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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines weit jüngeren Kindes; trotzdem blieb sie beherrscht und ruhig. Eine Sekunde lang ging er neben ihr in die Knie und lächelte.
    Dann warnte ihn ein Knacken.
    Sekunden später das nächste Warnsignal. Jemand kam von links. Die Entfernungen betrug etwa zwanzig Meter. Geringe Gehgeschwindigkeit, darauf konnte er bei diesem Versteckspiel rechnen. Er behielt die Nerven und wartete ab.
    Als die Person bis auf zehn Meter herangekommen war, schickte er Chinnvi los. Das Mädchen huschte lautlos in den Weg gegenüber, erreichte ihre Gruppe und gab das Signal. Rhodan hockte sich hinter seinen Sichtschutz.
    Folie knisterte, als würde sie zu Kugeln geballt. Eine Stahlplatte fiel um -und sofort war die Traumjägerin heran. Diesmal handelte es sich um die langaufgeschossene, schwarze Frau.
    Erneut das Knistern. Jetzt hatte sie die Spur aufgenommen. Sie schlich an Rhodan vorbei und orientierte sich in Richtung der Kinder. Ihr Finger lag am Abzug des Strahlers.
    Mit zwei lautlosen Schritten war Rhodan hinter ihr. Er hob den Arm und rammte ihr kraftvoll die Handkante in den Nacken. Bevor die Frau noch fallen konnte, hatte er schon ihren Mund umklammert.
    Aber die Maßnahme war überflüssig; die Traumjägerin hatte sofort das Bewußtsein verloren. Rhodan nahrn ihr den Strahler ab und durchsuchte sie nach anderen Waffen. Nichts, nur syntronische Bausteine und ein paar Konzentrate. „Psst!" zischte er in Richtung der Kinder. „Schon vorbei! Kommt wieder raus!"
    Bliss und Chinnvi führten die sieben an. Rhodan legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihnen, weiterhin zu schweigen. Aber es hätte des Hinweises nicht bedurft. Während er versuchte, die Manschette am linken Arm der Frau zu öffnen, nahm Bliss ihr sämtliche Gegenstände ab. „Wertvolles Zeug", raunte sie mit leuchtenden Augen. „Dafür kriegen wir mindestens eine viertel Chipoption, vielleicht sogar eine halbe."
    „Hilf mir mit der Manschette", bat er flüsternd. „Hat keinen Sinn. Ist eine Sicherheitsschaltung dran. Gegen Diebe." Plötzlich gririste sie über das ganze Gesicht. „Und jetzt?"
    Rhodan ließ unzufrieden von der Traumjägerin ab. „Sie bleibt zwei Stunden bewußtlos", schätzte er. „Zeit genug für die andere. Gleiches System."
    Erneut übernahm er die Führung.
    Den Strahler behielt er in der Hand. Hätte er nur die Einrichtung des SE-RUNS nutzen können; doch im Solsystem legte das Abstill-Feld alle komplexen Geräte lahm. Zumindest galt das für seine Ausrüstung.
    Weshalb die Manschetten funktionierten, wußte er nicht.
    Rhodan hielt Ausschau. Es gab viele brauchbare Stellen.
    Bevor er seine Wahl noch treffen konnte, lief er fast in die zweite Traumjägerin hinein. Er reagierte innerhalb eines Sekundenbruchteils. Sein erster Schlag nahm ihr den Atem. Nur kein Schrei jetzt, dann wäre Gerrin gewarnt.
    Sie war zwei Köpfe kleiner als er -aber sie wehrte sich. Ein harter Tritt gegen sein Schienbein. Die Frau keuchte schon wieder. Ihr Koordinationsvermögen schien von seinem Schlag unberührt.
    Rhodan schlug zurück. Er täuschte in Richtung Solarplexus an, zög ihr aber mit dem rechten Bein die Füße weg. Der Rest war einfach. Er bekam eine Hand zu fassen und kugelte ihr die Schulter aus. Noch immer kein Laut, und schon im Moment darauf war sie bewußtlos.
    Keuchend hielt er sein schmerzendes Schienbein. An ihrem Stiefel sah er jetzt den spitzen Dorn - er konnte von Glück sagen, daß das Material des Schutzanzugs gehalten hatte.
    Die Kinder plünderten auch sie sorgfältig aus. Bliss nahm die Waffe, verstaute sie im Gürtel und meinte: „Nummer zwei. He, Rhodan, du bist ziemlich gut. Pech für die Jäger, daß sie ausgerechnet dich geweckt haben."
    Er lachte. Nun kümmerte ihn das Geräusch nicht mehr; Mort Gerrin stand zu weit entfernt. Jedenfalls, wenn sein Verdacht der Wahrheit entsprach. „Weiter jetzt", sagte er. „Und weiterhin Vorsicht. Ihr bleibt hinter mir. Bildet eine lange Reihe."
    Rhodan schlich vorsichtig in Richtung Turm. Er hielt die Waffe im Anschlag und rechnete damit, jederzeit dem letzten der Traumjäger über den Weg zu laufen. Aber nichts geschah. Jetzt der Rand, hier war die Kippe zu Ende.
    Da! Mort Gerrin.
    Der Mann mit dem Narbengesicht stand wie ein Sieger vor dem Eingang des Turms. Seine Züge offenbarten blanken Zynismus - offenbar hatte er seinen Spaß an der Lage. „Seht ihr?" flüsterte Rhodan nach hinten. „Er wartet auf uns. Er glaubt, daß wir so oder so in die Falle gehen."
    „Irrtum", gab Bliss

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