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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schließlich auf einem windigen Hochplateau verlor. Außer einigen Ziegen war nichts und niemand zu sehen, nicht einmal eine zerfallene Hütte.
    Der Tank war voll, und nur die Absicht, abends im eigenen Bett zu schlafen, schränkten Roquettes Unternehmungslust ein. Durch ihr Glas betrachtete sie die Landschaft und suchte, wenn es möglich war, die Trennlinie zwischen Wasser und Land ab.
    Roquette entdeckte völlig neue und landschaftlich bizarr-schöne Teile von Südwestkorsika. Aber sie fand keinen Hinweis auf das Versteck der Dämonen. Darüber hinaus konnte sie auch nichts anderes entdecken, das ihr eine Idee vermitteln konnte: Sie begann sich zu ärgern.
    Es wurde Zeit für die Rückfahrt, und zwar ohne andere Abzweigungen zu benutzen, als sie das Haus sah.
    Es ähnelte ihrem Quartier, schien aber noch älter zu sein. Und weitaus weniger gepflegt. Vorsichtig fuhr sie näher und wartete auf ein Rudel kläffender Hunde, die sich auf das knatternde Motorino stürzen würden.
    Sie bremste auf einer Sandfläche, die von vielerlei Büschen, Kakteen und anderen Pflanzen umstanden war. Hier hatte jemand kürzlich die kleinen Gruben rund um den Stamm der Büsche mit Wasser gefüllt.
    „Hallo", rief sie halblaut. „Darf ich näher kommen?"
    Aus dem Haus, das aus Steinen geschichtet und uralt war, kamen schlurfende Schritte, übertönt von undeutlicher Musik aus einem Radio mit schlechtem Lautsprecher. Sie sah keine Tür, nur zwei winzige Fenster, deren alte, verwitterte Holzläden geöffnet und arretiert waren. Die Angeln und der Verschluß starrten von weißem Fett.
    Der Bewohner schien sehr gewissenhaft zu sein, dachte sie für sich und schaltete den knatternden Motor ab.
    Sie klappte den Ständer herunter, stieg vom Moped und ging zögernd geradeaus. Das Haus und die Umgebung machten einen seltsam vertrauten Eindruck. Hier konnten nur gemütliche, gastfreundliche Menschen wohnen. Je mehr sie sich dem westlichen Ende des Hauses näherte, desto näher kam sie dem steilen Hang, und desto weiter und größer breitete sich das Meer unter ihr aus, bis zum unsichtbaren Horizont. Die Eingangstür war zwischen zwei weit vorspringenden Mauern. Die obere Hälfte war geöffnet.
    Ein uralter Mann, dessen Gesicht nur aus Augen, Falten und Bart zu bestehen schien, lehnte mit bloßen Armen auf dem Holz und zwinkerte sie an. In einem Korsisch, das mehr ihrem - vor so langer Zeit - gelernten Französisch glich als jeder anderen Sprache, sagte der Greis aus zahnlosem Mund: „Wer besucht denn den alten Jeannot?"
    Sofort fiel Roquette in ihren Dialekt zurück. Sie lachte, weil sie sich an schöne Zeiten erinnerte.
    „Ich bin's, die alte Roquette", sagte sie. „Darf ich näher kommen?"
    „Nur zu. Ich habe wenig Besuch gehabt. Sie kommen nur im Winter, wenn es ihnen langweilig ist." „Es ist aber auch sehr weit vom nächsten Ort", sagte sie und blieb vor der Tür stehen. Der Alte musterte sie schweigend und aus dunklen Augen, die keine Brille brauchten. Haar und Bart waren schlohweiß. Die Nägel der Finger waren kurz und abgesplittert und sahen aus, als habe er im Garten gegraben.
    „Komm herein, Kleines", sagte der Korse. „Jeannot d'Arc hat gern Besuch."
    „Störe ich wirklich nicht?"
    „Wirklich nicht. Ich weiß, wen ich einlade."
    Er ging ein paar Schritte zurück, stieß auch die untere Hälfte der Tür auf und machte mit dem dürren Unterarm eine einladende Bewegung. Roquette bückte sich unter dem wuchtigen Querbalken und den uralten, schlecht behauenen Steinen des Eingangs.
    „Das Haus muß uralt sein", sagte sie halblaut. „Und es ist so schön wie alle alten, einfachen Dinge." „So wie Jeannot", gab er zurück und kicherte kurz. „Ein Glas Wein, Kleines?"
    „Gern. Danke."
    Es war ziemlich dämmerig in dem langgestreckten Raum. Es gab keine Trennwände, aber drei unterschiedliche Ebenen. Der Boden bestand aus gestampftem Lehm. Roquette wußte, daß darunter Kork lag, Holzbohlen und eine Isolierschicht aus Steinen mit viel Luft dazwischen. Die Hütte war nahezu peinlich sauber gehalten, aber auch fast so ärmlich wie die Höhle eines Eremiten.
    „Komm zum Tisch. Hier ist's hell", sagte Jeannot in seinem antiken Dialekt. Roquette verstand ihn mühelos. Jedes Wort, das sie antwortete, verschlang der Alte förmlich. Er war knapp zwei Kopf kleiner als sie und zudem ging er vornübergebeugt.
    Voller Erstaunen erkannte sie, wo sie sich befand.
    Der Tisch, der quer vor zwei weitaus größeren Fenstern stand, war übersät

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