in seinen grauen Haaren verkrallten. Er konnte nicht vermeiden, dass Tränen in seine Augen stiegen, und sein Mund zuckte. Er hätte treten können, aber er wusste, dass es nichts gebracht hätte.
    Sein Kopf wurde zur rechten Seite gedreht. Mallmann wollte die linke frei haben. Er zerrte auch an der Jacke und riss am Hemd, sodass einige Knöpfe absprangen.
    Marek wusste in diesen Sekunden nicht, was er denken sollte. Er konnte nicht mal sagen, ob er atmete oder nicht. Es war alles so anders geworden. Der schlimmste Albtraum stand dicht vor der Erfüllung, und es gab keinen Menschen mehr, der ihn jetzt hätte retten können. Diese Erkenntnis wollte sich in einem Schrei lösen. Nur kam Marek nicht mehr dazu.
    Das Schicksal, das er immer von sich gewiesen hatte, schlug erbarmungslos zu.
    Will Mallmann hackte seine spitzen Vampirzähe in den Hals des Pfählers…
    ***
    Kopfschmerzen!
    Ich wusste nicht, ob es am Wetter lag oder an dem, was wir hinter uns hatten. Breits am frühen Morgen hatten sie mich erwischt, und sie waren im Verlauf des Tages nicht weniger geworden. Erst als ich zwei Tabletten geschluckt hatte, klangen sie leicht ab, aber viel wohler fühlte ich mich trotzdem nicht.
    Schlecht fühlten sich auch die Personen, die mit mir zusammen eine Niederlage erlebt hatten. Zumindest auf einen Teil traf dies zu, denn ich glaubte nicht, dass eine Justine Cavallo zu arge Probleme mit dem Geschehen hatte.
    Zudem befand sie sich nicht in unserem Kreis. Dazu gehörten Glenda Perkins, Suko, Sir James Powell, unser Chef, und ich.
    Wir hatten ihm natürlich einen Bericht abgeben müssen, und er war ebenso sauer wie wir.
    »Dann haben Sie es also nicht geschafft!«
    Glenda nickte.
    »Trotz Hilfe dieser… dieser …«, sein Mund verzog sich, »dieser Cavallo!«
    »Richtig, Sir.«
    »Es ist kein Ruhmesblatt, das möchte ich festhalten, aber ich will Sie auch nicht kritisieren, da ich mir über die genauen Umstände kein Bild machen kann. Es war nicht unsere Welt, und woanders herrschen andere Gesetze.«
    Da konnten wir ihm nur zustimmen. Die Stimmung war natürlich im Keller. Wir wussten, dass der Fall noch nicht beendet war. Mallmann hatte uns einfach im Regen stehen lassen. Er war geflohen mit seiner Beute in den Klauen. Und diese Beute war Frantisek Marek gewesen.
    Wir saßen in dem Büro zusammen, dass sich Suko mit mir teilte.
    Der Geruch von Kaffee drang in unsere Nasen. Glenda hatte ihn gekocht, aber in diesem Fall schmeckte es mir einfach nicht. Die Flucht des Will Mallmann war mir einfach zu stark auf den Magen geschlagen.
    »Wo könnten Sie ansetzen?«, fragte der Superintendent. Dabei schaute er in die Runde.
    Suko gab eine ehrliche Antwort. »Wir wissen es nicht.«
    »Also nicht in der Vampirwelt?«
    »Die hat Mallmann mit dem Pfähler verlassen.«
    »Meinen Sie nicht, dass er dorthin wieder zurückkehren wird?«
    »Was hätte er davon?«
    »Sicherheit. Sie haben doch selbst erlebt, wie sicher er sich dort fühlt.«
    »Schon, aber ich bin trotzdem anderer

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