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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ted Ewigk fühlte sich nicht wohl.
    Nicht zum ersten Mal befand er sich in Ash’Naduur. Er hätte also wissen müssen, was für eine Umgebung ihn hier erwartete. Dennoch war er wie ein blinder Tölpel fast ins Zentrum der Katastrophe getaumelt. Hals über Kopf hatte er die Erde verlassen und war durch ein Weltentor nach Ash’Naduur gegangen.
    Er hatte keine Zeit verlieren wollen, und er hatte sich auch nicht erst noch lange und umständlich mit Zamorra und seiner Gefährtin auseinandersetzen wollen. Und - er hatte auch befürchtet, daß Carlotta versuchen würde, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
    Deshalb hatte er darauf verzichtet, sich erst einmal vernünftig auszustatten, und war sofort hinübergewechselt. Vielleicht spielte dabei auch seine Befürchtung eine Rolle, zu spät zu kommen, wenn er sich nicht beeilte…
    Aber er wollte Sara Moon in seine Gewalt bringen. Er hatte es schon einige Male versucht, aber jeder dieser Versuche war in den letzten Wochen fehlgeschlagen. Immer wieder war er zu spät gekommen. Wenn er erfahren hatte, wo sie sich aufhielt, und er dort eintraf, war sie schon wieder verschwunden.
    Aber für ihn war es eine Frage des Überlebens, sie gefangenzunehmen und nach Wales zu bringen, in Merlins unsichtbare Burg Caermardhin. Sie war die ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN, und sie trachtete ihm nach dem Leben. Denn sie wußte nur zu gut, daß er ihr einziger ernstzunehmender Gegner war. Er hatte vor ihr dieses Amt innegehabt, und als sie ihn von seinem Thron stürzte, hatte sie vergessen, ihn zu töten. Seitdem fürchtete sie, daß er sich seinen Rang zurückholen würde, und sie setzte alles daran, ihrerseits ihn ausfindig zu machen und zu töten.
    Bisher hatte auch das nicht funktioniert. Aber einmal waren ihre Schergen schon sehr nahe dran gewesen.
    Diesmal wollte Ted es schaffen. Von einer Dämonin hatte er erfahren, wo sich Sara Moon derzeit aufhielt. Stygia hatte ihm zwar nicht den Namen von Merlins zur Schwarzen Magie entarteten Tochter genannt, aber sie hatte von dem ERHABENEN gesprochen, ohne zu wissen, daß die beiden miteinander identisch waren. Das wußte kaum jemand. Zamorra und Nicole Duval waren darüber informiert, Ted Ewigk und die beiden Druiden Gryf und Teri. Unter den Dämonischen hatte es sich noch nicht herumgesprochen. Was das anging, war Sara Moon sehr auf Geheimhaltung bedacht. Deutete es nicht nebenbei auf eine starke Unsicherheit in ihr hin, daß sie sich den anderen Ewigen stets in einem sie geschlechtslos wirken lassenden Overall und in einem Helm zeigte, der ihren Kopf völlig umschloß und nicht die geringsten Rückschlüsse darauf zuließ, wer in diesem Anzug steckte? Nicht einmal ihre Stimme konnte sie verraten, weil sie von einem elektronischen Vokoder verzerrt wurde.
    Und nun befand sie sich in Ash’Cant! »Eine Versammlung der Alphas der Ewigen«, hatte die Dämonin Stygia gesagt. »Ich erfuhr eher zufällig davon. Wenn du dich beeilst, kannst du sie noch erleben. Dort findest du den ERHABENEN. Sie planen etwas, das weder euch Menschen gefallen kann, noch uns Dämonen. Daher ist es auch in unserem Sinne, wenn du nach Ash’Naduur gehst und den ERHABENEN zum Duell forderst und besiegst.«
    Er hatte eine Falle vermutet, als sie von Ash’Naduur sprach, und ganz sicher war er immer noch nicht, ob es ihr wirklich darum ging, die Pläne der Ewigen zu durchkreuzen. Warum versuchte sie dann nicht selbst, die Mächte der Hölle zu entfesseln und nach Ash’Naduur einzudringen? Dem Fürsten der Finsternis hätte es sicher Vergnüngen bereitet, über die Ewigen herzufallen.
    Aber vielleicht hatte Stygia sich mit ihrem Wissen tatsächlich nur freikaufen wollen. Ted hatte die Dämonin in seiner Gewalt gehabt, und Nicole Duval hatte gefordert, er solle Stygia töten. Eigentlich hätte er es auch tun müssen. Aber aus irgend einem Grund war er auf den Handel eingegangen: Freiheit gegen Information.
    Zusätzlich hatte die Dämonin ihm noch ein Pfand gegeben. Sie hatte ihm einen ihrer Fingernägel überlassen. Mit entsprechendem Voodoo-Zauber konnte er damit Einfluß auf sie ausüben, falls er wirklich in eine Falle zu geraten glaubte. Starb er, starb die Dämonin auf jeden Fall mit ihm zusammen, ganz gleich, wo auch immer sie sich zu jenem Zeitpunkt befand.
    Stygia war gegangen. Sofort darauf hatte Ted Ewigk mit seinem Dhyarra-Kristall ein künstliches Weltentor geöffnet und war nach Ash’Naduur gegangen. Er scheute auch die Auseinandersetzung mit Nicole, die Stygias

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