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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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1
     
    Die Brüder begutachteten das alte Wrack. »Schrott«, entschied Castor.
    »Kein Schrott«, widersprach Pollux. »Ein altes Monstrum – zugegeben. Eine Badewanne. Aber kein Schrott.«
    »Du bist ein Optimist, Kleiner.« Beide Jungen waren fünfzehn; aber Castor war zwanzig Minuten älter als sein Bruder.
    »Ich bin gläubig – und du solltest es besser auch sein. Darf ich dich vielleicht daran erinnern, daß wir nicht genug Geld für etwas Besseres haben? Oder hast du Angst, das Ding hochzujagen?«
    Castor sah an dem Schiff entlang in die Höhe. »Überhaupt nicht; denn es kommt gar nicht hoch genug, um ordentlich abzustürzen. Wir brauchen ein Schiff, das uns zu den Asteroiden hinausbringt – klar? Diese verhutzelte Zigarre schafft es nicht einmal bis zur Erde.«
    »Sie wird es schaffen, wenn ich sie überhole – mit deiner linkischen Hilfe. Sehen wir uns einmal rasch an, was sie alles braucht.«
    »Hör mal, Opa, kaufen wir ein Schiff, oder ist das Abendessen wichtiger?«
    Castor zuckte mit den Schultern. »Ganz wie du meinst, Kleiner.« Er schob die Antenne zusammen und kletterte die Strickleiter nach oben, die man für etwaige Käufer angebracht hatte. Er benutzte nur seine Hände, und trotz des plumpen Raumanzuges waren seine Bewegungen leicht und geschmeidig. Pollux folgte ihm.
    Castors Laune besserte sich, als sie den Kontrollraum betraten. Das Schiff war nicht wie die meisten anderen hier ausgeschlachtet worden. Gewiß, der Ballistik-Komputer fehlte, aber die übrigen Astrogationsinstrumente waren an ihrem Platz, und die Bedienungselemente im Maschinenraum schienen vollständig zu sein. Die verbeulte Kiste war kein Wrack – nur ziemlich veraltet. Eine hastige Überprüfung der übrigen Räume schien es zu bestätigen.
    Zehn Minuten später drängte Castor seinen Bruder die Leiter hinunter. Er dachte immer noch an das Abendessen. Als Castor den Boden erreicht hatte, fragte Pollux: »Na?«
    »Ich übernehme das Reden.«
    Das Verkaufsbüro des Platzes befand sich in einer Plastikkuppel etwa eine Meile entfernt. Sie liefen mit den langen, lockeren Sprüngen der geübten Mondbewohner darauf zu. An der Luftschleuse des Büros stand ein großes Schild mit der Aufschrift:
     
    ALTEISEN-DAN
    Der Mann, den Sie suchen
    Schiffe aller Art – Ersatzteile –
    Altmetall – Treibstoff-Service
    (AEC-Lizenz Nr. 739024)
     
    Sie betraten die Schleuse und halfen einander beim Lösen der Helme. Das äußere Büro war mit einem Gitter versehen, hinter dem ein Mädchen arbeitete. Im Augenblick feilte sie ihre Fingernägel und sah sich die Nachrichten an. Sie sprach, ohne die Blicke vom Bildschirm zu wenden: »Wir kaufen nichts, Jungs – und Arbeit haben wir auch keine.«
    »Sie verkaufen Raumschiffe?« fragte Castor.
    Sie sah auf. »Viel zu selten.«
    »Dann sagen Sie Ihrem Boß, daß wir ihn sprechen möchten.«
    Ihre Augenbrauen hoben sich. »Sonny, wen willst du wohl an der Nase herumführen? Meister Ekizian ist ein vielbeschäftigter Mann.«
    Pollux sagte zu Castor: »Gehen wir hinüber zum Ungarn, Cas. Die Leute hier wollen gar kein Geschäft machen.«
    »Schon möglich.«
    Das Mädchen sah von einem zum anderen, zuckte mit den Schultern und drückte auf eine Taste. »Mister Ekizian – da sind zwei Pfadfinder, die behaupten, daß sie ein Raumschiff kaufen möchten. Wollen Sie sich mit ihnen abgeben?«
    Eine tiefe Stimme erwiderte: »Und warum nicht? Schließlich haben wir Schiffe zu verkaufen.«
    Nach kurzer Zeit kam ein glatzköpfiger, behäbiger Mann aus dem inneren Büro. Er trug eine Zigarre und einen verknautschten Mondanzug und stützte sich müde auf das Trenngeländer. Seine Blicke waren scharf, doch seine Stimme klang jovial. »Ihr wollt mich sprechen?«
    »Sie sind der Besitzer?« fragte Castor.
    »Dan Ekizian höchstpersönlich. Verratet mir, was ihr wollt, Jungs. Zeit ist Geld.«
    »Ihre Sekretärin hat Ihnen bereits Bescheid gesagt«, erklärte Castor nicht gerade höflich. »Ein Raumschiff.«
    Alteisen-Dan nahm die Zigarre aus dem Mund und betrachtete sie. »Tatsächlich? Was wollt ihr mit einem Raumschiff anfangen?«
    »Fertigen Sie Ihre Kunden immer hier draußen ab?« fragte Castor und warf einen Blick auf das Mädchen.
    Ekizian zuckte mit den Schultern. »Verzeihung. Kommt herein.« Er öffnete die Tür im Geländer, führte sie in sein Büro und bot ihnen Stühle an. Als er ihnen zeremoniell Zigarren reichte, lehnten die Jungen ebenso zeremoniell ab. »Also, heraus damit, Jungs. Und keine

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