1461 - Der Friedenssprecher
Xuukuus-Yenkoll-Roboter achtete daher im Moment niemand.
Vom Eingangsschott ertönte ein Warnruf von Lalande Mishkom. Dann zischten Energiestrahlen durch den kleinen Raum. Als Rhodan herumfuhr, erblickte er die feuernde Lalande und einen zusammenbrechenden Xuukuus Yenkoll. Robotische Bauteile purzelten mit den schweren Waffen, die das künstliche Geschöpf in den Händen hielt, zu Boden. „Vorwärts!" Der Terraner deutete auf die Schaltwand.
Titon und Archetz machten kurzen Prozeß. Sekunden später kippte die Wand zur Seite. Rhodan hatte inzwischen auch seine Waffe gezogen und sich mit Sato und Lalla hinter den schweren Kommandantensessel zurückgezogen.
In einer Nische stand eine erst verschwommene Gestalt, in ein abschirmendes Energiefeld gehüllt, das langsam völlig durchsichtig wurde und die Identität des Wesens enthüllte - Zwobass Yenkoll, die alte zermalonkanische Vettel. „Ihr habt Umaniok aufgespürt, ihr Verräter", tönte die Frau mit einer nun ganz und gar männlichen Stimme. „Es wird euch nichts nützen. Ich kann meine Herren nicht mehr informieren, aber ihr werdet euer Ziel auch nicht erreichen."
„Welche Herren?" brüllte Rhodan. „Die Cantaro? Monos?"
Umaniok stürzte nach vorn in die Zentrale auf das Hauptschaltpult zu. Seine Absicht ließ sich leicht erraten.
Rhodan brüllte eine Warnung, aber Archetz und Titon reagierten schon selbständig. Sie bauten Energiefelder auf, die die Gestalt einkeilten.
Umaniok zeigte nun im Kampf gegen die Energien sein wahres Gesicht. Er stürzte sich in die Energiefelder, die seine Kleidung zerschmolzen und Fetzen aus seinem Körper rissen.
Syntronische Bauteile platzten aus dem biologischen Körper.
Als das Wesen merkte, daß es die Selbstvernichtungsanlage der YENKOLL nie erreichen würde, sprengte es sich selbst in die Luft. Die Energieschirme der beiden Roboter verhüteten Schlimmeres. „Damit hätten wir hier Klarheit."
Perry Rhodan steckte seine Waffe weg. „Sichert alle Spuren, die uns Aufschluß über die Hintermänner geben könnten. Und dann übernehmen wir die YENKOLL in eigener Regie."
Ihr Cantaro! Wir Anoree wissen, daß ihr vorzügliche und starke Kämpfer seid. Wir wissen auch, daß euer Verstand bestens geschult ist. Wir wissen, daß ihr einen eigenen Willen besitzt.
Ihr Cantaro! Erforscht euren Willen! Benutzt euren Verstand! Und setzt eure Kräfte ein!
Denkt dabei an die, die euch lenken, die euch zu Abhängigen, Verrätern oder gar Mördern machen wollen oder schon gemacht haben.
Denkt nur an sie oder ihn! Wir nennen diese Macht Monos.
Nehmt euren Willen, euren Verstand und eure Kraft und setzt sie gegen Monos ein!
Befreit euch und uns und alle rechtschaffenen Völker dieser Milchstraße von dieser unheilvollen Macht. Es würde euch rehabilitieren. Es würde euch helfen und vielen anderen. Und denkt daran! Ihr seid nicht allein in diesem Kampf. Alle, gegen die ihr euch bisher gewendet habt, stehen auf eurer Seite. Und die Anoree! (Aus den Versen und Bildern des Friedenssprechers) Sie erreichten das Chorpyt-System nach weiteren drei Tagen.
Die Untersuchung der Überreste Umanioks und des Roboters hatte deutliche Hinweise auf cantarische Techniken ergeben. Der Körper Umanioks hatte mindestens vier syntronische Module enthalten, war aber ursprünglich der eines wirklichen Zermalonkaners gewesen.
Aus den Daten, die aus Xuukuus Yenkoll noch gerettet und gelesen werden konnten, ergab sich, daß Umaniok ein Einzelgänger gewesen war, der für die „Herren" arbeitete, ohne diese zu kennen. Der Tod des wohl friedlichen Dagg ging auf das Konto des Agenten, der damit sicherstellen wollte, daß seine Leute nur mit ihm nach Chorpyt reisten.
Vieles blieb in den Details unklar, so beispielsweise die Rolle der beiden Passagiere, die gar nicht existiert hatten. Vielleicht hatte der Monos-Agent seine Opfer nur von sich selbst ablenken wollen, dabei aber keine glückliche Wahl seiner Mittel getroffen.
Immerhin, in einem zerstörten Speicher des Roboters fand man zwischen einzelnen bedeutungslosen Begriffen auch zwei, die sehr viel aussagten, nämlich „CIMARRON" und „ODIN"!
Sato Ambush, der die Untersuchung nach zwei Tagen abgeschlossen hatte, hatte es dann auch dabei bewenden lassen.
Wichtig war allein, daß Monos keinen Hinweis auf Rhodans Mission erhalten hatte. Das konnte man als sehr sicher annehmen.
Ihrer Landung auf Vendar stand nichts mehr im Weg. Perry Rhodan würde wieder die Rolle des Fregor tem Mil spielen, wie er es
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