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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erforderlich."
    Reginald Bull wußte, wann er zurechtgewiesen wurde; und es bereitete ihm kein Vergnügen. Er setzte zu einer heftigen Erwiderung an, da fiel ihm Eirene in die Parade. „Es gibt natürlich eine andere Möglichkeit", sagte sie. „Ich dachte, Sedge wollte darauf zu sprechen kommen."
    „Es war deine Idee", brummte der Mediker. „Mit den modernen Methoden der Synthese ist es ein leichtes, ein Material so zusammenzustellen, daß es für alle Methoden der Altersbestimmung so aussieht, als wäre es fünfzehn bis achtzehn Millionen Jahre alt", fuhr Eirene fort. „Man bringt in die Synthesemasse gerade so viel radioaktive Originalelemente und Zerfallsprodukte ein, daß der Analyse gar nichts anderes übrigbleibt, als ein solches Alter zu errechnen."
    Sie schwiegen überrascht. Es gab Augenblicke, da bewies Eirene Umsicht und analytische Denkfähigkeit, die weit über ihre knapp 19 Jahre hinausgingen. Natürlich, sie wären selbst beizeiten auf diese Idee gekommen. Aber Eirene hatte die Alternative sofort erkannt, als ihr Sedge Midmays' Meßergebnisse vorlagen. „Warum hätte sich jemand solche Mühe machen wollen?" fragte Roi Danton verwundert. „Um uns zu täuschen", antwortete Eirene. „Wir sind noch nicht fertig mit der Untersuchung. Es gibt noch ein paar weitere Radioaktivitätsspuren, die die Analyse untersuchen kann. Vielleicht hat der, der das Material synthetisierte, doch irgendwo einen Fehler gemacht - immer vorausgesetzt, daß meine Theorie richtig ist. Wir sollten uns also darüber den Kopf jetzt nicht zerbrechen. Wichtiger erscheint mir etwas anderes."
    Sie sprach jetzt wie eine Lehrerin, die ihre Schüler davon abhalten will, die Gedanken in die falsche Richtung vorstoßen zu lassen.
    Perry Rhodan musterte seine Tochter erstaunt. War es das Erbe der Kosmokratin, das aus ihr sprach? „Du hast gehört, daß sich in der unterirdischen Anlage eine zweite Explosion ereignete, gerade als wir durch das Einstiegsloch in die Höhe schwebten?" Sie sprach jetzt den Vater direkt an, und als er nickte, fuhr sie fort: „Ich gab unseren fünf Robotern den Auftrag, den Explosionsort zu untersuchen. Die Ergebnisse liegen inzwischen vor."
    Sie erteilte dem Servo einen knappen Befehl. Ein Hologramm wurde projiziert.
    Der halb verschüttete Gang war zu sehen, der vom Einsturztrichter zur Geschützkammer führte. Der Roboter, der die Aufnahme angefertigt hatte, bewegte sich vom Trichter in Richtung Kammer. Da, wo die Wand des Korridors am weitesten aufgerissen war, sah man einen mannshohen Hohlraum, der hinter der Wand gelegen hatte und mit hellgrauer, offenbar in Eile aufgetragener Gußmasse ausgekleidet war.
    Der Hohlraum war ebenfalls zur Hälfte mit herabgestürztem Erdreich erfüllt.
    Das Bild wechselte. Zwei Roboter waren jetzt damit beschäftigt, die lehmige Erdmasse zu durchwühlen. Gegenstände kamen zum Vorschein, die ursprünglich wohl im Hohlraum untergebracht gewesen waren. Es handelte sich um Fragmente, die früher zu einem größeren Ganzen gehört haben mußten. An den Bruchstellen waren deutliche Spuren der Hitzeeinwirkung zu sehen. Die Sekundärexplosion war offensichtlich von bedeutender, wenn auch lokal begrenzter Wucht gewesen.
    Abermals ein neues Bild: Die gefundenen Fragmente säuberlich auf einem Stück dicker Plastikfolie nebeneinander aufgereiht.
    Eirene begann zu erklären: „Die Nische in der Wand befindet sich in unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem wir Gesil sahen. Schaut euch die Bruchteile genau an. Es ist uns nicht gelungen, sie zusammenzufügen und das Gerät zu rekonstruieren, zu dem sie früher gehörten.
    Die zweite Explosion war rein chemischer Natur, mit primitiven Sprengstoffen erzeugt.
    Aber sie war energiereich genug, um das Gerät so gründlich zu zerstören, daß ein Rückschluß auf seine Funktion nicht mehr möglich ist."
    An dieser Stelle meldete sich Sedge Midmays zu Wort. „Übrigens wurde auch eines der Fragmente der Altersanalyse unterzogen.
    Nach soviel Unerklärlichem wird es euch nicht mehr wundern: Seine Zusammensetzung läßt ebenfalls auf ein Alter von fünfzehn bis achtzehn Millionen Jahren schließen."
    Das Bild erlosch. Man hörte Reginald Bull murmeln: „Es könnte ein Projektor gewesen sein. Ihr habt keine Vision gehabt, sondern es ist euch ein Bild vorgegaukelt worden."
    „Bedenk doch, was du sagst!" hielt ihm Perry Rhodan entgegen. „Wer hätte das Ding installieren sollen? Wer hätte wissen können, daß Perry Rhodan nach Sisyphos kommt

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