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1435 - Tödlicher Frost

1435 - Tödlicher Frost

Titel: 1435 - Tödlicher Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihnen folgen oder erst mal abwarten sollte.
    Schließlich entschied er sich dafür, mit zur Höhle zu gehen. Jasper sollte am Wagen bleiben und dort warten.
    Unterwegs fluchte der Major immer wieder, obwohl er die Strecke kannte. Aber dann setzte er sich sogar an die Spitze seiner Männer.
    Es war wieder ein kalter klarer Tag geworden. Kein Schnee fiel vom blassen Himmel, und alle nahmen den Geruch der Erde in sich auf.
    Nur ein paar Meter, dann war das Ziel erreicht. Major Grassow hatte sich vorgenommen, als Erster einen Blick in die freigelegte Höhle zu werfen. Sehr deutlich merkte er das Ansteigen der Spannung in sich.
    Der Eingang lockte.
    Aber Grassow blieb stehen, denn etwas hatte ihn gestört. Er wusste nicht direkt, was es gewesen war, aber es hatte schon eine Veränderung zum gestrigen Tag gegeben.
    Ein kurzes Nachdenken noch, dann wusste er Bescheid.
    Es war nicht mehr so kalt.
    Das heißt, die Kälte in der Höhle war nicht mehr so intensiv, wie er sie in Erinnerung hatte.
    In seiner Kehle setzte sich ein Kloß fest. Er rechnete mit bösen Überraschungen, aber er malte sich noch nichts aus. Sicherheitshalber holte er seine Armee-Pistole hervor. Er wusste, dass er von den Soldaten beobachtet wurde, und durfte auf keinen Fall eine Schwäche zeigen.
    Er drehte sich noch einmal zu den Männern um. »Ich werde die Höhle zunächst allein betreten!«
    Die Soldaten verstanden. Sie blieben in breiter Front zurück. Sie alle hatten gemerkt, dass hier etwas nicht stimmte. Der Chef schien eine gewisse Furcht zu empfinden, doch darüber sprachen manche nur sehr leise.
    Der Major tauchte in die Höhle ein. Zum Glück sahen die Soldaten sein Gesicht nicht. Es war blass geworden. Die Lippen lagen hart aufeinander und bildeten einen Strich.
    Die Düsternis machte ihm im ersten Moment zu schaffen. Doch diesmal hatte er seine Lampe mitgenommen. Er löste sie vom Gurt, und noch bevor er sie einschaltete, wusste er, dass sich hier etwas verändert hatte. Und nicht nur die Temperatur.
    Er leuchtete nach vorn, und der recht breite und helle Strahl leuchtete – ins Leere.
    Die vereisten Gestalten waren verschwunden!
    ***
    Ein Mann wie Major Grassow hatte in seinem Leben schon öfter Überraschungen erlebt. Was er allerdings hier sah, das schlug dem berühmten Fass den Boden aus.
    Keine der vereisten Gestalten war noch vorhanden. Er schaute in eine leere Höhle, durch die der Lampenstrahl wie ein dicker gespenstischer Finger strich.
    Wo der Kegel auch auftraf, es gab kein Ziel. Nur die Leere der Höhle und die entsprechenden Wände, die feucht schimmerten. Er ging mit tappenden Schritten weiter. Er sprach mit sich selbst, aber er wusste nicht, was er sagte.
    Hin und wieder lachte er auf und schüttelte dabei den Kopf. An der breitesten Stelle hielt der Major an. Er schickte seinen Strahl in die Höhe, denn die Decke hatte er noch nicht abgeleuchtet. Jetzt wollte er keine Möglichkeit auslassen und auch das Verrückteste in Betracht ziehen.
    Es gab keine Löcher an der Decke, von denen irgendwelche Tunnels ausgingen. Ebenso wenig wie in den Wänden vor ihm.
    Grassow stand einfach da und schüttelte den Kopf. Er hatte den Eindruck, an Halluzinationen zu leiden. Er und sein Fahrer Jasper hatten das alles doch nicht nur geträumt! So zumindest dachte er, weil er für sich eine Erklärung finden musste. Es war weiterhin für ihn nicht zu fassen, dass es die vereisten Leichen nicht mehr in dieser Höhle gab.
    Was tun?
    Er schaute nach vorn, zur Seite, wieder in die Höhe. Er hätte die anderen am liebsten gerufen, obwohl er wusste, dass er sich damit der Lächerlichkeit preisgegeben hätte.
    Draußen standen seine Soldaten und warteten auf ihren Einsatz.
    Er würde sie wieder zurückschicken müssen. Und zu Recht musste ei sich die Fragen gefallen lassen, ob bei ihm alles in Ordnung war.
    Der Offizier riss sich zusammen. Er konnte an den Gegebenheiten nichts ändern, und deshalb würde alles seinen Gang gehen. Einen Vorteil sah er auf seiner Seite. Von diesen Gestalten in der Höhle waren Fotos geschossen worden, und das allein zählte. Die Beweise gab es, und er hatte sie sogar weitergereicht.
    Hinzu kam sein Fahrer Jasper, der als Zeuge für ihn aussagen würde. So schlecht sah seine Lage also gar nicht aus. Nur mit den Soldaten musste er klarkommen. Wenn man ihnen die entsprechenden Befehle gab, würden auch sie kuschen.
    Noch einmal schickte er den Lampenstrahl auf eine Rundreise. Er stand in einer nach wie vor leeren Höhle, in

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