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1486 - Im Tempel der Furcht

1486 - Im Tempel der Furcht

Titel: 1486 - Im Tempel der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Thron nahe. Er herrschte über große Ländereien und ist trotzdem zu einem verdammten und auch gnadenlosen Killer geworden.«
    »Wie hat er gemordet?«
    »Mit dem Schwert, aber er hat auch einen Morgenstern genommen. Je nachdem, wie er drauf war.«
    »Wen brachte er um?«
    »Nicht seinesgleichen. Er holte sich seine Opfer aus dem einfachen Volk. Bevorzugt Frauen, sehr junge oft. Was konnten die Familien schon dagegen unternehmen? Nichts. Er ließ sie auf sein Schloss schaffen, und wenn man die Ermordeten fand, dann außerhalb der Stadtmauern, irgendwo auf dem Land. Er hat seine Hände stets in Unschuld gewaschen. Niemand konnte ihm etwas anhaben. Man hat ihn auch nicht befragt, das traute man sich nicht.«
    »Und trotzdem wurde er gefasst.«
    »Ja, das war wirklich ungewöhnlich.«
    »Wer hat es getan?«
    »Das habe ich noch nicht herausgefunden. Man muss ihn überrascht haben, und da konnte ihm auch die Krone nicht mehr helfen. Man war dort froh, endlich ein Problem losgeworden zu sein, das sich bis zum Hof herumgesprochen hatte.«
    »Verstehe. Er bekam keine Hilfe.«
    »Nein. Wie gesagt, er wurde verurteilt, aber nicht geköpft, wie es üblich war. Er konnte entkommen, und die Menschen waren davon überzeugt, dass der Leibhaftige persönlich seine Hand im Spiel gehabt hat. Ich muss es glauben…«
    »Wobei Sie nun vor mir sitzen.« Sie lächelte. »Das sieht man doch.«
    »Klar, und den Wunsch lese ich an Ihren Augen ab.«
    Nach dieser Bemerkung lächelte sie. »Darf ich denn meinen Wunsch präzisieren?«
    »Sie dürfen.«
    »Ich möchte, wie gesagt, den Spuk endlich loswerden. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mit mir zusammen zu meinem Haus zu fahren und dort auf ihn zu warten?«
    »Sie meinen heute?«
    »Ja, Mr. Sinclair. Ich weiß sonst nicht mehr, was ich machen soll. Sie sind jemand, der sich auskennt, wie ich hörte.«
    »Und wer hat Ihnen das gesagt?«
    Rosy Keller lächelte. »Sie haben mal einen Fall in der ägyptischen Abteilung unseres Museums gelöst. Und das hat sich herumgesprochen. Selbst bis zu mir, und so habe ich Sie praktisch als die einzige Chance angesehen.«
    »Ja, das ist verständlich.« Ich dachte über etwas nach und sprach es dann aus. »Sie sind von ihm besucht worden und er hat Sie nicht getötet. Warum nicht?«
    »Ich kenne die Antwort nicht.«
    »Kann es unter Umständen sein, dass es für Sir Baldur einen bestimmten Grund gibt, Ihr Haus aufzusuchen?«
    Rosy Keller hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, was er bei mir gewollt hat.«
    »Nun ja«, sagte ich lächelnd. »Schließlich schreiben Sie ein Buch über ihn.«
    »Moment, Mr. Sinclair. Nicht nur über ihn. So kann man das nicht sagen. Ich schreibe über Serienmörder. Da ist er einer von drei Tätern aus seiner Zeit. Die anderen haben mit ihm nichts zu tun. Da muss man die berühmte Kirche im Dorf lassen.«
    »Wie Sie meinen. Ist schon okay. Wir werden uns also nur auf den Duke of Kent konzentrieren müssen.«
    »So sehe ich das.«
    Ich kam auf ein anderes Thema zu sprechen. »Haben Sie sich mal Gedanken darüber gemacht, wie er so lange hat überleben können? Vorausgesetzt, es stimmt wirklich?«
    »Ich habe es von mir geschoben.«
    »Warum?«
    »Weil mir dieses Thema suspekt ist. Ich will ehrlich sein. Ich habe einfach Angst davor. So etwas kann und darf nicht sein. Das ist unmöglich.«
    »Na ja, ich weiß nicht, ob es so unmöglich ist. Da habe ich andere Dinge erlebt.«
    »Das ist mir bekannt. Deshalb sitze ich auch hier. Und ich sage Ihnen noch mal, dass ich mir sein Erscheinen nicht eingebildet habe. Er war es, der mich besuchte. Und wenn Sie mich fragen, woher ich das weiß, dann antworte ich Ihnen, dass es ein Gemälde von ihm gibt. Der Adel hat sich fast immer malen lassen.«
    »Wie sah er aus?«
    »Harmlos.«
    »Das können oft die Schlimmsten sein.«
    »Er hat eine Babygesicht. Ich würde von einem glatten Antlitz sprechen, ehrlich. Dazu einen feuchten, arroganten und widerlich verzogenen Mund. Einer, der andere Menschen für Dreck hält. Genau so muss man ihn sehen, Mr. Sinclair.«
    »Sehen«, sagte ich und nickte. »Dann nehmen wir das mal als Stichwort.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Ich schaute auf die Uhr. »Es ist dunkel, und es ist nicht mehr weit bis Mitternacht. Ich denke, dass wir uns jetzt auf den Weg zu Ihnen machen, Mrs. Keller.«
    »Danke, das tut mir gut…«
    ***
    Es war leicht für Mike Nichols, den Zaun zu überklettern. Es strengte ihn nicht mal besonders an. Als er im Vorgarten

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