145 - In den Fängen der Dämonenspinne
bewegt. Angst
schwang in ihr mit. Hier im Netz schien er sich offensichtlich auch nicht
besonders wohl zu fühlen.
»Nun sitzen wir beide im gleichen Boot. Tun
Sie etwas, Mister Conolty !«
Er wollte noch mehr sagen, aber dazu kam es
nicht.
Deutlich hörten sie, wie ein Wagen draußen
vor dem ehemaligen >Saloon< scharf abgebremst wurde. Dann schlug eine Tür
zu. Einige Sekunden lang Stille. Dann Schritte. Die Treppe draußen ächzte.
Schritte auf Treppen, die nach unten führten.
Dann quietschten rostige Angeln.
Gleich darauf tauchte unter dem Netz eine
Gestalt auf. Sie trat ein in das geräumige Kellergewölbe, in dem ein Teil des
erbeuteten Schatzes aus den Anden aufbewahrt wurde, in dem Jonathan Drummer und
Sandra Stanton zu goldenen Standbildern geworden waren und wo der offenbar tote
Tony Stanton aus Stanville, dicht eingesponnen von den Fäden der Spinne, im
Innern des Kokons seine Umwandlung durchmachte ...
Stan Conolly hielt
noch immer in der Rechten die Taschenlampe.
Der scharfe, helle Lichtstrahl der
Taschenlampe riß ein umgrenztes Teilstück des Kellers aus dem Dunkeln und
bewirkte, daß der Halbschatten dahinter sich ebenfalls auflockerte.
In das Licht - trat ein Mann. Jay Hammon! Auf
den Armen hielt er eine Frau. Morna Ulbrandson . . .
Larry hatte das Gefühl, mit Eiswasser
übergossen zu werden.
Jay Hammon blickte nach oben, Mit ungläubigem Gesichtsausdruck nahm er den Fremden und
seinen Freund Conolly wahr.
Larry sah, wie Hammons Gesicht sich veränderte. Er empfing einen Gedankenimpuls Conollys und war offensichtlich im gleichen Augenblick über alles unterrichtet, was sich
hier in der Zwischenzeit abgespielt hatte.
Morna war wie ein Paket verschnürt. Klebrige
Spinnfäden umhüllten ihren Körper. Sie trug einen breiten, gewebten Streifen
über dem Mund, damit sie nicht schrie.
Es lief wie ein Krampf durch Hammons Körper.
Er machte kurzen Prozeß, ließ einfach los,
und Morna plumpste hilflos zu Boden. Sie rollte auf die Seite, rundum
verschnürt.
Wie in Trance trat Hammon weiter unter das
Netz. Sein bleiches Gesicht war nach oben gerichtet. Dann wurde aus Jay Hammon,
wie aus einem Menschen, der mit dem Fluch der Werwolf- Verwandlung beladen war,
die Dämonenspinne Malachonia .
Rund um den Nacken begann die borstige
Behaarung. Arme und Hände veränderten sich, wurden haarig und zeigten am Ende
klauenartige, hornbesetzte Anwüchse.
Zwischen den beiden Vorderbeinen trug Hammon
noch seinen menschlichen Kopf. Der wirkte jetzt seltsam fahl, ausdruckslos und
leer. Dann fing es auch im Gesicht an zu sprießen. Die Augen wurden
facettenförmig, der letzte Rest menschlicher Haut verschwand.
Die Dämonenspinne bewegte sich mit
elastischen, schwingenden Bewegungen.
Sie glitt an der Wand empor und erreichte
wenig später die Ausläufer des über den gesamten Kellerraum ausgespannten
Netzes.
X-RAY-3 hielt den Atem an. Die Scheren
öffneten sich bedrohlich. Aus dem Maul der Spinne kam ein heiseres, gieriges
Fauchen.
Larrys Herz pochte. Sollte dies das Ende
sein? Würden die Scheren ihn zerfetzen oder die Spinndrüsen ihn einweben, daß
er hier in diesem düsteren, muffigen Keller ein Teil des Goldes der Dämonen
wurde, von einer nicht minder dämonischen Spinne bewacht?
In der Todesangst mobilisierte er noch mal
alle Kraft.
Er mußte die Smith & Wesson-Laser in die
richtige Position bringen, wollte er noch etwas zu seinen Gunsten ändern.
Diesmal konnte er seine Gedanken nicht tarnen. Sie wurden des sich nähernden
Ungetüm voll bewußt.
Da spürte er, wie sich etwas Fremdes in sein
Bewußtsein zwang. Der Wille der Dämonenspinne! Sie versuchte, Brents eigenen
Willen hypnotisch zu bremsen. Da waren also noch mehr Talente, die in diesem
unheimlichen Wesen steckten. Verändert an Körper und Geist konnte Jay Hammon
seine Opfer lenken und führen - ganz wie er es wollte ...
Die Spinne war noch einen Meter entfernt. Da
streckten sich die haarigen Beine nach ihm aus.
X-RAY-3 spannte seine Muskeln. Wieder schoß
er aus der Hüfte heraus, die Mündung der Smith & Wesson-Laser ruckartig
herumziehend.
Der Strahl jagte genau zwischen den Greifern
auf den Kopf der Spinne zu, verfehlte ihn jedoch um Handbreite.
Dann war die Spinne heran. Der rechte Greifer
schnellte auf X-RAY-3 zu. Die Schere umklammerte die Schulter jenes Armes, mit
dem Larry Brent geschossen hatte. Er wurde durch die Wucht des Angriffs in das
federnde Netz gedrückt.
Und dann ging es drunter und drüber ...
Larry sah, daß
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