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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum Waldboden hüpfte. Dort prallte es fauchend auf, hüpfte empor wie ein Gummiball und schlug sich seitlich in die Büsche, so schnell es ging. Es riß dabei ein anderes Tier aus seinem Schlaf, und das stieß ein Gebrüll aus wie eine Horde Löwen und machte sich mit seiner ganzen Familie auf die Flucht. Es besaß annähernd Kugelform und trug über sich ein Schneckenhaus aus Kalk, das Gundula unwillkürlich an mehrere Gebäude der Stadt erinnerte. Als sie die kleine Gruppe verfolgte, da hielten die Tiere plötzlich an und verschwanden in ihren Häusern. Nur die gewundenen Gebilde ragten über den Boden auf. „Wo steckst du?" meldete sich Bolder Dann. „Ich glaube, wir bekommen Besuch!"
    „Aiscrou?" fragte sie. „Was für eine blöde Frage!" maulte Dahn.
    Die Kommandantin der PERSEUS verließ den Wald und flog in Richtung Ozean. Kurz darauf sah sie die Gruppe vor sich, und sie sah auch ungefähr zwanzig Einheimische, die Geräte vor ihren nackten Körpern trugen und mit ihnen ihren Flug steuerten. Sie kamen vom Meer her und flogen in einer breiten Front auf die Terraner zu. „Vorsicht!" schrie die Eiserne Gundi. „Die haben eine Teufelei vor!"
    Fast gleichzeitig griffen Traktorstrahlen nach den Mitgliedern der Gruppe und drückten sie nach unten auf die Wasseroberfläche. Nacheinander versanken sie im Ozean, und es dauerte vielleicht eine halbe Minute, bis sie wieder auftauchten; Diesmal wurden die SERUNS beschleunigt und hüpften wie geworfene Kiesel über die Wasseroberfläche.
    Anschließend gingen sie erneut unter. „Hölle, Tod und Teufel", fluchte Gundula. „Das wird ja immer schöner. He, ihr Säcke! Wie benehmt ihr euch eigentlich?"
    Sie zog ihre Waffe und schaltete sie auf Paralyse. Sie wählte die Streuung besonders stark und betätigte den Auslöser.
    Ein Schwall Energie fächerte auseinander und traf die Aiscrou in breiter Front. Die Wesen kümmerten sich nicht darum, die Lähmstrahlung schien ihnen nichts auszumachen. Gundula Jamar erntete lediglich ein entsetzliches Trompetengebrüll. Sie variierte die Waffe und schaltete sie kurz vor dem nächsten Schuß um auf Desintegrieren. Übergangslos war der Spuk vorbei. Die Aiscrou verschwanden, und die SERUNS tauchten mit ihren Besitzern aus dem Ozean empor. „Herzlich willkommen", empfing die Kommandantin sie. „Nicht einmal hier kann man euch allein lassen. Wie soll das erst werden, wenn wir mit richtigen Gegnern zusammentreffen, die über ähnliche technische Mittel verfügen?"
    Sie wurden einer Antwort enthoben, denn von den Mutterschiffen kam eine Meldung, die sie sofort auf andere Gedanken kommen ließ. „Lamon spricht", sagte die Stimme. „Wir haben Kontakt mit den drei Beibooten. Sie sind über den Ereignishorizont getaucht. Das Schiff, das wir über Muurdau-Caup beobachtet haben, ist in der Nähe des Black Hole und nimmt sie ins Schlepptau.
     
    6.
     
    Sie nannten das Schiff einfach Stiletto.
    Es brachte die drei Beiboote mit den üblichen Zugstrahlen auf und verankerte sie an der Schiffshülle. Ein Funkkontakt zu der möglichen Besatzung kam nicht zustande, und Fellmer Lloyd versuchte, aus den Gedanken Huiscaps Einzelheiten zu erfahren.
    Es war sinnlos. Der Aiscrou war über seine Entführung so erbost, daß er sich in eine Fähigkeit flüchtete, die seinem Volk offenbar in die Wiege gelegt war. Er dachte völlig durcheinander. Seine Gedankenprozesse liefen so schnell und so vielschichtig ab, sie waren so unklar und verschwommen, daß der Telepath kein klares Wort daraus entnehmen konnte.
    Seufzend ließ er sich in seinen Sessel zurücksinken. „Ihr könnt das Fesselfeld ausschalten", sagte er zu Tifflor. „Vielleicht wird er dann ruhiger!"
    Für den Übergang über den Ereignishorizont hatte die Automatik des Beiboots den Aiscrou mit einem Feld umgeben, damit er mangels einer geeigneten Sitzgelegenheit nicht stürzte und sich verletzte, wenn es zu unerwarteten Erscheinungen kam, die vom Gravogenerator nicht völlig abgefangen werden konnten.
    Die Suche nach den drei Schiffen hatte sofort nach dem Auftauchen über dem Horizont begonnen. Sie waren in der Nähe des weißgelben Sterns ausgemacht worden, der sich in 1,8 Lichtjahren Entfernung befand und zwei Planeten besaß. Eine erste Funkverbindung war zustande gekommen.
    Dann war das Stilette aufgetaucht und hatte sich rührend um sie gekümmert.
    Inzwischen beschleunigte das Schiff und vollführte eine Hyperraumetappe, die es beinahe bis in einen Orbit über dem zweiten Planeten

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