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1461 - Der Friedenssprecher

Titel: 1461 - Der Friedenssprecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollen."
    „Wovon redet ihr überhaupt?" Jetzt war das Staunen ganz offen auf der Seite Perry Rhodans und seiner Freunde.
    Gavval blickte Degruum fragend an. Der nickte, und sie sagte: „Wir reden vom Friedenssprecher!
     
    3.
     
    Heh! Cantaro! Alle Welt sagt, daß ihr blutdürstige und herrschsüchtige Monstren seid.
    Alle Welt erzählt von euch, daß ihr die Milchstraße mit allen Völkern terrorisiert, daß ihr ausmerzt, was euch nicht gefällt, und daß ihr frevelhafte genetische Experimente durchführt.
    Wir Anoree wissen, daß das nicht stimmt. Ihr habt euren Drang nach wissenschaftlichen Experimenten nie bremsen können. Dafür bestand auch gar kein Grund. Wir wissen aber auch, daß ihr den Pfad der Rechtschaffenheit verlassen habt. Ihr seid über eure Ziele hinausgeschossen und habt dabei den Blick für die Realitäten verloren.
    Wir sind hier, um euch zu helfen. Diese Hufe bedeutet nicht Zwang. Ihr seid in euren Entscheidungen völlig frei. Wir nehmen uns aber das Recht, euch aufzufordern, euch und die geschaffenen Gegebenheiten kritisch zu betrachten und zu bewerten.
    Wenn ihr wahre Hilfe wollt, dann nehmt unsere Hände. Wenn ihr wahre Hilfe wollt, dann traut den Bildern, die wir euch senden. Wenn ihr wahre Hilfe wollt, dann glaubt unseren Worten.
    Wenn ihr sie nicht wollt, dann folgt weiter den Lügen der Betrüger, die euch für ihre Zwecke benutzen und mit Verlockungen vom Pfad der Wahrheit und Tugend stoßen.
    Hier sind unsere Hände! Es sind jetzt und hier nur wenige, ganze sechs an der Zahl. In der Heimat jedoch warten viele andere Hände auf euch. Sie warten auf den Schritt, den ihr tun wollt, um in den Kreis der Ehrenhaften zurückzukehren. (Aus den Versen und Bildern des Friedenssprechers) So war es gewesen. Perry Rhodan erinnerte sich an jedes Wort der Anoree und auch an seine Verblüffung.
    Friedenssprecher! Dieses Wort hatte sein Staunen geweckt. Und nicht nur seins.
    Der Terraner holte sich noch einen Drink. Dann setzte er seine Rekapitulation zu den vergangenen vier Wochen fort, die ihn letztlich und zusätzlich davon überzeugt hatten, daß die Cantaro Shister hatten angreifen müssen. Die Cantaro oder Monos? Oder die „Herren der Straßen"? Diese Frage spielte im Moment noch eine untergeordnete Rolle.
    Oder doch nicht?
    Der Friedenssprecher war aktiv geworden, -und das mußte den Feind, wer immer das auch war, zu Taten veranlaßt haben.
    Zurückhaltung wäre aus der Sicht dieses Feindes sicher falsch gewesen. Auch von dieser Warte gesehen, war der Angriff auf Shister das Resultat einer zwingenden Logik des unbekannten Gegners. Wo sich Rhodan jeweils aufgehalten hatte, mußte diesem ohnehin bekannt sein.
    Was war alles - außer dem bedeutungsvollen Gespräch mit Degruum und Gavval - in den letzten dreißig Tagen vor dem Angriff auf Shister noch geschehen? Sie hatten den unterirdischen Stützpunkt ausgebaut.
    Die Anoree waren ihren eigenen Weg gegangen. Perry Rhodan rief sich auch diese Fakten aus der Erinnerung zurück, denn sie schienen zunehmend an Bedeutung zu gewinnen.
    Die drei Anoree!
    Rhodans Gedanken kehrten noch einmal in die jüngste Vergangenheit zurück, die für ihn weitgehend im Goring-Maat-System stattgefunden hatte.
    Degruum, Gavval und Shyrbaat erklärten zum wiederholten Mal, daß sie sich von Anfang an auf die Schaffung des Friedenssprechers vorbereitet hatten. Von Anfang an, das bedeutete seit der ersten Begegnung mit Julian Tifflor und seinem kleinen Verband. Und seit dem Zeitpunkt, an dem die drei Anoree beschlossen hatten, mit ihrer YAL-CANDU zusammen mit Tifflor über eine Schwarze Sternenstraße in die Lokale Galaxiengruppe zu fliegen.
    Perry Rhodan kam diese Weitsicht etwas merkwürdig vor. Sie unterstrich jedoch, daß die Anoree das geglaubt hatten, was ihnen von Tifflor über die Cantaro berichtet worden war.
    Und genau das leugneten oder verdrehten sie jetzt am Ort der Freveltaten. Und obwohl sie die Taten der Cantaro in Frage stellten, wollten sie etwas gegen sie unternehmen ... oder für sie?
    Ganz ließ sich dieses Verhalten nicht erklären.
    Auf Shister schrieb man den 9. September 1145, als sich die YAL-CANDU wieder einmal meldete. „Wir möchten in Kürze starten", teilte Degruum lapidar mit. „Wir möchten den Friedenssprecher installieren. Dazu ersuchen wir um deine Zustimmung. Danach kehren wir zu euch zurück."
    Da Perry Rhodan mit diesem Schritt schon gerechnet hatte, zögerte er nicht mit seiner Zustimmung. Eine Verweigerung wäre sowieso sinnlos

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