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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darüber lag eine Schicht aus rotem Licht.
    Einzelne Lichtquellen waren nicht zu erkennen. Es handelte sich um eine isotrope Helligkeit, wie sie hinter dem Ereignishorizont von Black Holes zu finden war. Gebannt blieb Nia stehen. „Ich glaube, diese Wesen haben mehr mit den Schwarzen Sternenstraßen zu tun, als wir ahnen", hauchte sie. „Ob Tiff in der Planetoidenanlage auch auf Aiscrou gestoßen ist?"
    Der Gedanke an ihn stimmte sie wehmütig. Sie hoffte inständig, daß Tiff und seine Begleiter sich nicht in Gefahr befanden. „Peter, wo steckst du?" fragte Irmina. „Kannst du uns hören?"
    Die Antwort klang genuschelt und verzerrt. Die SERUNS machten jedoch ihren Ausgangsort ausfindig, und die drei Gestalten flogen senkrecht empor durch die Grünzone und die Rotzone bis in die Gelbzone. Und dort fanden sie auch O'Connell oder vielmehr das, was von ihm noch zu sehen war.
    Der winkende Aiscrou mußte ein Gravitationsmechaniker sein, der auch als Maurer oder Fassadenstrukteur tätig war.
    Er hatte den Terraner mit dem Kraftfeld eingefangen, ihn durch eine Öffnung ins Innere der Pyramide gebracht und in eine Wand eingepaßt, wo er nun als Schmuckstück hing. Nur die Vorderseite seines SERUNS ragte aus dem Material der Wandung hervor, und das Gesicht hinter der Helmscheibe wirkte im gelben Licht totenbleich. O'Connell grinste. „Hoffentlich könnt ihr mich auf diese Entfernung besser verstehen", sagte er. „Es ist gerade kein angenehmes Gefühl, als Kunstwerk in einer Wand zu hängen und aus eigener Kraft nicht heraus zu können.
    Tut etwas, bevor ich Rheuma bekomme.
    Es ist ziemlich kalt hier, trotz Klimaanlage!"
    Sie hielten nach Aiscrou Ausschau, doch keines dieser Wesen ließ sich blicken. Also zogen sie ihre Desintegratoren und schnitten Peter O'Connell aus der Wand heraus. Sie fingen ihn auf und transportierten ihn zum Boden hinab, wo sie ihn von den letzten Resten der Wand befreiten. Danach war er wieder voll bewegungsfähig. „Ich will mich nicht beschweren", erklärte der hagere Terraner. „Aber für Kunst und Architektur scheinen die Kerle verdammt viel übrig zu haben."
    Aus dem Nichts heraus tauchte eine ganze Gruppe der Kartoffelsack-Wesen um sie herum auf und vollführte ein so fürchterliches Gebrüll, daß die SERUNS automatisch die Lautsprecher abschalteten.
    Irminas Arme schössen nach vorn, sie wollte eines der Wesen packen und schütteln. Sie griff ins Leere. Wie auf Kommando waren die Aiscrou verschwunden. Die SERUNS öffneten die Helme. „Hoffentlich gelangen die nie bis nach Terra", meinte Nia Selegris. „Sie würden nicht nur die Mauern von Jericho einstürzen lassen."
    Sie berührte damit eine wunde Stelle in ihnen allen, denn sie erinnerte daran, daß sie nicht in der Milchstraße herausgekommen waren, sondern in einer fremden Galaxis. „Und hoffentlich begegnen sie nie dem Meistersänger Salaam Siin. Er würde vermutlich an der Welt verzweifeln!" fügte Winston Cliff hinzu. „Kommt. Dort hat sich eine Öffnung gebildet!"
    Sie beeilten sich und rannten hinaus auf die Straße. Von den Bewohnern der Stadt war weit und breit nichts zu sehen, und sie setzten ihren Flug fort.
     
    *
     
    Gundula Jamar gab es auf, dem Stellvertretenden Kommandanten der PERSEUS Redeverbot zu erteilen. Bolder Dahns bohrende Fragen gingen ihr nicht nur auf den Geist, sondern auch an die Nerven. Sie sonderte sich ein wenig von der Gruppe ab und studierte den üppigen Bewuchs der Schlangeninsel, der die Stadt und den Raumhafen umgab. Mit Hilfe des SERUNS ortete sie im Infrarotbereich und vermaß die Konturen der georteten Wärmebilder. Insgesamt kam sie auf lediglich fünf verschiedene Tierarten, von denen eine zu den Vögeln gehörte, denn sie sah, wie sich eines der Bilder bewegte und den Wald verließ, um sich hoch in die Lüfte zu schwingen. Der Vogel besaß eine spindelähnliche Form mit durchsichtigen Membranschwingen, und er glitt beinahe reglos durch die Luft. „Ich sehe mir den Wald näher an", verkündete sie und ließ sich nach unten sinken. Sie verschwand durch das hohe Blätterdach und scheuchte dabei die Bewohner des Waldes auf. Sie sank an einem Baum vorbei, auf dem ein zotteliges Etwas hockte und sie mit zitternden Fühlern musterte. Das Tier lief nach oben spitz zu und besaß eine Form, die an eine Pyramide erinnerte. Als Gundula anhielt und der SERUN es fotografierte, da bekam es durch den plötzlichen Infrarotausbruch einen solchen Schreck, daß es von seinem Ast zwanzig Meter hinab bis

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