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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meiner Gegenwart. Ich wette, daß du es auch nicht..."
    Ein plötzlich losbrechendes Inferno ließ ihn verstummen. Draußen peitschten ungezählte Hochenergiestrahlen in den deckungsgebenden Stahlrumpf des Blues-Schiffes hinein.
    Fulgen fühlte sich nach vorn gestoßen.
    Weder Ondri noch der Überschwere dachten noch daran, ihn zu eliminieren.
    Die Frage der Ortung war geklärt. Man hatte einen schwerwiegenden Fehler begangen.
    Fulgen dachte in diesen wenigen Augenblicken nur an die Stimme des Warners. Er kannte sie! Er mußte sie zumindest einmal vernommen haben.
    Als er draußen ankam, glühte über ihm der Ynkelonium-Terkonitstahl. Dort, wo die zuerst ausgestiegenen Galaktiker Deckung gesucht hatten, kochte der steinige Boden des Schiffsfriedhofs. Es war niemand mehr zu sehen.
    Aktet Pfest und die Terranerin feuerten bereits auf rotuniformierte Ferronen. Sie waren Normalgeborene und trugen Kampfanzüge mit integrierten Schutzschirmaggregaten. Der UD-Befehlshaber hatte diesmal nicht den Fehler gemacht, ungeschützte Bionten in den Einsatz zu schicken.
    Wieder wurde eine Stimme in den nunmehr geschlossenen Helmen hörbar.
    Sie gehörte einer anderen Person; klang weich und einschmeichelnd. „Ich habe das Feuer einstellen lassen.
    Wann begreifst du endlich, daß du nie gewinnen kannst? Sei gehorsam, wie es sich für ein Gettokind gehört. Du bist erstaunt? Aber, aber, ich war schon vor dir auf Ferrol. Transmitter sind schnell!
    Komm aus der Deckung hervor!"
    Yart Fulgen konnte kaum noch etwas überraschen. Ihn interessierte nur noch die Frage, ob Ralt Nestur wußte, daß er, Fulgen, die Ankunft jener Fremden aufgezeichnet hatte, die den dritten Wall bezwungen hatten. „Colonel Ralt Nestur höchstpersönlich!" sprach er rauhkehlig in sein Mikrokom. „Du hast also NATHANS Einladung durchschaut. Hast du meinen Datenträger eingepeilt?"
    Er lachte in seiner diffamierenden Art. „Nein, Gettokind, überhaupt nicht. Als die Einladung ankam, wußte ich Bescheid.
    Deine sogenannte Notlandung hatte mir schon alles verraten. Die Totallöschung der Flugpark-Syntronik hat mir mehr verraten als eine Sicherheitskopie. Die hast du natürlich gezwungenermaßen ebenfalls löschen müssen."
    „Sicher!" bestätigte der Plophoser trocken. „Inwiefern war ich sonst noch ein Narr?"
    „Nicht doch! Gettokinder sind nun einmal so. Ich habe dich ziehen lassen, um durch dich eine gefährliche Terroristen-Zentrale zu finden. Ich habe sie gefunden!
    Du hast deinen Zweck erfüllt. Habe ich dir nicht immer gesagt, daß du meine Trittleiter nach oben bist? Deine geliebte Cristin konnten meine Experten leider nicht mehr rekonstruieren. Du wirst eine andere Gefährtin finden; eine ohne Terroristen-Ambitionen. Und nun komm heraus! Ich gewähre dir Straffreiheit. Der hiesige UD-Chef ist ein Freund von mir.
    Komm!"
    Ondri Nettwon sah das Gesicht des Plophosers hinter dessen Helmscheibe. Sie glaubte, in seinen Augen den Tod lächeln zu sehen. Ralt Nestur hatte nicht die Spur einer Ahnung, daß Fulgen den geheimsten Vorfall seit Jahrhunderten durch die syntronische Hintertür erfahren und sogar beweiskräftig aufgezeichnet hatte.
    Sie machte ihm ein Zeichen und deutete in die Richtung, in der die KASSKUNG abgestellt war. Er nickte wie unbeteiligt und stand tatsächlich auf. „Du bist doch wahnsinnig!" schimpfte der Überschwere. Es war ihm jetzt egal, ob er gehört wurde oder nicht. „Die Bestie macht dich physisch und psychisch fertig.
    Sie werden dich bestenfalls in einen Cyborg verwandeln und dir den Geist umdrehen."
    Yart ging weiter, bis er unter der vorderen Rumpfwölbung des riesigen Diskusraumers stand. Er hatte etwas gesehen, was Pfest nicht hatte erblicken können.
    Weiter rechts, in guter Deckung, stand einer, den er noch vor drei Tagen mehr gefürchtet hatte als den Tod. Seine rotbraune Kunsthaut war zu einem Panzer geworden, der unter dem aufgebauten Paratronschirm gut erkennbar war.
    Tauro Kasom wartete! Er hatte Fulgen vor der verräterischen Betriebsanweisung gewarnt. Seine schweren Waffen waren aus dem Multi-Cyborgkörper ausgefahren.
    Arme und Beine hatten sich bereits vom Torso getrennt. Sie waren eigenständige Kampf- und Handlungsmodule, die der ektopische Jäger jederzeit einsetzen und mit seinem organischen Gehirn kontrollieren konnte.
    Er ließ Yart Fulgen den Vortritt. Warum er es tat, war dem jungen Statistiker noch unklar, aber es genügte ihm momentan völlig, daß der ektopische Jäger anscheinend nicht sein Feind

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