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1486 - Im Tempel der Furcht

1486 - Im Tempel der Furcht

Titel: 1486 - Im Tempel der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht um ungelegte Eier kümmern. Doch mittlerweile war er der Meinung, dass es sich lohnte, näher darüber nachzudenken, denn Rosy Keller war keine Einsiedlerin gewesen. Sie hatte immer Kontakt zu den Nachbarn gehalten. Nur hatte sie über private Dinge kaum gesprochen. Sie war freundlich, hatte immer ein offenes Ohr für die Menschen, war auch hilfsbereit, aber so richtig kam man an sie nicht heran. Es konnte durchaus sein, dass dies an ihrem Job lag und sie mehr in der Vergangenheit lebte.
    Das kleine Haus mit dem garagenähnlichen Anbau hatte sie von ihren inzwischen verstorbenen Eltern geerbt. Ihren Vater hatte sie bis kurz vor seinem Tod gepflegt. Nach einem doppelten Beinbruch war er nie wieder richtig genesen.
    Das Haus war von einem Garten umgeben. Im Sommer blühten dort viele Blumen, doch jetzt sah das Gelände traurig aus. Die Jahreszeit und die Dunkelheit machten alles gleich.
    Die Häuser hier standen allesamt in einer Reihe und in einer bestimmten Entfernung zum Gehsteig, über den der Polizist ging. Er schaute über die Zäune oder kleinen Mauern hinweg. Hinter manchen Fenstern schimmerte Licht. Ab und zu drang auch der Schein eines Fernsehers durch, und er nahm auch den Geruch vom kaltem Rauch auf, der durch die Öffnungen der Kamine geströmt war.
    Ein schwarzer Zaun zog sich an der Vorderseite des Grundstücks entlang. Seine Enden waren nicht mit Spitzen, sondern mit Kugeln versehen. Es war demnach ein Kinderspiel, den Zaun zu überklettern.
    Man musste ein hüfthohes Tor aufschieben, um den Weg zu betreten, der zum Haus führte.
    Vor dem Tor blieb Nichols stehen. Das war keine Premiere für ihn, das tat er immer, und wie immer warf er auch diesmal einen Blick auf die Frontfassade.
    Das Haus lag nicht völlig im Dunkeln. Es gab in der ersten Etage Fenster und auch im First, direkt unter dem Dach, zeichnete sich ein Viereck ab.
    Und es gab die Fenster unten.
    Der Constabler stand plötzlich still. Er war die ganze Zeit über schon angespannt gewesen, doch was er jetzt sah, war völlig neu für ihn. Damit hatte er auch nicht gerechnet, denn er sah einen schwachen Schein hinter den Scheiben.
    Okay, Rosy Keller war also wieder da. Sie hatte das Licht eingeschaltet.
    Aber das war es nicht. Dieses Licht hatte nichts mit dem zu tun, was man als normal bezeichnen konnte.
    Es war nicht hell, nicht rot, nicht gelblich. Es war ein grünlicher und milchiger Schein, der nicht aus einer festen Lichtquelle stammte, sondern sich bewegte.
    Mike Nichols hielt den Atem an. Das hatte er in ihrem Haus noch nie gesehen und er konnte nicht eben behaupten, dass er sich dabei besonders wohl fühlte.
    Irgendetwas passierte dort im Haus.
    Okay, Rosy war wieder da. Das wäre die einfachste Lösung gewesen. Genau daran wollte er jedoch nicht glauben. Dahinter steckte etwas anderes, das sagte ihm sein Gefühl.
    Er beobachtete weiter.
    Der Schein bewegte sich. Hinter den Fenstern war es genau zu sehen, und so stellte der Constabler sehr bald fest, dass es sich nicht um eine Lampe handelte, sondern um eine menschliche Gestalt, die dieses seltsame Licht abgab.
    Mike Nichols verstand im Moment gar nichts mehr. Er gehörte nicht zu den Menschen, die so leicht aufgeben, in diesem Fall jedoch konnte er nur noch schlucken. Er spürte einen Magendruck wie selten, und ein Schauer rann über seinen Rücken hinweg. Seine Gesichtszüge waren erstarrt, dafür rasten die Gedanken hinter seiner Stirn. Er fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte.
    Die Antwort lag eigentlich auf der Hand. Es war jemand in das Haus eingebrochen, um etwas zu stehlen.
    Nur konnte sich Mike mit diesem Gedanken nicht so recht anfreunden.
    Was war es dann?
    Er beobachtete weiter und erlebte dabei keine Veränderung. Die ungewöhnliche Gestalt bewegte sich weiterhin durch die untere Etage des Hauses. Er sah sie mal deutlicher, dann wieder schwächer.
    Die Furcht bedrückte ihn. Sein Herz schlug schneller, und die Schläge engten seine Brust ein. Das Blut stieg ihm in den Kopf. Er spürte die Enge in seinem Hals und dachte daran, dass er eine Entscheidung treffen musste.
    Noch warten oder zum Haus gehen?
    Mit beiden Möglichkeiten konnte er sich nicht anfreunden. Deshalb dachte er an eine dritte Möglichkeit.
    Er wollte warten, bis dieser ungewöhnliche Einbrecher das Haus verließ. Dabei hoffte er, dass er den Vordereingang nehmen würde, weil er wahrscheinlich davon ausging, dass man ihn nicht beobachtete und er sich sicher fühlen konnte.
    Es erforderte Geduld,

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