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1438 - Kinder der Retorte

Titel: 1438 - Kinder der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich habe."
    Er griff sich an die Brust. Der Rest war Blitz und Feuer. Und dann wurde der Holokubus dunkel, als die Gewalt dieser furchtbaren Explosion nach der Primärkamera griff und sie und alles andere im Umkreis von hundert Metern mit ihrer Glut auffraß.
    Aribo warf den Holorek zu Boden und trampelte wie verrückt darauf herum, bis er kein Bild und keinen Pieps mehr von sich gab. Er schluchzte und schrie weiterhin seinen Schmerz aus sich heraus, tobte bis zur absoluten Erschöpfung. Als sein Gefühlsausbruch vorüber war und er nur noch winselte, da umarmte ihn Plinal und drückte ihn fest an sich.
    In dieser Haltung verharrten sie, bis der Schweber vor dem Armesündertor landete.
    Plinal konnte sich später nicht mehr daran erinnern, wie sie an den Hyguphoten vorbei ins Getto und zum Basar der Waffenhändler gelangt waren. Es war aber nicht verwunderlich, daß die Kreit-Soldaten ihn anstandslos hatten passieren lassen. Denn in ihm war alles tot, er war gar nicht in der Lage, Angstschweiß zu produzieren
     
    8.
     
    Der Basar war ein gewaltiges Gebäude von Kuppelform. An der Basis hatte es gut und gerne einen Durchmesser von einem Kilometer, die höchste Höhe betrug 400 Meter. Die gewölbte Außenfläche, von vielen Zylindertürmen durchbrochen, war in unzählige Waben unterteilt.
    Trotz seiner Größe platzte der Basar aus allen Nähten, daß sogar auf dem weitläufigen Platz, der das Kuppelgebäude umgab, Händler ihre Stände aufbauen mußten; manche von ihnen waren mit Beibooten gelandet und verkauften quasi aus dem Laderaum heraus.
    Im Basar selbst herrschte ein mörderisches Gedränge; es war schon beinahe eine Frage des Überlebens, sich durch den dichten Strom von Passantenleibern durchzuboxen. Hier waren Angehörige aller möglichen Völker zu finden. Aribo und Plinal waren ständig auf der Hut, aber zu ihrer Erleichterung hatten sie in der Menge bisher noch keinen einzigen Blauen gesehen. Das Süd-Getto war ganz anders als die Hauptstadt New Taylor, es schien zu einer anderen Welt zu gehören.
    Aus dem Stimmengewirr waren immer wieder Lautsprecherstimmen herauszuhören, die die verschiedensten Waffen und andere Artikel anpriesen und einander an Lautstärke überbieten wollten. „Wie sollen wir uns hier zurechtfinden?" klagte Aribo.
    Sie fanden einen Wegweiser, der verschiedene Informationsmodi anbot, aber er gab weder Auskunft über einen Laden mit dem Namen URKNALL-BOMBE, noch über einen Waffenhändler namens Orbaon Nashar. „He", sagte eine keifende Stimme an Plinals Seite, und er spürte, wie er ständig am Ärmel gezupft wurde. „Habt ihr schon oder wollt ihr noch?"
    „Kein Interesse." Plinal sagte es automatisch und sah sich erst danach den aufdringlichen Kerl an, der immer noch an ihm herumzupfte. Es war ein unscheinbarer, zerlumpter Plophoser mit einem Rattengesicht. Er reichte Plinal nur bis an die Schulter. „Nicht so hastig, Gambler. Tritt dein Glück nicht mit Füßen. Ich keile für die seriöseste Lotterie von Plophos. Bei mir hast du die besten Chancen. Du kannst es dir bei mir aussuchen, ob du Jäger oder Gejagter sein möchtest."
    „Keines von beidem", herrschte Aribo den kleinen Plophoser an.
    Dieser ließ sich jedoch nicht abschütteln. „Ah, verstehe, ihr seid auf Waffen aus.
    Welcher Art? Kinderkram oder scharfe Sachen? Ich kann euch alles beschaffen."
    „Gibt es etwas, wo du nicht deine Finger drin hast?" erkundigte sich Plinal auf einmal freundlicher. Aribo stieß den Freund an, um ihn zum Weitergehen zu drängen. Aber Plinal schien auf einmal Interesse an dem aufdringlichen Kerl gefunden zu haben. „Es gibt nichts, was es im Getto gibt, das Alger nicht beschaffen kann - und das ist eigentlich alles, was NATHAN verboten hat, und noch einiges mehr."
    „In der Tat, wir suchen Waffen", sagte Plinal plötzlich. „Aber das Angebot der etablierten Händler interessiert uns nicht.
    Das ist alles genormt. Wir aber suchen nach etwas Auserlesenem, wenn du verstehst, was ich meine."
    „Alger hat für alles Verständnis, selbst für die ausgefallensten Wünsche", sagte der Kleine und fragte dann skeptisch: „Ihr wollt doch nicht etwa eine Transformkanone, he?" Er lachte gackernd über seinen eigenen Witz. „Zuerst einmal suchen wir nach versteckten Läden, die nicht im Wegweiser stehen", sagte Plinal. „Dort könnten wir noch am ehesten finden, was wir suchen."
    „He, Rotauge, du bist mir ja ein ganz Ausgefuchster", sagte Alger schelmisch und stieß Plinal an. „Es gibt

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