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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sich das Feuer rasch aus.
    Dorian schleuderte die brennenden Fetzen nach allen Seiten und streute sorgfältig. Binnen weniger Augenblicke stand der Raum in hellen Flammen.
    Eines der Gläser zerplatzte. Eine übelriechende, ätzende Flüssigkeit sprühte nach allen Seiten. Wo sie auftraf, vergrößerte sie das sich ausdehnende Flammenmeer. Es knallte und krachte jetzt an allen Ecken und Enden.
    Dorian grinste.
    Hier würde nicht viel übrigbleiben. Gefahr, daß die Flammen den gesamten Palazzo vernichteten, sah Dorian nicht, wenn er die Tür gut verschloß. Der Raum war fensterlos und seine Wände fest, und wenn er die massive Tür geschlossen hielt, konnte er das, was an Flammen und Säuren durch den Spalt kam, ablöschen.
    Er wandte sich der Tür zu.
    Und erstarrte. Lautlos hatte sie sich bereits geschlossen.
    Und sie ließ sich nicht mehr öffnen.

    Kalter Nebel kroch von Wasser her wieder heran. Coco Zamis sah sich um. Auch hier, am Ankunftsort, vermochte sie nicht gegen den Willen des Kontrollgeists und damit des Sippenoberhaupts zu handeln. Sie wollte ausbrechen, aber sie blieb in ihrer kleinen Kapsel des Unterbewußtseins gefangen.
    Wie einen Schatten sah Coco eine Kapelle aufragen. Sie sah Büsche und Sträucher, sah hier und da Grabkreuze in der Dunkelheit aufragen. Wie bizarre Finger stachen sie aus dem Boden empor.
    Das Sternenlicht kam nicht mehr richtig durch. Stimmen klangen im Nebel wie von Watte gedämpft. Alles war dunkelgrau.
    Die Kapelle… der Friedhof… das war der Cimitero San Michele, die Friedhofsinsel! Hier wurden die toten Venezianer beigesetzt, auf dieser Insel abseits der Stadt!
    Die Toteninsel…
    Hier also spielten sich die grausamen Morde ab? Aber wozu?
    Condano muß erwachen!
verriet ihr das Zardoni-Wissen des Kontrollgeistes plötzlich. Alles in der Scheingestalt, die Coco kontrollierte, strebte plötzlich diesem Vorhaben entgegen. Condano sollte aus der Grabestiefe emporsteigen und zu neuem Leben erwachen! Aber wer oder was dieser Condano war, begriff Coco immer noch nicht.
    Das Erkennen kam stückweise, je nachdem, wie weit der Kontrollgeist mit ihr verschmolz. Wenn sie gegen ihn ankämpfte, zog sich das Begreifen, der Informationsfluß, weiter zurück. Es war eine Wechselwirkung. Wenn Coco sich ernsthaft befreien wollte, mußte sie auf vielleicht wichtige Informationen verzichten.
    Sie beschloß, es auf das Schlimmste ankommen zu lassen. Sie wollte mit ihrem geistigen Befreiungsversuch bis zum letzten Augenblick warten. Damit riskierte sie unter Umständen das Leben des Mädchens, andererseits standen ihre Chancen aber auch so sehr gering, einen Rettungsversuch erfolgreich durchführen zu können. Abgesehen davon, daß sie sich selbst im Moment gar nicht der Kontrolle entziehen konnte. Sie mußte den Kontrollgeist in Sicherheit wiegen und selbst wieder neue Kraft schöpfen. Sie hoffte, daß ihr genug Zeit dafür blieb.
    Wenn nicht, wurde dieses Unternehmen zu einem Fiasko.
    Und das Warten, das Passiv-Bleiben, verschaffte ihr vielleicht weiteres Wissen. Wenn der Kontrollgeist eine engere Bindung mit ihr einging, konnte sie mehr in Erfahrung bringen.
    Sie mußte wissen, wer Condano war und warum Condano aus Grabestiefen aufsteigen sollte.
    Die Dämonen, grauhäutig in ihren dunklen Kutten mit den roten Lichtern vor ihren Augen, schritten jetzt über die Wege des Friedhofs. Die Kirche blieb als düsteres Bauwerk hinter ihnen zurück. Je weiter sie sich von ihr entfernten, desto geringer wurde die unangenehme Ausstrahlung, die von dem Gebäude ausging und die Dämonen störte. Auch Coco spürte den dumpfen Druck, den der Kontrollgeist ihr übermittelte.
    Sie ging nicht…
    Sie schwebte wie die anderen sechs. Ihre Füße berührten den Boden nicht. Ein magisches Feld trug sie alle. Sie durften den Boden jetzt nicht mehr berühren, um nicht die Zeremonie vorab in Frage zu stellen. Nur das Opfer, das' Mädchen, dessen Leben Condano zufließen sollte, durfte Kontakt haben. Zwei der Dämonen schleppten es mit sich. Gaby Reuter hatte ihren Widerstand aufgegeben. Sie fror und zitterte, sie war kraftlos geworden. Ihr verzweifelter Widerstand hatte sie erschöpft.
    Sie wußte, daß sie diese Toteninsel nicht mehr lebend verlassen würde. Von den sechs anderen Toten wußte sie selbst nichts, aber sie konnte sich denken, daß niemand diese Anstrengungen unternahm, der sie wieder laufenlassen wollte.
    Hier endete ihr Lebensweg.
    Und sie konnte sich nicht mehr dagegen wehren.
    Coco Zamis wartete

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