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1435 - Tödlicher Frost

1435 - Tödlicher Frost

Titel: 1435 - Tödlicher Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen Costello und seine Brut aufgenommen, wobei dieser Mafiaboss letztendlich durch einen Biss zu einem Vampir geworden war, der hatte gepfählt werden können.
    Seit dieser Zeit waren wir gut befreundet, und Karina Grischin arbeitete jetzt für den russischen Geheimdienst in einer besonderen Abteilung, die sich um Vorgänge kümmerte, die manchmal mehr als unbegreiflich waren. Sie war gewissermaßen mein russisches Pendant.
    Liiert war Karina Grischin mit Wladimir Golenkow, der einer der hohen Offiziere beim Geheimdienst war und deshalb leider mehr Schreibtischarbeit leisten musste. Als wir uns vor Jahren kennen gelernt hatten, da war er mehr ins »Gelände« gegangen, ebenso wie ich.
    Bei mir war der Job so geblieben, und am Schreibtisch hätte ich mich auch nicht wohl gefühlt.
    Auf dem vierstündigen Flug in die Taiga war genug Zeit, um mich einzuweihen. Karina hatte das gern getan, und ich wusste jetzt, dass wir es mit Geschöpfen zu tun bekommen würden, die eingefroren gewesen waren. Durch ein lokales Erdbeben war eine alte Höhle freigelegt worden. Dort hatte man sie gefunden, aber sie waren wenig später verschwunden gewesen. Aufgetaut und weg.
    Und jetzt befürchtete Karina, dass in dieser Gegend eine Menge Zombies herumliefen.
    »Hoffentlich ist das alles so einfach«, sagte sie zu mir.
    »Was meist du?«
    »Das mit den Zombies.«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, aber wir werden es herausfinden, hoffe ich.«
    Karina reckte sich. »Ich würde es kaum glauben, aber wir beide haben die Fotos gesehen, die dieser Major Grassow geschossen hat. Das waren keine Montagen. Ich habe sie überprüfen lassen. Wir werden Probleme bekommen.«
    »Aber bisher sind keine wieder aufgetaucht – oder?«
    »Nein, John. Ich habe jedenfalls nichts gehört.«
    »Dann lassen wir uns mal überraschen.«
    Wieder schaute ich aus dem Fenster in die Tiefe. Die Landschaft hatte ein anderes Gesicht angenommen. Die Berge waren näher herangerückt, und ich sah auch den hellen Puder auf den Gipfeln.
    »Schnee?«, fragte ich.
    Karina nickte. »Ja, es hat in diesen Regionen bereits geschneit. Ziemlich früh, doch so etwas kommt vor.«
    »Ja, ja, ich muss wohl umdenken. Bei uns war der letzte Monat eigentlich zu warm, aber jetzt haben wir auch in London Herbst.«
    »An unserem Zielort liegt bereits Schnee. Aber das meiste Zeug ist wieder verschwunden.«
    »Das will ich auch hoffen. Sonst hätte ich noch meine Skier mitbringen müssen.«
    »Keine Sorge, wir kommen auch so durch.«
    »Durch Schlamm und…«
    »Zum Beispiel.«
    »Ich lasse mich überraschen.«
    »Tu das.«
    Da steckten wir in der gleichen Situation wie die anderen Passagiere. Wir befanden uns nicht auf einem Linienflug, sondern hockten in einer Militärmaschine zusammen mit anderen Soldaten und großen Kisten voller Nachschub. Ich wusste nicht, was sich alles in den Kisten und Säcken befand und war nur froh, dass man das Zeug gut vertäut hatte, denn hin und wieder schüttelte sich die Maschine wie ein Mensch, der einen Hustenanfall erlitt.
    Die Reise ging weiter. Wir stachen hinein in den klaren Himmel, auf dem sich nur hin und wieder eine schwache Wolke abmalte.
    Wenn wir uns unterhielten, mussten wir laut sprechen, um das Brummen der Motoren zu übertönen.
    Die zwölf Soldaten, die mit uns in der Maschine saßen, dösten vor sich hin. Sie waren an den Lärm gewohnt und ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
    Wir würden mitten in der Pampa landen. Dort befand sich auch der Flugplatz und die ihm angeschlossene Kasernenanlage. Dort konnten wir mit den entsprechenden Zeugen sprechen, aber ich ahnte schon jetzt, dass nicht viel dabei herauskommen würde.
    Die Berge rückten näher, und auf ihren Höhen sah ich die weiße Schneedecke. Aber mir fiel noch mehr auf, da wir uns bereits im Sinkflug befanden. Das Gelände war nicht nur durch viele Falten gekennzeichnet, es waren auch Ortschaften zu sehen. Dörfer, die sich in die Landschaft hineinschmiegten und manchmal an den Ufern der kleineren Gewässer errichtet worden waren.
    Ich sah auch Äcker, die bereits gemäht waren und sich trostlos vom bunten Bild der Wälder abhoben.
    »So einsam ist es doch nicht.«
    Karina lächelte. »Für Sibirien ist diese Gegend schon dicht besiedelt.«
    »Wie kommt das?«
    »Der Boden ist fruchtbar. Hinter den Bergen hört es auf. Wer da lebt, muss richtig hart sein.«
    »Das glaube ich dir.«
    Wir flogen eine Linkskurve, und ich sah zum ersten Mal den militärischen Stützpunkt.

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