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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terra: Dieser Weg ist ohne Garantie. Ayshupons Worte erklangen wie ein Echo noch einmal in seinem Geist. Wir wissen nicht, was dich am anderen Ende erwartet. Und wir haben keine Möglichkeit, dich von Terra je wieder zurückzuholen.
    Auf Titan, dem wichtigsten Saturnmond, lag die Zentrale der Macht im Solsystem. Genau dort warteten die Nakken auf seine ungewisse Rückkehr. Aber er, Perry Rhodan, hatte unbedingt zuerst Terra sehen müssen; und war im Simusense-System gestrandet.
    Das Netz hatte ihn behandelt wie jeden anderen Bürger, der auf Simusense war: Endlose Träume vom persönli- - chen Paradies, lebenslange Traumhaft. Ein Erwachen war nicht vorgesehen.
    Wer auf Simusense festsaß, verbrachte sein Leben sitzend in einem Stuhl, versorgt von künstlichen Nährstoffen bis ans Lebensende.
    Terranias Bürger waren lebende Tote. Vielleicht die Bürger des ganzen Planeten, er wußte es nicht.
    Doch er hatte sich befreit.
    Rhodan ballte in einer Mischung aus Triumph und Zorn die Fäuste. Ja, er weilte wieder unter den Lebenden.
    Mort Gerrin hatte ihm dazu verholfen, der Traumjäger... Gerrin war in seine Träume eingedrungen und hatte ihn aufgeklärt; er hatte Rhodan erpreßt und ihn schließlich in die Realität zurückgenommen.
    Dann die Flucht, die zufällige Nähe der Kinder. Der Kampf auf der Müllkippe, der Sieg über die drei Traumjäger. Und der SimusenSe-Chip an seinem Handgelenk. Die dünne Folie stellte noch immer seine Verbindung zum Netz dar. In ihm wuchs immer mehx der Wille, die Verhältnisse aufzuklären.
    Alles ließ sich auf eine Kardinalfrage reduzieren: Wem brachte das Simusense-System Nutzen? Wer hatte seinen Vorteil davon?
     
    *
     
    Der Himmel war grau verhangen, schmutzige Regenwolken zogen mit kräftigem Höhenwind über Terrania hinweg. Stille lag über der Stadt. Kein Lärm von Menschen, keine Gleiter, kein immerwährender Pegel der Kraftwerke und Roboter.
    Auf den Straßen lag zentimeterdick Staub und Flugsand. Wo sie gingen, blieben deutlich sichtbar Fußabdrükke zurück; jedenfalls bis zum nächsten Windstoß. Es hatte einige Zeit nicht geregnet. Doch Rhodan sah mit einem Blick in den Himmel, daß die Trockenheit bald zu Ende ging. „Hier entlang!" kommandierte Bliss. „Steh nicht rlim und träume."
    Etwas in ihm begehrte auf - die alte Gewohnheit, sich solche Worte von einem Kind nicht sagen zu lassen. Dann jedoch folgte er den sieben in eine schmale, verdreckte Straßenschlucht. Kurz unter der Wolkendecke verschwammen die Spitzen der höchsten Türme im Dunst. Manche sahen aus wie graugescheckte Skelette, im Rohbau verrostet, andere dagegen waren Ruinen. Die Gebäude befanden sich in sämtlichen Stadien des Verfalls.
    Viele Schäden allerdings waren nur äußerliche Makel, wahrscheinlich sogar die meisten. Zur Not hätte Terrania auch tausend Jahre mehr ohne Pflege überstanden. „Wo sind wir hier?" fragte er. „Atlan-Village", antwortete Chinnvi. „Jedenfalls hieß die Gegend früher so", fügte Bliss hinzu. „Es sieht aus, als hätte hier lange niemand mehr aufgeräumt." Rhodan sah sich fast verzweifelt um. „Und überall diese Müllhalden. Verdammt! Wozu? Wer hat sie angelegt?"
    „Die Robotfürsorge", lautete die lakonische Antwort der Anführerin.
    Rhodan zeigte achselzuckend sein Unverständnis. „Er war bis vor einer Stunde auf Simusense", wandte Chinnvi Bliss gegenüber ein. „Na gut. Also erklär's ihm." Die Neunjährige mit den riesigen Augen und der Nar.be an der Stirn ließ sich zurückfallen, bis sie direkt neben Rhodan lief. „Du weißt doch, daß die Träumer reglos in den Türmen sitzen. Die Robotpfleger kümmern sich um sie. Ein ganzes Heer davon, weißt du.
    Man sieht sie immer wieder mal in der Stadt herumfliegen."
    „Von wem gesteuert?" unterbrach er. „Keine Ahnung. Weiß niemand, interessiert auch keinen. Jedenfalls sorgen sie dafür, daß die Träumer Unterkunft haben. Und wenn ein Haus zusammenfällt, belegen sie ein neues mit den Leuten. Oder sie reparieren. Alles, was anfällt, werfen sie einfach aus den Fenstern."
    Ein Windstoß blies ihm die Haare aus der Stirn. Trotz SERUN ließ ihn die Kälte frösteln. Welch ein Vergleich mit dem Terrania, das er gekannt hatte ... vor siebenhundert Jahren. „Gibt es keine Klimakontrolle mehr?" fragte er. „Was für Klimakontrolle? Wär' schön, so was."
    „Merkwürdig. Warum läßt NA-THAN das Wetter frei laufen?"
    „NATHAN?"
    Die große Mondsyntronik."
    „Nie gehört. Wenn's auf dem Mond eine Syntronik

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